Statement
Photo: © unsplash
20.03.2025

European Steel and Metals Action Plan vorgestellt

Die EU-Kommission hat am 19.03.2025 den European Steel and Metals Action Plan vorgestellt.

Das Ziel: Die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie in Deutschland und Europa sichern – insbesondere im Hinblick auf den Umbau zur Klimaneutralität.

Dazu Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl:
„Heute hat die EU-Kommission ein klares Signal für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Stahlindustrie gesetzt. Die schnelle Reaktion – vom strategischen Dialog mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor 14 Tagen bis zur Veröffentlichung des Plans – zeigt: Brüssel hat den Ernst der Lage erkannt.“

Ein Schwerpunkt liegt auf der Außenhandelspolitik, als konsequente Antwort auf den enormen Anstieg von Billigimporten aus Fernost. Der Importdruck auf den EU-Markt – insbesondere aus Ländern des asiatischen Wirtschaftsraums – hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdreifacht.

Mittlerweile stammt jede dritte Tonne Stahl in der EU aus Drittstaaten. Durch die von der US-Administration eingeführten Stahl-Zölle drohen weitere Verschärfungen durch Handelsumlenkungen auf den offenen EU-Markt.

Gerade mit Blick auf diese Herausforderungen zeigt sich der besondere Wert des Aktionsplans, erklärt Rippel:
„Die außenhandelspolitischen Vorschläge sind ein Schritt in die richtige Richtung und gerade auch die Verschärfung der EU-Safeguards ab 1. April 2025 ist mit Blick auf den steigenden Importdruck und den Folgen der konfrontativen US-Handelspolitik nur folgerichtig.

Auch weitere Maßnahmen müssen nun unverzüglich auf den Weg gebracht werden. Dazu zählt die Verschärfung der 2026 auslaufenden EU-Safeguards, ein wirksames Nachfolgeinstrument sowie die längst überfälligen Anpassungen beim CO2-Grenzausgleich (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM).

Beim CO2-Grenzausgleich (CBAM) sind drei Maßnahmen unverzichtbar:
− eine effektive Exportlösung,
− die Erweiterung des Instruments auf Produkte der nachgelagerten Wertschöpfungsketten
− und die Verhinderung von Umgehungsmöglichkeiten

Nur so lässt sich die energieintensive Stahlindustrie vor Carbon Leakage – also der Abwanderung in andere Regionen schützen. Diese Maßnahmen sind entscheidend für den Erhalt einer starken und wettbewerbsfähigen Stahlindustrie in Europa.“

Auch in anderen Bereichen, etwa bei den Energiepreisen und der Entwicklung von Leitmärkten für emissionsarme Grundstoffe, weist der Aktionsplan die richtige Richtung, bedarf aber weiterer Konkretisierung.

Dazu Rippel:
„Die immer noch zu hohen Energiekosten bleiben eine massive Herausforderung für unsere Unternehmen. Zwar schafft der Aktionsplan hier etwas mehr Spielraum für Entlastungen, aber ein konkretes Konzept für einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis fehlt weiterhin.

Auch die geplante Schaffung von Leitmärkten für klimafreundlichen Stahl muss nun konkret ausgearbeitet werden. Der von der Wirtschaftsvereinigung Stahl mitentwickelte Low Emission Steel Standard (LESS) kann und sollte dabei eine Schlüsselrolle spielen – um Europas Führungsrolle in der Standardsetzung für emissionsarmen Stahl zu sichern.“

Abschließend appelliert die Verbandschefin an die Entscheidungsträger:innen in Brüssel und Berlin:
„Wir haben nun den Fahrplan, wie der Weg zur wettbewerbsfähigen Klimaneutralität der Stahlindustrie in Europa gelingen kann. Jetzt kommt es darauf an, dass er sowohl in Brüssel wie auch in Berlin und den Bundesländern schnell und konsequent umgesetzt wird. Sonst verlieren wir den Anschluss an andere Regionen in der Welt, die uns den Rang ablaufen.“

(Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl)

 

Schlagworte

AnpassungBerlinBundCO2DeutschlandEnergieEntwicklungEU-KommissionEU-SafeguardsHandelIndustrieINGKlimaKlimaneutralitätPolitikStahlStahlindustrieUnternehmenWettbewerbWettbewerbsfähigkeitWirtschaft

Verwandte Artikel

Die Automatisierungssysteme und die neueste Netzwerktechnologie von SMS verbessern die Datenkommunikation, erhöhen die Steuerungsgeschwindigkeit und optimieren die Diagnosemöglichkeiten.
24.04.2025

AM/NS Calvert beauftragt SMS group mit Modernisierung

AM/NS Calvert hat SMS group mit der Modernisierung der Automatisierungssteuerung seiner Warmbandstraße in Calvert, Alabama, USA beauftragt. Ziel ist es, die Automatisieru...

Anlagen Automation Automatisierung Automobil Bandstraße Digitalisierung Entwicklung EU Flachstahl IBU Inc. Industrie ING Modernisierung Produktion Sensoren Service SMS SMS group Software Stahl Steuerung USA Warmband Warmbandstraße Wettbewerb Zusammenarbeit
Mehr erfahren
23.04.2025

British Steel wird Hochöfen weiter betreiben

Nach der Sicherung der Rohstoffversorgung für seine Hochöfen hat British Steel bestätigt, dass die laufende Konsultation zu Entlassungen beendet wird.

EU Hochofen ING Produktion Rohstoffe Stahl Stahlproduktion Unternehmen USA Walzwerk
Mehr erfahren
Der Hafen von Antwerpen-Brügge möchte eine wichtige Wasserstoff-Drehscheibe für Europa zu werden.
22.04.2025

Austausch zur Transformation der Stahlindustrie

Die Veranstaltung von Swiss Steel Group und Dirostahl thematisierte dabei u.a. den Ausbau der europäischen Wasserstoff-Infrastruktur. So gab ein Vertreter des Hafens Antw...

Bund Edelstahl Emissionen Energie Essen EU Getriebe Green Steel Industrie ING KI Klima Klimaziel Klimaziele Nachhaltigkeit Partnerschaft Produktion Stahl Stahlwerk Strategie Swiss Steel Group TEMA Transformation Unternehmen Veranstaltung Vertrieb Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Primetals Technologies modernisierte die Basis- und Prozessautomatisierung im 3,8-Meter- Grobblechwalzwerk der Angang Ltd.
17.04.2025

Angang erteilt Endabnahmezertifikat für Grobblechwalzwerk

Die Angang Ltd. hatte die Modernisierung des Grobblechwalzwerks in Bayuquan, Provinz Liaoning, China, an Primetals Technologies vergeben. Es wurde ein umfassendes Automat...

Automatisierung Blech Bleche China Endabnahme EU Grobblech ING Ltd Ltd. Modernisierung Primetals Produktion Prozessautomatisierung Schienen Spezialstahl Stahl Unternehmen Walzwerk Zertifikat
Mehr erfahren
Produktion bei Mannesmann Großrohr
17.04.2025

Salzgitter AG liefert Rohre für Wasserversorgung nach Angola

Die Mannesmann Grossrohr GmbH und die Mannesmann Line Pipe GmbH übernehmen die Produktion in Salzgitter und Hamm. Die Lieferung umfasst rund 50.000 Tonnen spiralgeschweiß...

DSV EU Gesellschaft Handel ING Lieferung Messe Produktion Rohre Salzgitter Mannesmann International GmbH Stahl Stahlrohre Unternehmen Vorstand
Mehr erfahren