Unternehmen
Photo: thyssenkrupp Steel
21.10.2024

thyssenkrupp verkauft indisches Geschäft für Elektroband

thyssenkrupp hat am 18. Oktober 2024 die indische Gesellschaft thyssenkrupp Electrical Steel India Private Ltd.und JSW Steel Limited und JFE Steel Corporation verkauft. Das indisch-japanische Käuferkonsortium erwirbt das indische Elektrobandgeschäft von thyssenkrupp für einen Kaufpreis von rund 440 Millionen Euro. Die Gesellschaft thyssenkrupp Electrical Steel India ist Teil der Geschäftseinheit Electrical Steel, die zur Stahlsparte von thyssenkrupp gehört.

Der Hauptstandort von thyssenkrupp Electrical Steel India befindet sich in Nashik rund 150 Kilometer von der indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai entfernt. Die Gesellschaft beschäftigt derzeit rund 500 Mitarbeitende in Indien. Das Käuferkonsortium besteht aus dem größten indischen Stahlhersteller JSW Steel Limited, der zur JSW Group, einem indischen Industriekonglomerat, gehört, und der JFE Steel Corporation, dem zweitgrößten Stahlhersteller Japans. Das Closing der Transaktion wird innerhalb der nächsten Monate angestrebt.

Der Verkauf der indischen Gesellschaft erfolgt aus marktstrategischen Erwägungen.

„Die Vormaterialbelieferung aus den deutschen Stahlwerken von thyssenkrupp nach Indien ist kostenintensiv und schwächt langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit in Indien,“ erklärt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von thyssenkrupp Steel. „Der Aufbau einer eigenen lokalen Vormaterialfertigung ist für uns wirtschaftlich nicht darstellbar. Im Vergleich zu den lokalen Wettbewerbern werden wir durch die Belieferung aus Deutschland heraus perspektivisch nicht die gleichen Skaleneffekte erzielen können. Deshalb ist die Veräußerung für uns jetzt der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“

Der Erlös aus dem Verkauf stärkt die Kapitalausstattung des Stahlsegments und soll unter anderem in die grüne Transformation fließen. Dazu zählen auch die Aktivitäten von thyssenkrupp Electrical Steel. Da die Nachfrage nach kornorientiertem Elektroband im Zuge der globalen Energiewende weiterhin hoch ist, wird sich das Unternehmen zukünftig verstärkt auf Wachstumsmärkte in Europa und Nordamerika konzentrieren.

thyssenkrupp Electrical Steel ist einer der führenden Hersteller von kornorientiertem Elektroband. Dieser weichmagnetische Werkstoff wird überall dort eingesetzt, wo elektrische Energie effizient umgewandelt, transportiert und genutzt wird, wie zum Beispiel in Transformatoren und großen Hochleistungsgeneratoren. Diese Aggregate spielen eine Schlüsselrolle bei der zunehmend dezentralen Energieversorgung durch erneuerbare Energien. thyssenkrupp Electrical Steel betreibt derzeit Standorte in Gelsenkirchen in Deutschland und Isbergues in Frankreich. Dort beschäftigt das Unternehmen rund 1.200 Mitarbeitende. Zu den Kunden von thyssenkrupp Electrical Steel gehören globale und marktführende Hersteller für Energie- und Antriebstechnologien.

(Quelle: thyssenkrupp Steel)

Schlagworte

AntriebDeutschlandElektrobandEnergieEnergiewendeEUFrankreichGesellschaftIndienIndustrieINGJapanJFE Steel CorporationKILieferungLtdLtd.NordamerikaStahlStahlwerkTransformationTransportUnternehmenVerkaufWerkstoffWettbewerbWirtschaft

Verwandte Artikel

CEO Felix Schmitz bei der Inbetriebnahme
03.12.2024

Kloeckner Metals Germany nimmt Laseranlage in Betrieb

Die Kloeckner Metals Germany GmbH (KMG), einer der führenden deutschen Stahlhändler, entwickelt ihren Standort in Kaufungen bei Kassel in Hessen zu einem der europaweit m...

Anarbeitung Anlagen Berlin Blech Bleche Deutschland Edelstahl Essen EU Industrie Investition Maschinenbau Service Stahl Stahlblech
Mehr erfahren
Das Projekt verspricht als Ergebnis u.a. einen besseren Energieverbrauch
03.12.2024

Tenova Teil eines Projekts für Dekarbonisierung des Blankglühens

Unter der Leitung eines Konsortiums, dem Tenova und DMV angehören, zielt das Projekt darauf ab, die Emissionen bei der Stahlproduktion durch Rückgewinnung und Wiederverwe...

Anlagen Brenner CO2 Dekarbonisierung Edelstahl Emissionen Energie Energieeffizienz Entwicklung Ergebnis Essen EU Glühen Industrie ING Innovation Legierungen Produktion Rohre Stahl Stahlproduktion Stahlrohre Temperatur Tube Umwelt Wasserstoff
Mehr erfahren
Der Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbands Christian Wurst auf dem Stahlbautag 2024 in Lindau.
03.12.2024

Stahlbau zählt auf Innovationskraft der Branche

Der Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbands Christian Wurst äußert sich ein einem Statement zu der Zukunft des Wirtschaftsstandortes. Er sieht Chancen durch nachhaltige...

Automobil Baustoffe Bund CO2 Deutschland Emissionen Energie Entwicklung Essen EU Forschung Handel HZ Industrie ING Innovation Investition Klima Konstruktion Nachhaltigkeit Politik Produktion Stahlindustrie Technik TEMA Unternehmen Werkstoff Wettbewerb Wirtschaft Wirtschaftsstandort
Mehr erfahren
29.11.2024

BFI erhält „Net-Zero Industries Award 2024“

Das Projekt MaxH2DR (Maximierung der Wasserstoff- Anreicherung in Direktreduktionsanlagen) hat den Preis „National Winner Germany“ des Net-Zero-Industries Award 2024 in d...

Anlagen Australien Award Bochum China Deutschland Direktreduktion Erdgas ESTEP EU Finnland Forschung Industrie Kanada Klima Platform Stahl Stahlwerk Tata Steel USA VDEh Wasserstoff Wettbewerb Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Neue Branchenmodule des CO2-Footprint-Spezialisten FRED ermöglichen mehr Unternehmen maßgeschneiderte und präzise Berechnungen ihrer Emissionen
28.11.2024

CO2-Footprint-Spezialist Fred mit neuen Branchenmodulen

Fred GmbH wächst und erweitert sein Einsatzspektrum. Das smarte Tool zur Footprint Reduction bietet neue Branchenmodule für Massivumformung, Gießereien, Kunststoffverarbe...

ABB Blech Draht Entwicklung EU IMU Industrie ING Klima Klimaziel Klimaziele Massivumformung Nachhaltigkeit Produktion Stahl Technik Umformung Unternehmen
Mehr erfahren