Mexiko ist mit fast 130 Millionen Einwohnern nach Brasilien die zweitgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas und aufgrund des Handelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada (USMCA), des Handelsabkommens zwischen der EU und Mexiko sowie seiner qualifizierten Arbeitskräfte ein wichtiger Produktionsstandort.
Mexiko ist der größte Handelspartner der USA und eine attraktive Drehscheibe für Automobilhersteller und -zulieferer. Die OECD erwartet, dass das mexikanische BIP im Jahr 2025 um 1,2 % wachsen wird. Da Produkte aus Drähten und Rohren praktisch überall benötigt werden, ist Mexiko ein großer Markt für die Draht- und Kabel-, die drahtverarbeitende und die Rohrindustrie sowie deren Zulieferer.
Deshalb blickt der Markt gespannt auf das Land, in dem sich die Fachmessen wire Mexico und Tube Mexico im Rahmen der Expo Manufactura vom 11. bis 13. Februar 2025 in Monterrey präsentieren.
Drähte und Kabel
Drähte und Kabel sind unverzichtbar für die Übertragung von elektrischer Energie und elektronischen Daten. Dementsprechend hoch ist die Nachfrage nach ihnen.
Das Marktforschungsunternehmen Mordor Intelligence schätzt die Größe des mexikanischen Marktes für Drähte und Kabel auf 3,5 Mrd. USD im Jahr 2024 und geht davon aus, dass er bis 2029 auf mehr als 5 Mrd. USD anwachsen wird, bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7,54% im Zeitraum von 2024 bis 2029.
Drei beispielhafte Anwendungsbereiche für Drähte, Kabel und andere Drahterzeugnisse wie Befestigungselemente und technische Federn sind die Elektrizitätswirtschaft, die Infrastruktur und der Automobilsektor.
Elektrizität und Infrastruktur
Nach Erkenntnissen des auf Analysen und Prognosen zu Energie- und Klimafragen spezialisierten Beratungsunternehmens Enerdata wächst Mexikos Stromverbrauch seit 2013 durchschnittlich um 3% pro Jahr und erreichte im Jahr 2023 den Wert von 324 TWh. Davon entfielen im Jahr 2023 auf Industrie und Gewerbe 64%, auf die Haushalte 24% und auf den Dienstleistungssektor 7%. Etwa 99% der Bevölkerung sind an das Stromnetz angeschlossen.
Mexiko verfügt über eine Stromerzeugungskapazität von mehr als 90 GW und plant, bis zum Jahr 2030 mehr als 23 Mrd. USD in seinen Stromsektor zu investieren. Für Projekte zur Stromerzeugung (13 MW) sind 12,3 Mrd. USD vorgesehen, 7,5 Mrd. USD für die Modernisierung und den Ausbau der Übertragungs-Infrastruktur und 3,6 Mrd. USD für das Verteilungsnetz. Ende 2024 waren auch viele staatliche Infrastrukturprojekte in der Entwicklung.
Automobilsektor
Nach Angaben des Informationsunternehmens MexicoSMT produzierte das Land im Jahr 2024 3,9 Mio. leichte Fahrzeuge, 6,8 % mehr als im Jahr 2023 und fast so viele wie beim Höchststand von 3,93 Mio. im Jahr 2017. Zwischen Januar und Oktober 2024 wurden mehr als 2,96 Mio. Einheiten exportiert, davon 72% in die USA und 8% nach Kanada.
SUVs und Pickups spielten eine entscheidende Rolle bei diesem Erfolg, während Mexiko sein Angebot an Elektrofahrzeugen (EV) erweiterte, um einen Anteil am wachsenden Weltmarkt zu erhalten. Vor kurzem hat die mexikanische Regierung den Bau der ersten heimischen, von mexikanischen Ingenieuren entwickelten Montagefabrik für Elektro-Kleinfahrzeuge angekündigt. Dieses Projekt soll helfen, die Mobilität in Städten zu revolutionieren.
Rückgrat der mexikanischen Industrie ist die Produktion von Automobilteilen. Im Jahr 2024 erreichte die Autoteileproduktion des Landes ein Volumen von 126 Mrd. USD, was einem Anstieg von 4,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Über 90% dieser Exporte waren für die USA und Kanada bestimmt, angetrieben durch die Nachfrage nach Komponenten wie Bordnetzen für die Fahrzeugelektrik, Motoren und Getrieben.
Rohre und Hohlprofile
Auch Rohre und Hohlprofile haben eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung, da sie für den Transport von Flüssigkeiten, Gasen und rieselfähigen Stoffen oder als Hohlprofile für mechanische Strukturen benötigt werden. Nach statistischen Angaben belief sich der gesamte Warenaustausch von Stahlrohren in Mexiko im Jahr 2023 auf 2,1 Mrd. USD.
Wichtigste Exportländer waren die USA mit 573 Mio. USD, Kanada (119 Mio. USD), Saudi-Arabien (93,2 Mio. USD), Kolumbien (81,6 Mio. USD) und Guyana (78,6 Mio. USD). Andererseits importierte Mexiko Stahlrohre aus China (145 Mio. USD), den USA (131 Mio. USD), Brasilien (64 Mio. USD), Rumänien (39,9 Mio. USD) und Japan (26 Mio. USD).
Mexiko hat sich auch zu einem wichtigen Hersteller und Lieferanten von PVC-Rohren entwickelt. Nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens Mobility Foresights dürfte dieser Markt von 653,5 Mio. USD im Jahr 2024 auf 863 Mio. USD im Jahr 2032 anwachsen, und das mit einer CAGR von 3,5%.
PVC-Rohre haben günstige Eigenschaften wie Langlebigkeit, Korrosionsbeständigkeit und geringes Gewicht und lassen sich einfach installieren, was sie für verschiedene Anwendungsbereiche interessant macht.
Der wachsende Bausektor forciert die Nachfrage nach PVC-Rohren. Staatliche Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung und der Verkehrsinfrastruktur steigern zusätzlich die Nachfrage nach PVC-Rohren.
Ausblick
Angesichts immer anspruchsvoller werdender Märkte benötigen die mexikanischen Hersteller von Draht- und Rohrprodukten moderne Produktionsmittel, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die beiden Fachmessen wire Mexico und Tube Mexico bieten den Maschinenherstellern eine ideale Gelegenheit, ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren.
(Quelle: Messe Düsseldorf)
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