Veranstaltung
Von links: Dr.-Ing. Guido Mittler (Dirostahl) und Stefan Feichtinger (Swiss Steel Group) bei ihren  Vorträgen. - Bild: Swiss Steel Group
22.04.2025

Austausch zur Transformation der Stahlindustrie

Mit der Fachveranstaltung „Green Steel für Industriegetriebe: Anwendungen und Perspektiven“ am 16. April in Witten setzten die Swiss Steel Group und Dirostahl ein Zeichen für die nachhaltige Transformation der Industrie. Rund um das zukunftsweisende Thema "grüner Stahl" versammelten sich am Standort der Deutschen Edelstahlwerke in Witten führende Vertreter aus Wirtschaft, Technologie und Infrastruktur.

Die Veranstaltung wurde eröffnet von Dr. Tim Rekersdrees, COO der Deutschen Edelstahlwerke und Markus Lüke, CEO der Dirostahl moderiert von Anina Berger, VP Group Marketing, Communications & Sustainability der Swiss Steel Group. Bereits zum Auftakt wurde deutlich: Der Tag war weit mehr als ein Expertentreffen – er bot Raum für echten Austausch, neue Partnerschaften und greifbare Impulse.

Aus der Praxis – für die Zukunft

Den Auftakt der Vortragsreihe machte Stefan Feichtinger, Sr. Manager Corporate Technology von Swiss Steel Group. In seinem Beitrag spannte er den Bogen von der strategischen Roadmap des Unternehmens bis hin zur konkreten Umsetzung nachhaltiger Lösungen im Produktportfolio. Sein Credo: Nachhaltigkeit muss ganzheitlich gedacht und aktiv gestaltet werden – vom Schmelzprozess bis zum fertigen Bauteil.

Dirostahl brachte mit dem Vortrag von Vertriebsleiter Christoph Gollan eine ebenso praxisnahe wie zukunftsorientierte Perspektive in die Diskussion ein. Im Fokus stand die Transparenz der CO₂-Bilanz von Schmiedestücken. Die systematische Erfassung des Product Carbon Footprints (PCF) und die gezielte Emissionsreduktion in der Produktion zeigten auf, wie konkret Klimaziele im industriellen Alltag verankert werden können.

Ein besonderes Highlight bot der Beitrag von Dr.-Ing. Guido Mittler, der für Dirostahl über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Wärmebehandlung sprach. Die intelligente Kapazitätsplanung ist dabei nicht nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung, sondern ein Schlüssel zur signifikanten Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen – ein praxisnahes Beispiel dafür, wie digitale Technologien den grünen Wandel beschleunigen können.

Den internationalen Blickwinkel brachte Richard Schroeter, Repräsentant des Hafen Antwerpen-Brügge in die Veranstaltung. Mit Einblicken in die Wasserstoffstrategie des Hafens Antwerpen-Brügge zeigte er, wie europäische Infrastrukturen auf den künftigen Energiebedarf ausgerichtet werden. Die Frage „Wann kommt der Wasserstoff?“ wurde dabei nicht nur mit technischen Antworten, sondern vor allem mit strategischer Weitsicht beleuchtet.

Vernetzung, Transparenz und gemeinsame Verantwortung

Neben den Fachvorträgen boten ein Werksrundgang sowie Networking-Pausen zahlreiche Gelegenheiten zum intensiven Austausch. Die abschließende Panel-Diskussion verdeutlichte die Herausforderungen auf dem Weg zu mehr "Green Steel": Einigkeit bestand darin, dass Transparenz und einheitliche Standards bei der CO₂-Berechnung essenziell für Akzeptanz und Vergleichbarkeit sind.

Damit Green Steel im Markt ankommt, braucht es mehr Aufklärung. Endkunden müssen verstehen, warum es Sinn macht, in CO₂-reduzierte Produkte zu investieren – und bereit sein, den damit verbundenen Mehrwert auch finanziell mitzutragen. Besonders intensiv diskutiert wurde die Frage der Vergleichbarkeit von CO₂-Werten.

Ohne einheitliche Berechnungsstandards bleibt "Green Steel" schwer bewertbar. Nur mit transparenter und nachvollziehbarer Methodik entsteht das Vertrauen, das für nachhaltige Entscheidungen notwendig ist. Ein starkes gemeinsames Fazit der Diskussionsrunde: Die Transformation gelingt nicht im Alleingang. Nur durch offenen und ehrlichen Austausch entlang der gesamten Wertschöpfungskette lassen sich praktikable, zukunftsfähige Lösungen entwickeln.

Die Transformation zur klimafreundlichen Industrie gelingt nur im Schulterschluss aller Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette. Die Veranstaltung in Witten war ein starkes Beispiel für diesen gemeinsamen Weg – und ein klares Signal: "Green Steel" ist Realität. Jetzt gilt es, ihn gemeinsam weiter voranzutreiben.

(Quelle: Swiss Steel Group / Dirostahl)

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