Fachbeitrag Technik
CAD-Modell einer geschweißten Hauptfahrwerksstruktur (MLG) aus hochfesten luftfahrtzugelassenen Stählen für ein modernes Allzweck- Zubringerflugzeug (N219), entwickelt und gefertigt bei der Heggemann AG. Die Heggemann AG mit Sitz am Flughafen Paderborn-Lippstadt ist Entwicklungs- und Fertigungspartner für metallische Leichtbaustrukturen in den Bereichen Aerospace und Automotive - Foto: ­Heggemann AG
06.08.2019

Von der Werkstoffprüfung zum digitalen Zwilling im Produktlebenszyklus

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um eine Artikelvorschau aus unserer Fachzeitschrift STAHL + TECHNIK. Den vollständigen Artikel können Sie hier im E-Paper lesen. Im aktuellen Heft sowie im Archiv finden Sie viele weitere interessante Berichte. Schauen Sie doch dort mal vorbei.
Stahl + Technik (Artikelvorschau)

Werkstoffdaten für Stahlanwendungen

Von der Werkstoffprüfung zum digitalen Zwilling im Produktlebenszyklus

Die Anwendung des Werkstoffs Stahl in anspruchsvollen Produkten setzt voraus, dass Konstrukteure und Produktentwickler digitalen Zugriff auf die richtigen Werkstoffdaten haben. Dies ist jedoch vielfach nicht der Fall – die industrielle Praxis ist gekennzeichnet durch „den Werkstoff als Zeichenkette“ im Schriftfeld einer Zeichnung. Es fehlten bisher vielfach konsistente Werkstoffdaten, die ein „Simultaneous Engineering“ in der Produktentwicklung beim Anwender unterstützen. Ein neuer Ansatz bringt die getrennten Welten der Werkstoffexperten und der Produktentwickler enger zusammen. Dieser digitale Zwilling schafft Wettbewerbsvorteile durch Beschleunigung von Entwicklungsprozessen.

Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 1 (2019) Nr. 8, S. 64 ff.

Stahl ist als Strukturwerkstoff unverzichtbarer Bestandteil anspruchsvoller Produkte vieler Branchen. Die Auslegung hoch beanspruchter Strukturen, wie z.B. das in Bild 1 gezeigte Flugzeugfahrwerk hinsichtlich Festigkeit und Fertigungsprozessen beinhaltet die Nutzung von Werkstoffmodellen und Werkstoffdatenbanken mit entsprechend belastbaren mechanisch-technologischen Materialkennwerten. Die MMPDS- Datenbank ist die Quelle für FAA-freigegebene Werkstoffdaten von Luftfahrtstählen, Bild 2, die zusammen mit der Stahldat-SX-Datenbank (www.stahldaten.de) von der Matplus GmbH für derart anspruchsvolle Entwicklungsaufgaben bereitgestellt wird.

Werkstoffdaten am Arbeitsplatz des Anwenders

Eine Schlüsselrolle in der digitalen Produktentwicklung nehmen „Product Lifecyle Management“ (PLM)-Systeme ein. Sie steigern die Effizienz bei der Zusammenarbeit von großen Teams durch die Bereitstellung von aktuellen Daten (Konfigurationsmanagement), durch die Abbildung elektronischer Workflows (Änderungs- und Freigabemanagement) und die Integration unterschiedlicher CAD- und FEM-Systeme (Multi-CAE Integration). Ein führendes PLM-System ist das von Siemens angebotene Teamcenter. Das Modul IMM (Integrated Material Management) ist in der Lage, allen Anwendern die benötigten Werkstoffdaten bereitzustellen. Es werden Schnittstellen zu den unterschiedlichen CAD-Systemen, z.B. Siemens NX, Bild 3, Dassault Catia, PTC Creo, bereitgestellt, sodass Konstrukteure in heterogenen Teams auf eine einheitliche Werkstoffdatenbasis zugreifen können.

„IMM ermöglicht die simultane Bearbeitung technischer Fragestellungen zusammen mit den Überprüfungen für Substance-Compliance und Produktnachhaltigkeit und schafft allein dadurch Effizienzvorteile“, erläutert Lucas Dann (thinkstep AG), Produktmanager Siemens Integrated Material Management und ergänzt: „Es kommt darauf an, dem Anwender für seine Spezialaufgaben abgesicherte und freigegebene Werkstoffdaten in seiner Arbeitsumgebung bereitzustellen.“

Autor: Udo Mathee, Coesfeld.

Gesamten Beitrag lesen Abo abschließen

Schlagworte

ProduktentwicklungStahlanwendungStrukturwerkstoffWerkstoffprüfung

Verwandte Artikel

Per Elfgren
30.10.2024

Per Elfgren ist der neue Chef von SSAB Special Steels

Per Elfgren wird seine neue Position am 1. November antreten, wenn er auch Mitglied des SSAB Group Executive Committee wird. Er tritt die Nachfolge von Johnny Sjöström an...

Entwicklung EU ING Produktentwicklung Schweden Service SSAB Stahl Unternehmen Vertrieb
Mehr erfahren
Auditorium
22.04.2024

INNOVATIONSTAG 2024

Die Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS und die FOSTA - Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. haben am 10. und 11. April den Innova...

Additive Fertigung Düsseldorf DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V.) Energie Energiewende Ergebnis EU EWM Forschung Forschungsprojekt Fosta Industrie ING Kooperation Leuchten Nachhaltigkeit Produktion RWTH RWTH Aachen Schweißen Stahl Stahl-Zentrum Stahlanwendung Studie Technik Veranstaltung Wasserstoff Wasserstofftechnologie Wirtschaft
Mehr erfahren
Tom Beyer (links) und Dr. Alexander Beel mit dem jüngst erteilten TÜV-Zertifikat.
17.01.2024

cunova: TÜV-Zertifikat für den PCF von Kokillenrohren

Die cunova GmbH, weltweit führendes Unternehmen in der Herstellung von Produkten aus Kupfer und Kupferlegierungen, hat das TÜV-Zertifikat für den Product Carbon Footprint...

Digitalisierung Emissionen Entwicklung Essen EU Industrie ING Klima Legierungen Nachhaltigkeit Produktentwicklung Produktion Recycling Rohre Stahl Stahlwerk Studie Tube Umwelt Unternehmen Verkauf Vertrieb Zertifikat
Mehr erfahren
Prof. Dr.-Ing. Tim Michael Wibbeke, Dr. Aurélie Bartley und Nick Chudalla (v.l.) im Gespräch beim AiF-Innovationsdialog
11.01.2024

Forschung bei Stahlklebeverbindungen

Hochfeste Stahlklebverbindungen materialerhaltend zu trennen, ist aufgrund der hohen Festig- und Zähigkeiten sowohl der Stahlwerkstoffe und auch der Klebstoffe eine große...

Automobil BMW Bund CO2 Ergebnis EU Forschung Forschungsprojekt Fosta Industrie ING Innovation Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Leichtbau Nachhaltigkeit Produktion Reparatur SHS Stahl Stahlanwendung Stahlbau Stahlwerk Strahlanlage Technik Temperatur Unternehmen USA Werkstoff Werkstoffe Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Dr. James P. Best (in der Mitte, sechste Person von links) ist Leiter der Gruppe
27.07.2023

Dr. James P. Best gewinnt Georg-Sachs-Preis 2023

Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde (DGM) verleiht den Georg-Sachs-Preis 2023 an Dr. James P. Best, Leiter der Gruppe "Mechanik an chemischen Grenzflächen" am Düs...

Additive Fertigung Australien Düsseldorf Eisenforschung Energie Entwicklung Ergebnis EU Forschung Gesellschaft Industrie ING Legierungen Max-Planck-Institut Metallindustrie MPIe Nachwuchs Strukturwerkstoff Technik USA Werkstoff Werkstoffe Werkstofftechnik
Mehr erfahren