Der OECD-Stahlausschuss äußerte auf seiner Sitzung in dieser Woche schwerwiegende Besorgnis über die Verschlechterung der Bedingungen auf dem Stahlmarkt im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise. Der durch die globale Pandemie verursachte Nachfragerückgang ist darauf zurückzuführen, dass die Stahlproduktion und die Lagerbestände in China weiter steigen. Der Ausschuss nahm auch mit Besorgnis zur Kenntnis, dass die schwierigen Marktbedingungen zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten in der Branche führen.
Die jüngsten OECD-Daten zeigen, dass die weltweite Stahlproduktion in diesem Jahr auf 2.455,8 Millionen t ansteigen könnte. Während sich die Lücke zwischen der globalen Kapazität und der Produktion von 2016 bis 2019 verringerte, dürften sich die Überkapazitäten in diesem Jahr aufgrund der allgemeinen Kapazitätssteigerungen und tatsächlichen Produktionsrückgänge infolge von COVID-19 auf bis zu 700 Millionen t ausweiten. Der Stahlausschuss stellte fest, dass neue Stahlerzeugungskapazitäten, die in diesem Jahr im Nahen Osten und in Asien in Betrieb genommen werden sollen, die Überkapazitäten noch verschärfen werden.
Während einer virtuellen viertägigen Sitzung bekräftigte der Ausschuss auch die Notwendigkeit eines weiteren Kapazitätsabbaus in den betreffenden Volkswirtschaften, u.a. durch Erleichterung des Marktaustritts ineffizienter Produzenten und durch Unterstützung der von Werksschließungen betroffenen Arbeitnehmer.
Quelle: OECD
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