Unternehmen
Probenentnahme am Hochofen - Foto: Salzgitter AG
11.08.2023

Salzgitter AG verkündet Zahlen für erstes Halbjahr 2023

Nach dem ermutigenden Start in das Geschäftsjahr 2023 und einem sich sukzessiv eintrübenden wirtschaftlichen Umfeld, verzeichnete der Salzgitter-Konzern im ersten Halbjahr 2023 vorzeigbare 461 Mio. € EBITDA sowie 243 Mio. € Gewinn vor Steuern. Hierzu trugen insbesondere die Geschäftsbereiche Stahlverarbeitung und Stahlerzeugung sowie Technologie bei.

Trotz der hohen Investitionen vor allem in die Umsetzung des Transformationsprogramms SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking, verringerte sich die Nettofinanzverschuldung gegenüber dem Wert des Vergleichszeitraums bei einer gleichzeitig gestiegenen Eigenkapitalquote. Dies belegt die weiterhin sehr robuste bilanzielle und finanzielle Basis der Salzgitter AG.

Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns reduzierte sich vor allem aufgrund der gegenüber der Vergleichsperiode rückläufigen Versandmengen sowie niedrigerer Durchschnittserlöse vieler Walzstahlprodukte um 12 % auf 5,8 Mrd. € (H1 2022: 6,6 Mrd. €). Mit 461,0 Mio. € EBITDA (H1 2022: 1.138,5 Mio. €) und 242,6 Mio. € Gewinn vor Steuern (H1 2022: 970,5 Mio. €) wurde ein vorzeigbares Ergebnis erwirtschaftet.

Der Beitrag der at-equity (IFRS-Bilanzierung) einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG in Höhe von 29,3 Mio. € fiel spürbar niedriger aus als ein Jahr zuvor (H1 2022: 84,3 Mio. €). Aus 191,8 Mio. € (H1 2022: 781,0 Mio. €) Nachsteuergewinn errechnen sich 3,49 € Ergebnis je Aktie (H1 2022: 14,39 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) lag bei 8,9 % (H1 2022: 30,7 %).

Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf äußerst solide 44,8 % (H1 2022: 42,2 %). Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich um nahezu 280 Mio. € gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (– 624,3 Mio.€; H1 2022: – 901,4 Mio.€). Für das Programm SALCOS® haben die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen Fördermittel zugesichert, die in Abhängigkeit der erfolgten Investitionen ausgezahlt werden.

Von den zur Auszahlung beantragten Zuschüssen (60 Mio. €; H1 2022: 0 €) war per Ende Juni noch keine Zahlung eingegangen. Ein wesentlicher Teil dieser Investitionszuschüsse ist jedoch im Juli 2023 gezahlt worden. 

Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Gunnar Groebler, kommentiert wie folgt:
„Ungeachtet der Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwirtschaftete der Salzgitter-Konzern ein erfreuliches Halbjahresergebnis. Mit dem Förderbescheid der Bundesrepublik Deutschland sowie des Landes Niedersachsen in Höhe von rund 1 Mrd. € zum Bau der ersten Stufe von SALCOS®, der Bestellung der Direktreduktionsanlage sowie weiteren Partnering-Vereinbarungen in den Bereichen Vertrieb und Energie, haben wir im Berichtszeitraum wichtige Meilensteine der Umsetzung unserer Konzernstrategie „Salzgitter AG 2030“ erreicht.

Besonders freut mich auch die im Juni erfolgreich abgeschlossene erstmalige Bewertung der Salzgitter AG durch die Ratingagentur EcoVadis. Wir wurden aus dem Stand mit einer Bronzemedaille zertifiziert. Diese Auszeichnung ist für uns Ansporn, uns weiter zu verbessern. Unser Portfoliomanagement haben wir mit dem Übergang der Salzgitter Bauelemente GmbH an den neuen Eigentümer und dem Verkauf der Berg Pipe-Gruppe vorangetrieben und werden dies konsequent fortsetzen.“

Finanzvorstand Burkhard Becker ergänzt:
„Angesichts der aktuell erheblichen konjunkturellen Herausforderungen in unserem Kernmarkt Deutschland ist die Aufrechterhaltung der Umsatz- und Ergebnisprognose kein Selbstläufer. Sie ist vielmehr auch das Resultat der gezielten Diversifikation unserer Geschäftsaktivitäten sowie des Ergebnisverbesserungsprogramms „Performance 2026“, das integraler Bestandteil der Konzernstrategie ist.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkurellen Lage streben wir weiterhin an, unser Working Capital im laufenden Geschäftsjahr in mittlerer dreistelliger Millionen Euro Höhe abzubauen. Dies wird wesentlich zur Finanzierung von SALCOS® beitragen, ebenso wie die Förderung von Bund und Land, von der wir die erste Auszahlung im Juli erhielten. Dieser Prozess soll sich nun verstetigen.“

Ausblick
Bei einer erwartungsgemäß schwächeren zweiten Jahreshälfte und einem politisch und wirtschaftlich anhaltend volatilen Umfeld rechnet der Konzern im Geschäftsjahr 2023 weiterhin mit 

• einem Umsatz zwischen 11,5 Mrd. € und 12,0 Mrd. €,
• einem EBITDA zwischen 750 Mio. € und 850 Mio. €,
• einem Vorsteuergewinn zwischen 300 Mio. € und 400 Mio. € sowie
• einer spürbar unterhalb des Vorjahresniveaus liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Wie schon in den vergangenen Jahren weist das Unternehmen darauf hin, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungskursen den Geschäftsverlauf des Jahres 2023 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierenden Ergebniseffekte können ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch in positiver Richtung annehmen.

(Quelle: Salzgitter AG)

Schlagworte

AuszeichnungBundCO2DeutschlandDirektreduktionDSVEnergieEntwicklungErgebnisEUFinanzierungGeschäftsjahrGetriebeINGInvestitionNiedersachsenSachsenStahlStahlerzeugungStahlverarbeitungStrategieTransformationVereinbarungVerkaufVertriebWalzstahlWirtschaft

Verwandte Artikel

Das neue Spooler-Walzwerk in Riesa im Bau - Stand: 2024
21.01.2025

Feralpi Stahl reduziert kontinuierlich CO₂-Emissionen

Die Emissionswerte wurden in der Umwelterklärung veröffentlicht und gelten für das Stahl- und Walzwerk in Riesa. 2021 lag der Ausstoß bei 88 kg CO₂ kg pro Fertigprodukt....

Deutschland Einsparung Emissionen Energie Energieeffizienz Energiewende Ergebnis ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH EU Industrie ING Investition KI Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Luftreinhaltung Materialeffizienz Messung Neubau Produktion Recycling Rohstoffe Schlacke Schmelze Schmelzen Schrott Schrottaufbereitung Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlwerk Temperatur Umschlag Umwelt Umweltschutz Unternehmen Walzen Walzwerk Werkstoff Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
21.01.2025

WSM unterstützt den "Wirtschaftswarntag"

Von der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist die WSM-Branche mit rund 5.000 Unternehmen betroffen. Rund 50 Verbände und weiteren Branchenvertretern beteiligen sich an dem...

ABB Brandenburg Deutschland Energie EU Industrie Investition Metallverarbeitung Politik Stahl Unternehmen Wirtschaft Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.
Mehr erfahren
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander
20.01.2025

Gesamtmetall meldet rückläufige Beschäftigung

Das Vorjahresniveau der Mitarbeiterzahl wurde um 53.200 Beschäftigte bzw. 1,3 Prozent unterschritten. Aus diesem Anlass unterstützt der Verband den "Wirtschaftswarntag" a...

ABB Brandenburg Deutschland Energie EU Industrie Investition Metallverarbeitung Politik Stahl Unternehmen Wirtschaft Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.
Mehr erfahren
20.01.2025

Swiss Steel führt optimierten Kaltstauchstahl ein

Für diesen Stahl entfällt die Wärmebehandlung. Er weist im Lieferzustand mechanische Werte ähnlich der Festigkeitsklasse 8.8 nach EN ISO 898-1 auf. Swiss Steel bedient so...

Automobil Einsparung Elektrolichtbogenofen Emissionen Energie Ergebnis Essen EU Frank Koch Green Steel Hochofen Industrie ING Innovation Lichtbogenofen Maschinenbau Metallverarbeitung Nachhaltigkeit Produktion Produktionsprozess Schrott Spezialstahl Stahl Stahlindustrie Swiss Steel Group Werkstoff Werkstoffe
Mehr erfahren
Vorhandene Laminarkühlstrecke in der Warmbandstraße von Colakoğlu
20.01.2025

SMS modernisiert Warmbandstraße bei Colakoğlu

Stahlhersteller Colakoğlu Metalurji, Türkei, hat SMS group mit der Modernisierung der Laminarkühlstrecke und der Haspelanlage in seiner 1.850-Millimeter-Warmbandstraße be...

Antrieb Bagger Bandstraße Bauindustrie Bergbau Blech Bleche Einsparung Ergebnis EU Haspel Haspelanlage IMU Industrie ING Lieferung Messe Modernisierung Partnerschaft Produktion SMS group Stahl Stahlblech Temperatur Türkei Unternehmen Verschleiß Warmband Warmbandstraße
Mehr erfahren