Unternehmen
12.03.2025

Klöckner & Co veröffentlicht operatives Ergebnis 2024

Klöckner & Co erzielte im Geschäftsjahr 2024 trotz des anhaltend anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds ein robustes operatives Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten in Höhe von 136 Mio. € (2023: 190 Mio. €).

Auf Konzernebene konnte der Absatz im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 4,5 Mio. Tonnen (2023: 4,2 Mio. Tonnen) gesteigert werden. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück und belief sich auf 6,6 Mrd. € (2023: 7,0 Mrd. €).

Ursächlich hierfür waren die rückläufigen Stahlpreise in den USA und Europa. Das Konzernergebnis der fortgeführten Aktivitäten lag im Geschäftsjahr 2024 bei -146 Mio. €, während das Konzernergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten des im März 2024 veräußerten europäischen Stahldistributionsgeschäfts -30 Mio. € betrug. Entsprechend lag das Ergebnis je Aktie inklusive der nicht fortgeführten Aktivitäten bei -1,77 €.

Durch konsequentes Net Working Capital-Management konnte zum dritten Mal in Folge ein deutlich positiver Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit erreicht werden; er belief sich auf 160 Mio. € (2023: 287 Mio. €).

Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass die Konzernergebnisse der Vorjahre nur teilweise ausgeschüttet wurden, wird der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,20 € je Aktie vorgeschlagen. Damit wird Klöckner & Co voraussichtlich das vierte Jahr in Folge eine Dividende auszahlen. Die Eigenkapitalquote lag zum Jahresende 2024 bei sehr soliden 48,6 % und damit über dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2023: 45,4 %).

Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co SE:
„Wir haben bei der Umsetzung unserer Konzernstrategie wichtige Fortschritte erzielt und setzen unseren Fokus weiter auf den Ausbau des höherwertigen Geschäfts.

Dazu zählt beispielsweise die Errichtung eines neuen Werkes zur Aluminiumverarbeitung in den USA. Dadurch werden wir unabhängiger vom volatilen Metallpreisen und generieren neue Wachstumschancen.“

Fokus auf Geschäftsbereiche mit höherer Wertschöpfung deutlich verstärkt

Klöckner & Co hat seine Konzernstrategie im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter konsequent umgesetzt und wichtige Fortschritte erzielt. Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die Fokussierung auf das höherwertige Geschäft, um die Ergebnisvolatilität weiter zu reduzieren und die Profitabilität zu steigern.

Im Geschäftsjahr 2024 hat das Unternehmen seinen Fokus auf das höherwertige Anarbeitungs- und Metallverarbeitungsgeschäft in den Kernmärkten Nordamerika und der attraktiven DACH-Region in Europa deutlich verstärkt.

Durch gezielte Investitionen an ausgewählten Standorten in den USA und in Deutschland konnten Distributionszentren zu Produktions- und Verarbeitungshubs für höherwertige Metalllösungen weiterentwickelt werden.

Das sichert eine deutlich größere Unabhängigkeit von der volatilen Stahlpreisentwicklung und eröffnet neue Chancen für weiteres Wachstum. Im Jahr 2024 erwirtschaftete der Konzern bereits über 80 % des Umsatzes mit dem Stahl-Service-Center-Geschäft sowie dem höherwertigen Geschäft und somit außerhalb des klassischen Stahlhandels.

Damit konnte die Transformation von Klöckner & Co zum Metallverarbeiter weiter erfolgreich vorangetrieben werden. Ein wichtiger Schritt zum weiteren Ausbau des Geschäfts mit höherer Wertschöpfung ist die Investition in ein neues Werk zur Aluminiumverarbeitung, das 2026 in Betrieb genommen werden soll.

Es befindet sich am Standort des im Bau befindlichen Aluminium-Flachwalzwerks von Aluminum Dynamics LLC (ADL) in Columbus (Mississippi), USA. Das Flachwalzwerk ist auf die Produktion von Blechen, u. a. für den Automobilbau, spezialisiert und ermöglicht eine gezielte Fokussierung auf nachhaltige Leichtbau-Lösungen und Aluminiumprodukte, die für die Energie- und Automobilbranche zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Auch bei der Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse konnte Klöckner & Co im abgelaufenen Geschäftsjahr erhebliche Fortschritte verzeichnen. Dabei arbeitet das Unternehmen weiter an der Vision „Zero Touch“, um die Wertschöpfung zukünftig mit minimalem manuellen Aufwand zu realisieren.

Ein entscheidender Bestandteil dieser Bemühungen ist der Kloeckner Assistant, der Vertriebsprozesse automatisiert und damit die manuellen Eingriffe pro Bestellung reduziert.

Ferner konnte im Berichtszeitraum die Effizienz der digitalen Bestellprozesse weiter verbessert und die Anzahl der digitalen Angebote im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 26 % gesteigert werden.

Position als Pionier einer nachhaltigen Stahlindustrie behauptet

Klöckner & Co hat im vergangenen Geschäftsjahr die Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie weiter vorangetrieben und den Nexigen® PCF Algorithm, ein vom TÜV SÜD zertifiziertes Tool zur PCF-Berechnung, weiterentwickelt.

Dadurch konnte die darauf aufbauende webbasierte Technologielösung Nexigen® Data Services optimiert werden. Diese macht für Kunden von Klöckner & Co die CO2-Emissionen der bezogenen Stahl- und Metallprodukte sichtbar und bietet CO2-reduzierte Alternativen an.

Für diese Bestrebungen hat Klöckner & Co erneut den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten. Die Auszeichnung ist Beleg dafür, dass Klöckner & Co Nachhaltigkeit erfolgreich in sein Geschäftsmodell integriert hat und somit auch langfristig einen wertvollen Beitrag zur Transformation der Industrie leistet.

Zudem hat das Unternehmen aufgrund der sehr guten Fortschritte sein mittelfristiges Reduktionsziel für Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen bis 2030 von 50 % auf 62,5 % angehoben, um sein Engagement für das 1,5-Grad-Ziel zu unterstreichen. Im Januar 2025 wurden die aktualisierten Klimaziele von Klöckner & Co von der SBTi bestätigt.

Positiver Ausblick für das Jahr 2025

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Klöckner & Co eine steigende Nachfragedynamik in den relevanten Absatzmärkten in Europa und Nordamerika. Dementsprechend prognostiziert das Unternehmen eine deutliche Absatz- und Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der weiter erheblich verbesserten operativen Aufstellung sowie der Annahme, dass sich die im Jahr 2024 eingetretenen signifikanten negativen Preiseffekte nicht wiederholen werden, erwartet Klöckner & Co einen im Vergleich zum Vorjahr deutlichen Anstieg des EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten.

Für das erste Quartal 2025 wird ein EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten erwartet, das ungefähr auf dem Level des Vorjahresquartals (Q1 2024: 42 Mio. €) liegt. Ferner prognostiziert das Unternehmen für das Gesamtjahr einen im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigenden Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit.

(Quelle: Klöckner & Co SE)

 

 

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