Unternehmen
Die 2023 eröffnete Inertgas-Verdüsungsanlage im Outokumpu-Werk in Krefeld - Bild: Outokumpu
16.07.2024

Outokumpu treibt Metallpulverproduktion voran

Outokumpu, der weltweite Marktführer für nachhaltigen Edelstahl, ist vor rund einem Jahr in den Metallpulvermarkt für additive Fertigung eingestiegen. Im April 2023 hat das Unternehmen mit der Produktion von Metallpulver an seinem Produktionsstandort in Krefeld begonnen. Outokumpu hat sich zum Ziel gesetzt, seine ambitionierte Innovationsstrategie und die Bemühungen um eine Kreislaufwirtschaft weiter zu intensivieren.

In diesem Zusammenhang plant Outokumpu, jährlich bis zu 330 Tonnen Metallpulver aus eigenem Recyclingmaterial, das zu 100% aus Edelstahlschrott besteht, herzustellen. Nach erfolgreichem Abschluss des ersten Testjahres startet Outokumpu nun die kommerzielle Produktionsphase.

Zusätzlich startet das Unternehmen mehrere Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit Partnern aus verschiedenen Branchen, die das Stahlpulver für innovative neue Produkte einsetzen möchten. Diese Zusammenarbeit soll dazu beitragen, das Potenzial des Materials voll auszuschöpfen und zukunftsweisende Anwendungen zu entwickeln.

Zahlreiche Zusammenarbeiten

So ist Outokumpu eine Zusammenarbeit mit dem Stahlhandelsunternehmen Stahl Krebs eingegangen, als Teil des von der deutschen Regierung öffentlich geförderten Projekts REACT. Eine weitere Zusammenarbeit findet in der Medizin- und Schmuckindustrie statt, um an nickelfreien Materialien zu arbeiten, die für Implantate, medizinische Instrumente und Uhren verwendet werden können. Die Zusammenarbeit erfolgt über ein von Finnland öffentlich gefördertes Projekt, HiPAM, das vom VTT Technical Research Centre of Finland geleitet wird.

Marten Franz, Leiter des Metallpulvergeschäfts bei Outokumpu, sagt:
„Die additive Fertigung ist eine der wichtigsten technologischen Innovationen des 21. Jahrhunderts und wird auch eine wichtige Rolle bei der ökologischen Transformation der globalen Wirtschaft spielen. Die Märkte für Metallpulver in der additiven Fertigung sind in den letzten Jahren massiv gewachsen und werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahrzehnts weiterwachsen.

Laut Fortune Business Insights betrug das Gesamtvolumen des globalen Metallpulvermarktes im Jahr 2021 6,75 Milliarden USD, mit einem erwarteten Wachstum auf 10,79 Milliarden USD bis 2029.

Unser Ziel ist es, einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung zu leisten, indem wir den Stahlschrott aus der lokalen Produktion nutzen, um neue Lösungen für den Markt zu schaffen. Nach der Test- und Hochlaufphase sind wir nun in der Lage, Kunden und Kooperationspartner mit hochwertigem, klimaneutralem Metallpulver für den 3D-Druck zu beliefern.“

Lösungen für anspruchsvolle Anwendungen

Der Schwerpunkt von Outokumpu liegt auf der Herstellung von Metallpulvern, die noch nicht auf dem Markt sind – geeignet für Unternehmen, die Technologien zur Herstellung von Teilen für anspruchsvolle Spezialanwendungen einsetzen. Um kundenspezifischen Anforderungen gerecht werden zu können, betreibt Outokumpu ein eigenes Testlabor, in dem die Anwendungen direkt vor Ort modifiziert und validiert werden können.

Marten Franz führt weiter aus:
„Wir sind überzeugt, dass eine ökologisch nachhaltige und ökonomisch profitable Wirtschaft nur mit einem zirkulären Ansatz erreicht werden kann, der technologische Offenheit und Ressourcenschonung miteinander verbindet. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir im Laufe des Jahres 2024 einen großen Schritt in Richtung dieses Ziels machen.

Darüber hinaus finden neue Materialentwicklungen und -qualifizierungen statt, um das Portfolio an Edelstahlpulvern zu erweitern. Hierbei nutzen wir unser 100-jähriges Materialwissen im Bereich der rostfreien Flachprodukte, um beispielsweise Werkstoffe mit verbesserter Korrosions- oder Temperaturbeständigkeit zu entwickeln und so den Energie- und Luftfahrtsektor zu unterstützen.“

(Quelle: Outokumpu)

Edelstahlpulver für metallischen 3D-Druck - Bild: Outokumpu
Bild: Outokumpu

Schlagworte

3D-DruckAdditive FertigungDeutschlandEdelstahlEnergieEntwicklungEUFinnlandFlachprodukteFondsForschungHandelIndustrieINGInnovationKIKlimaKooperationKrefeldKreislaufwirtschaftMetallpulverProduktionPulverRecyclingSchrottStahlStahlhandelStrategieTemperaturTransformationUnternehmenUSAWerkstoffWerkstoffeWirtschaftZusammenarbeit

Verwandte Artikel

27.03.2025

GravitHy erhält Finanzierung von 60 Millionen Euro

GravitHy, künftiger Produzent von kohlenstoffarmem Eisen für die grüne Stahlproduktion, hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 60 Millionen Euro bekannt gegeben. Sie umf...

CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Direktreduktion Eisenerze Elektrolyse Elektrolyseur Emissionen Energie Energiewende Entwicklung EU Finanzierung Fonds Frankreich Gesellschaft Handel HZ Industrie ING Investition Japan Klima Koks Lieferung Primetals Produktion Produktionsprozess Rio Tinto Roheisen Roheisenerzeugung Schrott Service Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie Unternehmen USA Vertrieb Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Dr. Jan Schmidt, Vorsitzender bauforumstahl e.V.
26.03.2025

bauforumstahl fordert Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Mit den Koalitionsverhandlungen der einer möglichen schwarz-roten Bundesregierung gibt es erste positive Signale, doch es braucht klare und verlässliche Maßnahmen, um die...

Bauindustrie Baustoffe Bund Deutschland Energie EU Finanzierung Handel HZ IBU Industrie ING Innovation Investition Klima Klimaziel Klimaziele Modernisierung Nachhaltigkeit Politik Produktion Produktionsprozess Schienen Stahl Stahlbau Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie TEMA Transformation Unternehmen Wasserstoff Wasserstofftechnologie Wettbewerb Wettbewerbsfähigkeit Wirtschaft Wirtschaftsstandort
Mehr erfahren
Auf der Messe Coiltech wird thyssenkrupp Steel das CO2-reduzierte bluemint® Hochleistungs-Elektroband vorstellen
26.03.2025

thyssenkrupp Steel stellt neues Hochleistungs-Elektroband vor

thyssenkrupp Steel stellt CO₂-reduziertes Hochleistungs-Elektroband vor, das sich durch einen sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlust und eine hohe mechanische Festigkeit...

Automobil BMW Bund CO2 Elektroband Energie Entwicklung Essen EU Forschung Forschungsprojekt HZ Industrie ING Innovation KI Klima Klimaschutz LED Lehrstuhl Messe Produktion Produktionsprozess RWTH RWTH Aachen Stahl Studie Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transformation Umwelt USA Veranstaltung Werkstoff Werkstoffe Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Das CARTA®neo SRM Technology System (Computer Aided Resource Tracking and Analysis) ermöglicht die Überwachung und Steuerung des Streckreduzierwalzprozesses (SRM) in Echtzeit.
25.03.2025

Benteler Steel/Tube beauftragt Anlagenmodernisierung

Die Benteler Steel/Tube GmbH & Co KG hat SMS group beauftragt, ihr Nahtlos-Rohrwalzwerk in Paderborn-Schloß Neuhaus mit dem CARTA®neo SRM-Technologiesystem zu modernisier...

Anlagen Anpassung Architekt Architektur Automatisierung Automobil Deutschland Energie EU Industrie ING Lieferung Modernisierung Partnerschaft Rohre Service SMS SMS group Software Steuerung Tube Walzwerk Wettbewerb
Mehr erfahren
25.03.2025

FEhS veröffentlicht Positionspapier zur Koalitionsbildung

Das FEhS-Institut fordert: Um die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen zu stärken, natürliche Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen, muss im Koalitionsvertrag der Ei...

ABB Anlagen Anpassung Baustoffe Bauwesen Bund Deutschland Essen EU Forschung Handel HZ IBU Industrie Klima Kreislaufwirtschaft Regelwerk Rohstoffe Schlacke Sekundärbaustoffe Umwelt Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren