Salzgitter Flachstahl nutzt Condition Monitoring System zur Früherkennung
Eine komplexe mechanische Anlage wird mit einem Condition Monitoring System ausgestattet. Bereits im ersten Jahr nach der Installation werden einige Verschleißschäden korrekt diagnostiziert und die betreffenden Bauteile im Rahmen geplanter Stillstände gewechselt. Im Sommer 2017 lieferte das System erste Anzeichen für Verschleiß an einem sehr kritischen Aggregat. Während herkömmliche Systeme diesen Schaden nicht erkennen, erlaubt dieses ausgeklügelte System eine frühzeitige Erkennung und präzise Nachverfolgung des Verschleißzustandes. Auf dieser Basis war es möglich, den optimalen Zeitpunkt für den Tausch der verschlissenen Komponenten zu bestimmen.
Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 2 (2020) Nr. 5, S. 38 f.
Die größte Stahltochter in der Salzgitter-Gruppe – Salzgitter Flachstahl – ist einer der führenden europäischen Stahlhersteller. „Für die Herstellung hochwertiger Stahlprodukte setzen wir auf moderne Fertigungstechnologien zur Erzeugung und Weiterverarbeitung“, sagt die Instandhaltungsingenieurin Rebecca Dittkrist. So betreiben sie u.a. ein 42 m³ großes Hauptgetriebe einer Walzstraße. Das einstufige Getriebe hat eine Nennlast von 14 MW und eine Nenndrehzahl von 32 Umdrehungen pro Minute. Condition Monitoring Systeme nutzen Schwingungsmessung, um Verschleiß schon im Frühstadium erkennen zu können. Die Schwingbeschleunigungsmessung liefert allerdings erst bei Drehzahlen über 60 Umdrehungen pro Minute zuverlässige Ergebnisse. Diese Grenze verfehlt das betroffene Getriebe in Salzgitter zwar um fast die Hälfte, aber eben nur im Walzbetrieb.
Autoren: Rebecca Dittkrist, Instandhaltungsingenieurin, Salzgitter Flachstahl GmbH, Salzgitter, Deutschland; Günter Spreitzhofer, Application und Consulting, iba AG, Fürth, Deutschland; Herwig Eichler, Condition Monitoring Systems, Hainzl Industriesysteme GmbH, Linz. Österreich
Schlagworte
InstandhaltungWalzwerkseinrichtungen