Statement
EU-Parlament - Photo: © unsplash
23.10.2024

Plenardebatte im EU-Parlament

Stahlindustrie braucht dringend konkrete politische Maßnahmen

Mit der heutigen Debatte über die Lage der Stahlindustrie in Europa sendet das Europäische Parlament ein starkes Signal an die Branche, die vor immensen Herausforderungen steht: Globale Überkapazitäten, unfairer Handel und vor allem hohe Energiekosten belasten die Stahlunternehmen – besonders in Deutschland. Hinzu kommt eine geringe Nachfrage, die laut Prognose des Weltstahlverbands worldsteel auch im kommenden Jahr auf einem niedrigen Niveau verharren wird.

„Die Stahlunternehmen stehen vor der riesigen Herausforderung ihre Produktion so umzubauen, dass sie klimaneutral möglich wird. Gleichzeitig sind sie mit massiven Verwerfungen konfrontiert – vor allem in Deutschland. Denn neben den hohen Stromkosten, die selbst im europäischen Vergleich nicht wettbewerbsfähig sind, ist die Nachfrage am heimischen Stahlstandort besonders stark gesunken. Die Plenardebatte im Europäischen Parlament zur Lage der Stahlindustrie ist daher ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit, denn sie zeigt, dass die Belastungen der Stahlindustrie auch in der EU ernst genommen werden. Und das ist auch gut so: Denn in Europa liegt der Lösungsraum, um einen wirksamen Außenhandelsschutz in der vulnerablen Phase unseres Umbaus zur Klimaneutralität zu schaffen“, betont Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Bereits zu Beginn ihrer zweiten Amtszeit hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine industriepolitische Ergänzung des European Green Deal angekündigt. Unter anderem sollen ein Clean Industrial Deal und ein Steel and Metals Action Plan den Weg zu einem klimafreundlichen, wettbewerbsfähigen und resilienten Industriestandort unterstützen.

„Dass die industriepolitische Debatte nun in der EU an Fahrt aufnimmt, ist erfreulich – aber eben auch dringend notwendig”, so Rippel.

„Sowohl das Parlament als auch Kommission zeigen gerade, dass sie die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit ins Zentrum der neuen Legislaturperiode stellen. Nun müssen möglichst bald konkrete Maßnahmen folgen, die die Transformation zur Klimaneutralität außenhandelspolitisch absichern, wettbewerbsfähige Energiepreise ermöglichen und eine Perspektive für CO2-reduzierte Produkte mit klaren European Content Vorgaben schaffen. All dies sollte in einem Clean Industrial Deal, der nicht als Ersatz aber als dringend benötigte Ergänzung des European Green Deal gebraucht wird, gebündelt werden. Und Deutschland muss dabei eine kraftvolle und aktive Schlüsselrolle einnehmen“, fordert Rippel.

„Denn unsere Stahlindustrie ist eine Schlüsselbranche, die am Anfang fast aller industriellen Wertschöpfungsketten steht, ein zentraler Baustein der europäischen Resilienz und ein entscheidender Hebel für die Erreichung der Klimaneutralität – in Deutschland und Europa.“

(Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl)

Schlagworte

CO2DeutschlandEnergieEUHandelHZIndustrieINGKlimaProduktionStahlStahlindustrieStahlunternehmenTransformationUnternehmenWeltstahlverbandWettbewerbWirtschaftWorldsteel

Verwandte Artikel

23.10.2024

Intelligente Preisberechnung für Zuschnitte

hyssenkrupp Materials Services hat eine KI-Plattform entwickelt, die das Nestingverfahren – also die intelligente Platzierung von Zuschnitten auf Blechen – sowie den Prei...

Aluminium Blech Bleche Bund Deutschland Edelstahl Entwicklung EU Flachprodukte Gesellschaft Handel Industrie ING KI Profile Rohre Service Stahl Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Materials Services Thyssenkrupp Schulte Unternehmen USA Werkstoff Werkstoffe Werkstoffhandel Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Luftbild Buderus Edelstahl
23.10.2024

voestalpine verkauft Buderus Edelstahl an Mutares

Die voestalpine hat die Verhandlungen für den Verkauf der deutschen Konzerntochter Buderus Edelstahl abgeschlossen. Mit Mutares SE & Co. KGaA übernimmt ein anerkanntes Be...

Anlagen Baustahl Edelstahl Ergebnis Essen EU Fahrzeugbau Handel ING Investition Maschinenbau Optimierung Produktion Restrukturierung Stahl Unternehmen Verkauf Voestalpine AG Werkstoff Werkstoffe Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
23.10.2024

Erste Monopiles für Windpark Baltic Power geliefert

Die Steelwind Nordenham GmbH produziert insgesamt 78 Monopiles für den Windpark Baltic Power in der polnischen Ostsee. Nun fanden in Nordenham die ersten Verladungen stat...

CO2 CO2-Emissionen Emissionen Energie ING Offshore Polen Produktion SHS Stahl Steelwind Nordenham Unternehmen Windpark
Mehr erfahren
Dipl.-Ing. Thorsten Wünsch, der neue Geschäftsführer der Friedrich Vollmer Feinmessgerätebau GmbH
22.10.2024

Neuer Geschäftsführer an Bord

Mit Thorsten Wünsch ist ein in der Walzwerks-Industrie anerkannter Fachmann neuer Geschäftsführer bei der Friedrich Vollmer Feinmessgerätebau GmbH.

Andritz Automation EU Industrie ING Messsysteme Messung Service Transformation Unternehmen Vertrieb Walzwerk
Mehr erfahren
Im Rahmen der IZB in Wolfsburg haben thyssenkrupp Steel und Volkswagen Group ein MoU zur Belieferung mit CO2-reduziertem Stahl unterzeichnet.(V.L.n.R): Matthias Eden, Leiter Konzern- und Markenbeschaffung Metall Rohmaterial und Abgasanlagen, Volkswagen Group; Michael Bäcker, Leiter Konzern Beschaffung Metall, Volkswagen Group; Dennis Grimm, Spokesman of the Executive Board thyssenkrupp Steel; Simon Stephan, Sales Automotive, Senior Vice President, thyssenkrupp Steel.
22.10.2024

Grüner Stahl für nachhaltige Mobilität

Volkswagen Group und thyssenkrupp Steel haben im Rahmen der Internationalen Zulieferer Messe IZB in Wolfsburg ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, das die...

Antrieb Automobil Brenner Bund CO2 CO2-neutral Dekarbonisierung Deutschland Direktreduktion Elektroband Emissionen Entwicklung Erdgas EU HZ Industrie ING KI Klima Klimaschutz Kooperation Leichtbau Lieferketten Lieferung Messe Nachhaltigkeit Partnerschaft Produktion Reduktionsmittel Stahl Stahlproduktion Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Umwelt Unternehmen USA Vereinbarung Wasserstoff Werkstoff Werkstoff Stahl Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren