Trendthema
Wasserstoff ist der Schlüssel zur Klimatransformation in der Stahlproduktion: thyssenkrupp Steel startet Ausschreibung zur Wasserstoffversorgung der ersten Direktreduktionsanlage im Dekarbonisierungsprojekt tkH2Steel. - Bild: thyssenkrupp Steel
16.02.2024

TKH₂Steel: Ausschreibung der Wasserstoffzufuhr

thyssenkrupp Steel setzt einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen Stahlproduktion. Das Unternehmen hat offiziell die Ausschreibung für die Wasserstoffversorgung seiner ersten Direktreduktionsanlage gestartet. Diese ist in Verbindung mit zwei innovativen Einschmelzern das Herzstück des ersten Transformationsschritts der Dekarbonisierung von thyssenkrupp im Rahmen des Projekts tkH2Steel.

Der Wasserstoffbedarf wird in einem transparenten und breit angelegten Verfahren ausgeschrieben. Ziel ist es, die Direktreduktionsanlage bereits in 2029 zu 100 % mit Wasserstoff zu betreiben.

Die Ausschreibung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen das innovative Anlagenprojekt und den damit verbundenen Wasserstoffhochlauf mit in Summe rund zwei Milliarden Euro fördert.

So wird ein frühzeitiger Verzicht auf Erdgas ermöglicht und gleichzeitig der Startschuss für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland gegeben.

Dekarbonisierungsprojekt tkH2Steel: Schlüsselfunktion für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft

Die Direktreduktionsanlage wird in Verbindung mit den beiden nachgeschalteten Einschmelzern als technologisch neue Anlagenkombination in das größte europäische Hüttenwerk integriert, wobei alle nachfolgenden Prozessschritte ab dem Stahlwerk beibehalten werden können. Die 100 Prozent-wasserstofffähige Direktreduktionsanlage hat eine Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr.

Für die Anlagenkombination ist ein erster Wasserstoffeinsatz in 2028 geplant, der Hochlauf auf Wasserstoff-Vollbetrieb soll in 2029 abgeschlossen sein. Danach können mit dem Einsatz von rund 143.000 Tonnen Wasserstoff (entsprechen 5,6 Terawattstunden) bereits bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Als größter deutscher Wasserstoffverbraucher ist thyssenkrupp Steel damit Initiator und Treiber einer Wasserstoffwirtschaft und bereitet so den Weg für die Dekarbonisierung der gesamten Stahlwertschöpfungskette.

Klares Signal an Kunden, Markt und Politik

Über verschiedene Portale des Bundes und der EU wurde die Ausschreibung der Wasserstoffmengen bereits Mitte Dezember annonciert. Der Ausschreibungsprozess verläuft in drei Phasen und richtet sich an alle potenziellen Wasserstofflieferanten, die über Projekte zur Erzeugung von erneuerbarem grünem oder CO2-armem blauem Wasserstoff mit Liefermöglichkeiten nach Duisburg verfügen.

Alle interessierten Lieferanten erhalten mit Start der ersten Ausschreibungsphase, die im Februar 2024 beginnt, ein Informationspaket zum Vergabeverfahren, welches mit dem zügigen Abschluss von verbindlichen Lieferverträgen endet.

Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel, erklärt:
„Wir freuen uns, dass wir mit der Ausschreibung einen weiteren bedeutenden Schritt auf unserem Transformationspfad voranschreiten“, erläutert Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel. „Wir setzen mit der Ausschreibung ein klares Signal für die Skalierung der europäischen Wasserstoffwirtschaft und der dazu notwendigen Infrastruktur.

Unseren Kunden geben wir mit diesem Schritt ein Plus an Planungssicherheit beim Bezug von klimafreundlichem, mit Wasserstoff produziertem Stahl und somit die Möglichkeit, den CO2-Fußabruck ihrer eigenen Produktion deutlich zu verringern. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland und Europa.“

(Quelle: thyssenkrupp Steel)

Schlagworte

AnlagenBMWBundCO2DekarbonisierungDeutschlandDirektreduktionDuisburgErdgasEUIBUINGKlimaKlimaschutzKlimazielKlimazielePolitikProduktionSchmelzeStahlStahlproduktionStahlwerkThyssenthyssenkruppTransformationUnternehmenWasserstoffWirtschaft

Verwandte Artikel

Dr. Kai Oppat
21.12.2024

Veränderungen im Vorstand der Knauf Interfer SE

Dr. Kay Oppat, Chief Transformation Officer (CTO) der Knauf Interfer SE, wird plangemäß aus dem Vorstand des Unternehmens zum 31.12.2024 ausscheiden

Aufsichtsrat Distribution Entwicklung EU Knauf Interfer Knauf Interfer SE Stahlhandel Strategie Transformation Transformationsprozess Unternehmen
Mehr erfahren
20.12.2024

Peine Salzgitter erweitert Fuhrpark

Zwei Hybrid-Mehrsystemlokomotiven für Elektro- und Dieselbetrieb bedienen elektrifizierte sowie nichtelektrifizierte Strecken und verfügen in beiden Fällen über erhöhte L...

Antrieb CO2 Dekarbonisierung EU Flachstahl Gesellschaft Hybrid ING KI Klima Logistik Nachhaltigkeit Partnerschaft Salzgitter Salzgitter AG Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Schienen Service Stahl Strategie Transformation Transport Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
Von links: Heinz-Erik Decker; Johannes Frauendörfer (Chairman) und Georg Heinrich Weiss.
20.12.2024

Neue Generation bei der Familie Weiss Stiftung

Die Familie Weiss Stiftung, Alleineigentümerin der SMS group, hat den Generationswechsel vollzogen. Heinrich Weiss, bisher alleiniger Vorstand, hat seine Führungsaufgabe...

Aufsichtsrat Entwicklung EU Gesellschaft SMS SMS group Stiftung USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Fertiggerüst am Walzwerk in Dillingen
19.12.2024

Netto-Null-Ziele von SHS durch SBTi bestätigt

Die Validierung durch die Science Based Targets initiative (SBTi) bestätigt, dass die Ziele für die Gruppe im Einklang mit dem 1,5-Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens st...

Bund CO2 Dekarbonisierung Dillinger EU Gesellschaft ING Klima Nachhaltigkeit Paris Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Transformation Unternehmen
Mehr erfahren
Tony Harris wird neuer Leiter von SSAB Europa
17.12.2024

Tony Harris wird neuer Leiter von SSAB Europe

Tony Harris wurde zum neuen Leiter von SSAB Europe ernannt. Er wechselt in diese Rolle von seiner derzeitigen Position als Leiter des Vertriebs und der Geschäftsentwicklu...

Entwicklung EU Fossilfreien Stahl Geschäftsentwicklung KI Produktion SSAB Stahl Stahlproduktion Unternehmen Vertrieb
Mehr erfahren