Die Transformation des Stahlstandorts Eisenhüttenstadt stand im Fokus des Besuchs von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke bei ArcelorMittal. Der weltweit führende Stahl- und Bergbaukonzern hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 an allen Produktionsstätten in Europa um 35 Prozent zu reduzieren. Auch für ArcelorMittal Eisenhüttenstadt wurde eine Strategie entwickelt, um die Produktion im größten Brandenburger Stahlwerk in den kommenden Jahren CO2-neutral zu gestalten.
Ministerpräsident Woidke tauschte sich mit der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und der IG Metall über den aktuellen Stand der Planung aus. Für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist ein Technologiewechsel notwendig – in Zukunft soll im ersten Schritt die Abschaltung je eines Hochofens von ArcelorMittal in Bremen und Eisenhüttenstadt erfolgen. Der Standort Eisenhüttenstadt erhält aus einer erdgasbasierten Direktreduktionsanlage im Bremer Werk dann das Vorprodukt Eisenschwamm, das in zwei neuen Elektrolichtbogenöfen mit Schrott zu Qualitätsstahl aus Eisenhüttenstadt verschmolzen wird. Im zweiten Schritt ist geplant, auch in Eisenhüttenstadt eine industrielle Direktreduktionsanlage zu errichten. Die neuen Anlagen sollen dauerhaft mit grünem Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Aktuell wartet der Konzern auf die Bewilligung der Europäischen Kommission für Fördermittel, die den Bau der neuen Anlagen unterstützen sollen.
Dr. Ralf-Peter Bösler, Geschäftsführer von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, kommentierte:
„Die Transformation ist eine Mammutaufgabe, die wir mit hohem Druck vorantreiben. Sie erfordert neben dem Technologiewechsel vor allem den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und den Ausbau erneuerbarer Energie im industriellen Maße. Die Politik muss hier für die Rahmenbedingungen sorgen. Wettbewerbsfähige Kosten sind ein Muss, da Stahl mit weniger CO2-Emissionen teurer sein wird. Deshalb fordern wir einen konkurrenzfähigen Strompreis.“
Außerdem spielt die Qualifizierung der Belegschaft eine wichtige Rolle. Neben Weiterbildungen sind auch neue Berufsprofile zur Bewältigung anstehender und zukünftiger Anforderungen erforderlich. Daher besuchte der Ministerpräsident auch das Berufsbildungszentrum des Unternehmens und überzeugte sich vor Ort von der Situation der Auszubildenden.
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke:
„Das Stahlwerk ist untrennbar mit der Geschichte und der Entwicklung der Region Eisenhüttenstadt verbunden. Damit das auch in Zukunft so bleibt, gehen das Unternehmen und die Beschäftigten die Herausforderungen zur emissionsarmen Produktionsweise mit großem Engagement an – davon konnte ich mich heute selbst überzeugen. Die Landesregierung steht fest an der Seite der Stahlindustrie, dabei geht es um eine wettbewerbsfähige Industrie mit attraktiven und sicheren Arbeitsplätzen und die Einhaltung der ambitionierten Ziele zum Klimaschutz. Mehr denn je wird es dabei auf gut ausgebildete Fachkräfte ankommen, wie sie im Berufsbildungszentrum bei ArcelorMittal ausgebildet werden.“
(Quelle: ArcelorMittal)
Schlagworte
AnlagenArcelorMittalBergbauBrandenburgBremenBundCO2CO2-EmissionenCO2-neutralDekarbonisierungDirektreduktionEisenhüttenstadtEisenschwammEmissionenEnergieEntwicklungErdgasEUHochofenIG MetallIndustrieINGKlimaKlimaschutzPolitikProduktionProfileSchrottStahlStahlindustrieStahlproduktionStahlwerkStrategieTransformationUnternehmenWasserstoffWeiterbildungWettbewerb