Wirtschaft
WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer - Photo: WSM
23.05.2023

WSM fordert niedrigeren Strompreis

Der Industriehimmel ist grau: Auftragslage und Produktion sind im ersten Quartal 2023 rückläufig, der Vergleich zum Vorjahr ist negativ. In den Branchen des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) sanken die Bestellungen um 16 Prozent gegenüber dem ersten Viertel 2022. Der diskutierte Industriestrompreis von sechs Cent für energieintensive Unternehmen bringt keine flächendeckende Aufheiterung, weil zu viele auf der Strecke bleiben.

WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer, fordert:
„Der Brückenstrompreis darf maximal vier Cent betragen, darf keine Auflagen und Hürden haben und muss alle Industrieunternehmen mitnehmen."

Holger Ade, Leiter Wirtschafts- und Energiepolitik beim WSM, ergänzt:
"Nur mit bezahlbarer Energie und massivem Bürokratieabbau kommen Industrieunternehmen zurück auf den Wachstumspfad."

Alle brauchen bezahlbaren Strom – nicht nur „Auserwählte“

Der aktuelle Auftragsrückgang ist laut Statistischem Bundesamt der größte seit dem Coronaausbruch. Trotzdem sollen nicht energieintensiv produzierende Unternehmen – dank enger Definition betrifft das viele – weiterhin erdrückende Strompreise stemmen. Und so weiter an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Ade führt weiter aus:
„Viele Betriebe der WSM-Branchen gehören nicht zum Kreis der ‚Auserwählten‘, brauchen aber bezahlbaren Strom. Auch sie müssen fossile Energieträger ersetzen, auf erneuerbare Energien umstellen, ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren."

Politik muss umschalten: vom Krisenbekämpfungs- in den Zukunftsgestaltungsmodus

Der WSM fordert die Politik auf, umzuschalten: vom Krisenbekämpfungs- in den Zukunftsgestaltungsmodus.

Christian Vietmeyer unterstreicht:
„Für die meisten Betriebe ist Elektrifizierung der einzige Weg zur Defossilierung. Deutschland kann die Klimaziele nur erreichen, wenn Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen bekommen, mit denen sie zugleich wettbewerbsfähig sind.“

Hoger Ade ergänzt:
„Sie brauchen eine langfristige Planungssicherheit. Nur das kann die Abwanderung stoppen, nur so sind wieder Investitionen am Standort Deutschland möglich.“

(Quelle: Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V.)

Schlagworte

ABBBundCoronaDefossilierungDeutschlandElektrifizierungEnergieEUIndustrieINGInvestitionKlimaKlimazielKlimazieleMetallverarbeitungPolitikProduktionStahlUnternehmenWettbewerbWirtschaft

Verwandte Artikel

Primetals Technologies wird einen EAF Ultimate mit dem Active Power FeederStromversorgungssystem an einen US-amerikanischen Stahlproduzenten liefern.
21.11.2024

Primetals erhält Auftrag für 68-Tonnen EAF aus den USA

Primetals Technologies liefert einen Elektrolichtbogenofen als Ersatz für zwei veraltete Lichtbogenöfen mit Rinnen-Abstich in die USA. Die Inbetriebnahme ist für Ende des...

Anlagen Automation Automatisierung Elektrolichtbogenofen Energie Energieeffizienz Entstaubung EU HZ Inbetriebnahme Lichtbogenofen Lieferung Patent Pfannenofen Produktion Schlacke Stahl Stahlherstellung Steuerung Transport USA
Mehr erfahren
20.11.2024

Maschinenexporte leiden unter Vielzahl von Faktoren

Die schwache globale Industriekonjunktur, strukturelle Herausforderungen sowie geopolitische Verwerfungen haben im Maschinen- und Anlagenbau aus Deutschland auch in Q3/20...

Anlagen Anlagenbau China Deutschland Ergebnis EU Handel Handelskonflikt Indien Industrie ING Innovation Investition Lieferketten Modernisierung Statistik Unternehmen USA VDMA Wettbewerb Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Keynote Speaker Michael Heitkötter zum Thema KI.
20.11.2024

Fachgroßhandel diskutiert aktuelle IT-Trends

Beim diesjährigen IT Community Day am 13. und 14. November 2024 in Dortmund informierten sich über 100 teilnehmende Händler über IT-Recht, KI, Social Media und neueste eS...

Bund Digitalisierung Entwicklung EU Handel ING Investition KI Logistik Neubau Nordwest Handel AG Transformation Unternehmen Veranstaltung Wettbewerb Workshop
Mehr erfahren
Der indische Pavillion auf der wire & Tube 2022 in Düsseldorf
19.11.2024

wire und Tube India 2024 erwarten hohes Interesse

Laut IWF wird Indien bald die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sein. Gespannt blickt der Markt also auf das Land , wo in Mumbai vom 27. bis 29. November 2024 die wire...

Anlagen Automobil Bauwesen China Draht Energie Entwicklung Essen EU Fonds Forschung Indien Industrie ING Innovation Investition KI Maschinenbau Messe Produktion Profile Rohre Stahl Stahlrohre Transport Tube Tube India Unternehmen USA Wettbewerb Wire India Wirtschaft
Mehr erfahren