Unternehmen Trendthema News
(von links nach rechts: Dr. Uwe Braun, Arne Langner, Olaf Scholz - Photo: ArcelorMittal
13.08.2021

Besuch beim Pionier für grünen Stahl

Olaf Scholz bei ArcelorMittal in Hamburg

ArcelorMittal  hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bei der Produktion in den kommenden Jahren drastisch zu senken und bis 2050 in allen seinen Werken CO2-neutral zu produzieren, bis 2030 sollen die Emissionen in Europa bereits um 35 Prozent gesenkt werden.

Das Hamburger Werk gehört zu den Pionieren für die Transformation und ist Teil der Strategie „Steel4Future“, mit der ArcelorMittal Germany seine vier Werke in Hamburg, Bremen, Eisenhüttenstadt und Duisburg in die klimaneutrale Zukunft führen will.

Bereits bis 2030 soll in Hamburg die Klimaneutralität erreicht werden. Zur Umsetzung ist politische Unterstützung und finanzielle Förderung des Transformationsprojekts H2H (H2 für Hamburg) erforderlich.

ArcelorMittal plant in Hamburg den Bau einer neuen DRI-Anlage (DRI = Direct Reduced Iron, direktreduziertes Eisen oder auch Eisenschwamm auf Deutsch). In dieser Anlage soll Eisenerz in Zukunft mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien statt wie bisher mit Erdgas in Eisenschwamm
verwandelt werden. Daraus wird dann künftig unter Einsatz von Recyclingschrott klimaneutraler Stahl im Elektrolicht-bogenofen hergestellt.

Die geplante DRI-Anlage demonstriert erstmals die Produktion von Eisenschwamm mit Wasserstoff auf
industriellem Level mit einer Jahresproduktion von 100.000 Tonnen. Nach erfolgreicher Demonstrationsphase und sobald grüner Wasserstoff in ausreichender Menge und zu
wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar ist, soll auch die bestehende DRI-Anlage des Werks auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden.

ArcelorMittal ist Mitglied im Hamburger Wasserstoffverbund, um bereits ab 2025 den ersten grünen Wasserstoff der in Moorburg geplanten 100 MW-Elektrolyseanlage zu erhalten. Bis 2030 sollen beide DRI-Anlagen von ArcelorMittal mit grünem Wasserstoff Eisenschwamm für die klimaneutrale
Stahlherstellung liefern. Damit wird das Hamburger Werk mehr als eine Million Tonnen Stahl CO2- neutral produzieren und so jährlich etwa 800.000 Tonnen CO2 einsparen.

Zur Förderung der Anfangsinvestition von 110 Millionen Euro für die neue DRI-Anlage hat ArcelorMittal einen Antrag bei der Bundesregierung gestellt und wartet auf den Bescheid, um mit dem Bau zu beginnen. Die Anlage soll 2025 in Betrieb gehen.

Dr. Uwe Braun, CEO ArcelorMittal Hamburg: „Wir sind auf dem Weg zum grünen Stahl und haben einen klaren Plan zur Transformation entwickelt. Ohne finanzielle Förderung können wir die Transformationspläne für unser Hamburger Werk jedoch nicht umsetzen. Außerdem brauchen wir einen
Markt für grünen Stahl und Abnehmer, die bereit sind, einen Aufschlag für klimaneutrale Produkte zu bezahlen. Grüner Stahl benötigt mehr elektrische Energie bei der Herstellung als herkömmlicher Stahl und hat höhere Produktionskosten. Wir setzen bei diesen Herausforderungen auf die Unter-stützung der Politik, um die Rahmenbedingungen für klimaneutrale Produktion zu schaffen.“


Olaf Scholz, Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat: „Unser Land steht vor einer gigantischen Aufgabe: einer zweiten Industriellen Revolution innerhalb von weniger als 25 Jahren. Es kann uns gelingen, klimaneutral zu wirtschaften und Industrieland zu bleiben mit guten, sicheren und gut
bezahlten Arbeitsplätzen. Die Transformationspläne von ArcelorMittal sind ein wichtiger Baustein für eine klima-neutrale Wirtschaft – hier in Hamburg wie auch an den anderen Standorten des Konzerns in Deutschland. Dafür müssen wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv steigern und die Stromnetze ausbauen. Ich werde mich dafür einsetzen, damit Unternehmen wie ArcelorMittal den
Wandel schaffen. Die Zeit drängt. Es geht um die Zukunft von Deutschland.“

(Quelle: ArcelorMittal)

(Vorn, von links nach rechts): Dr. Uwe Brau, Olaf Scholz, Peter Tschentscher - Photo: ArcelorMittal
Photo: ArcelorMittal

Schlagworte

ArcelorMittalCO2-EmissionenCO2-neutralCO2-Reduzierunggrüner StahlKlimaschutzKlimastrategieSteel4Future

Verwandte Artikel

Bildunterschrift: Emissionsreduzierter Stahl, oft auch als „grüner Stahl” bezeichnet, trägt maßgeblich zur weiteren Verbesserung der Umweltbilanz von Windenergieanlagen bei. Das Bild zeigt das Beispiel eines Hybrid-Stahl-Turms einer ENERCON-Windenergieanlage.
29.01.2025

Ilsenburger Grobblech liefert Stahl für Onshore-Windkraft

Vorgesehen ist der CO₂-reduzierte Stahl für den Bau eines Stahlturms für eine Onshore-Windkraftanlage. Daran beteiligt sind außerdem ENERCON, ein Hersteller von Windenerg...

Anlagen Blech Bleche Bramme CO2 Deutschland Elektrolichtbogenofen Emissionen Energie Essen EU Forschung Gesellschaft Grobblech Hybrid Ilsenburger Grobblech GmbH ING KI Klima Klimaschutz Kooperation Lichtbogenofen Maschinenbau Messe Nachhaltigkeit Niedersachsen Produktion Produktionsprozess Sachsen Salzgitter Salzgitter AG Schrott Stahl Stahlblech Stahlproduktion Strategie TEMA Transformation Transport Umwelt Unternehmen USA Vertrieb Wasserstoff Windpark Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Das neue Spooler-Walzwerk in Riesa im Bau - Stand: 2024
21.01.2025

Feralpi Stahl reduziert kontinuierlich CO₂-Emissionen

Die Emissionswerte wurden in der Umwelterklärung veröffentlicht und gelten für das Stahl- und Walzwerk in Riesa. 2021 lag der Ausstoß bei 88 kg CO₂ kg pro Fertigprodukt....

Deutschland Einsparung Emissionen Energie Energieeffizienz Energiewende Ergebnis ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH EU Industrie ING Investition KI Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Luftreinhaltung Materialeffizienz Messung Neubau Produktion Recycling Rohstoffe Schlacke Schmelze Schmelzen Schrott Schrottaufbereitung Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlwerk Temperatur Umschlag Umwelt Umweltschutz Unternehmen Walzen Walzwerk Werkstoff Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Thomas Bünger übernimmt als Vorsitzender der Geschäftsführung bei der ArcelorMittal Germany Holding
10.01.2025

Thomas Bünger neuer CEO bei ArcelorMittal Germany

Seit Februar 2024 hat Bünger bereits die Funktion als CEO der Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt inne. Nun erfolgte die Übernahme der Funktion als Vorsitzende...

ArcelorMittal Bergbau Bremen Bund CO2 Deutschland Energie Essen EU Flachstahl Gesellschaft Handel Industrie ING Produktion Stahl Stahlproduktion Stahlwerk Unternehmen USA Wettbewerb
Mehr erfahren
(von links:) Senator Jens Kerstan, Monika Boh (ArcelorMittal) und Michael Prinz (Hamburger Energiewerke) auf dem Werksgelände von ArcelorMittal Hamburg
14.12.2024

ArcelorMittal liefert Abwärme an Hamburger Energiewerke

Hamburger Stahlwerk liefert ab 2027 klimaneutrale Abwärme für den Energiepark Hafen. Während der Heizperiode beläuft sich die Menge auf jährlich mindestens 56 Gigawattstu...

Bund CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Deutschland Emissionen Energie Energiewende Essen EU Inbetriebnahme Industrie Klima Klimaschutz Lieferung Messe Produktion Recycling Stahl Stahlherstellung Stahlunternehmen Stahlwerk Umwelt Unternehmen Walzwerk Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Mitglieder der Allianz bei der Veranstaltung „Scaling Up Green Hydrogen for Domestic Use and Export“ in der deutschen Botschaft in Madrid
12.12.2024

Wasserstoffkorridor H2med für Südwesteuropa

Stahl-Holding-Saar beteiligt sich an einer Allianz zur Beschleunigung der Dekarbonisierung durch den Aufbau des südwestlichen Wasserstoffkorridors

Bund Dekarbonisierung Deutschland Energie Energiewende Energiewirtschaft Entwicklung Essen EU Frankreich GRTgaz HDF Energy Industrie ING Klima Klimaschutz Produktion SHS Spanien Stahl Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp nucera Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transport Unternehmen USA Veranstaltung Wettbewerb Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren