Statement
„Industriepolitik first!“ fordert die Kampagne „Wir. Formen. Fortschritt“ unter dem Dach des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (Foto Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer) - Photo: Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM)
26.03.2024

„Brüssel muss die Europäische Union wettbewerbsfähig machen“

Man stelle sich vor: Die Transformation ist weltweit Topthema, nur in Europa gibt es keine transformationsfähigen Unternehmen mehr. Weil fehlende Wettbewerbsfähigkeit sie aus dem globalen Rennen geworfen hat. Dieses düstere Szenario könnte Realität werden, wenn die künftige EU-Industriepolitik ihren Kurs fortsetzt.

Mit Blick auf die EU-Wahlen fordert die WSM-Kampagne „Wir. Formen. Fortschritt“ (WFF) ein Umdenken:
„Wir werden gerade gnadenlos abgehängt. Deshalb brauchen wir in Brüssel realistische Politiker, die den sinkenden Industriestandort Europa nicht ausbluten lassen, sondern stärken.“

Motor der Kampagne WFF sind der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) und 13 Fachverbände.

„Brüssel muss Unternehmen wettbewerbsfähig machen, statt sie abzuwürgen. Wenn sie weg- oder untergehen, geht auch der Wohlstand den Bach runter: Allein in unseren mittelständischen Branchen sind rund 500.000 Arbeitsplätze gefährdet“, kritisieren die Industrievertreter. „Viele Jahre hat sich Brüssel auf Nachhaltigkeitsthemen gestürzt, ohne eine wirkliche industriepolitische Agenda zu haben. Anstatt immer mehr Berichtspflichten zu erlassen, muss die EU-Kommission jetzt eine industriepolitische Strategie vorlegen, die uns im globalen Wettbewerb an die Spitze bringt. Industriepolitik first!“

Die drei Kampagnenbuchstaben geben die Richtung vor.

„Sie stehen für ‚Wir. Formen. Fortschritt‘. Aber sie können auch für ‚Wettbewerbsfähigkeit. Formt. Fortschritt.‘ oder ‚Wachstum. Formt. Fortschritt‘ stehen“, unterstreicht WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Ohne wettbewerbsfähige Unternehmen läuft nichts: keine Innovationen, keine klimafreundlichen Technologien, aber auch keine Gehaltszahlungen und keine Steuereinnahmen. Starke Unternehmen sind die Voraussetzung für das Erreichen von Umwelt-, Klima- und Sozialzielen.“

Agiert die EU-Politik weiterhin industriefeindlich, werden Unternehmen verschwinden. Transformation ist dann nicht mehr nötig, der Energieverbrauch sinkt dank fehlender Produktion. Parallel sinkt der Wohlstand, weil die Wertschöpfung in andere Weltregionen abwandert. Ob die sich so um Menschen- und Klimaschutz kümmern, wie hiesige Unternehmen es bereits tun, ist fraglich. Außer Frage steht, dass der Standort Europa und damit auch Deutschland zur Industriewüste werden.

„Das künftige EU-Parlament hat die vielleicht historische Chance, das Ruder herumzureißen. Aber es muss schnell gehen“, bekräftigt Vietmeyer.

(Quelle: WSM - Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.)

Schlagworte

DeutschlandEnergieEUEU-KommissionIndustrieINGInnovationKlimaKlimaschutzMetallverarbeitungNachhaltigkeitPolitikProduktionStahlStrategieTransformationUmweltUnternehmenWettbewerbWettbewerbsfähigkeitWirtschaftWirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.WSM

Verwandte Artikel

Dr. Kai Oppat
21.12.2024

Veränderungen im Vorstand der Knauf Interfer SE

Dr. Kay Oppat, Chief Transformation Officer (CTO) der Knauf Interfer SE, wird plangemäß aus dem Vorstand des Unternehmens zum 31.12.2024 ausscheiden

Aufsichtsrat Distribution Entwicklung EU Knauf Interfer Knauf Interfer SE Stahlhandel Strategie Transformation Transformationsprozess Unternehmen
Mehr erfahren
20.12.2024

Peine Salzgitter erweitert Fuhrpark

Zwei Hybrid-Mehrsystemlokomotiven für Elektro- und Dieselbetrieb bedienen elektrifizierte sowie nichtelektrifizierte Strecken und verfügen in beiden Fällen über erhöhte L...

Antrieb CO2 Dekarbonisierung EU Flachstahl Gesellschaft Hybrid ING KI Klima Logistik Nachhaltigkeit Partnerschaft Salzgitter Salzgitter AG Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Schienen Service Stahl Strategie Transformation Transport Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
Von links: Heinz-Erik Decker; Johannes Frauendörfer (Chairman) und Georg Heinrich Weiss.
20.12.2024

Neue Generation bei der Familie Weiss Stiftung

Die Familie Weiss Stiftung, Alleineigentümerin der SMS group, hat den Generationswechsel vollzogen. Heinrich Weiss, bisher alleiniger Vorstand, hat seine Führungsaufgabe...

Aufsichtsrat Entwicklung EU Gesellschaft SMS SMS group Stiftung USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Fertiggerüst am Walzwerk in Dillingen
19.12.2024

Netto-Null-Ziele von SHS durch SBTi bestätigt

Die Validierung durch die Science Based Targets initiative (SBTi) bestätigt, dass die Ziele für die Gruppe im Einklang mit dem 1,5-Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens st...

Bund CO2 Dekarbonisierung Dillinger EU Gesellschaft ING Klima Nachhaltigkeit Paris Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Transformation Unternehmen
Mehr erfahren
Der Auftrag wurde bei der offiziellen Einweihung der neuen Einheit Jupiter Tatravagonka Railwheel bekannt gegeben.
17.12.2024

Andritz und Schuler liefern Schmiedelinie nach Indien

Gemeinsam liefern Andritz und Schuler eine schlüsselfertige Lösung für Indiens erste integrierte Anlage für Eisenbahnkomponenten für den Inlands- und Weltmarkt. Die neue...

E-Commerce EU Gesellschaft Getriebe HZ Indien Industrie ING Innovation Investition KI Lieferung Produktion Produktionsprozess Schienen Schuler Transport Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren