Technik
Übergabe der EPDs: vl: Hans Peters - Vorstandsvorsitzender Institut Bauen und Umwelt (IBU), Gregor Machura Geschäftsführer bauforumstahl, Dr. Jan Schmidt Vorstandsvorsitzender bauforumstahl - Foto: Bauforum stahl
30.10.2023

Umwelt-Produktdeklarationen für Baustahl veröffentlicht

Vor allem in der (Bau)Wirtschaft haben Umweltaspekte und Nachhaltigkeit immer stärker an Bedeutung gewonnen. So ist es selbstverständlich, dass Unternehmen, die ihre Verantwortung für die Umwelt wahrnehmen, auch die Umweltwirkung ihrer Produkte zuverlässig ausweisen. Dafür sind hier EPDs (Environmental Product Declarations oder Umwelt-Produktdeklarationen) der genormte Nachweis.

Im Oktober 2023 haben die stahlerzeugenden Mitgliedsfirmen von bauforumstahl e.V. zwei neue EPDs für Baustahlprodukte erarbeitet, eine für Langprodukte und eine für Grobbleche. Beide sind ab sofort auf den Websites des IBU Institut Bauen und Umwelt e.V. sowie bauforumstahl e.V. hinterlegt und lösen die Ende Oktober 2023 auslaufende Verbands-EPD „Baustähle: Offene Walzprofile und Grobbleche“ ab.

bauforumstahl für Umwelttransparenz

Im Bauwesen sind EPDs für Fachleute wie Architekten und Planer eine wesentliche Grundlage dafür, Gebäude ganzheitlich planen und ökologisch bewerten zu können. Diese Dokumente bilden die umweltrelevanten Eigenschaften eines Produktes auf Grundlage einer Ökobilanz in Form von neutralen und objektiven Daten ab. Dabei wird im Idealfall der gesamte Lebensweg des Produktes berücksichtigt.

Wie umweltfreundlich, ressourcenschonend oder nachhaltig ein Bauprodukt ist, hängt natürlich maßgeblich davon ab, in welchem (Gebäude-)Kontext es genutzt wird. In jedem Fall bilden EPDs die Grundlage für Gebäudezertifizierungssysteme wie z.B. das DGNB- oder BNB-System, LEED, BREEAM usw. Auch werden EPDs für die eingesetzten Produkte immer häufiger in Ausschreibungen vorausgesetzt, und sie werden das Mittel der Wahl, wenn die kommende Bauproduktenverordnung einen Nachweis der Umweltwirkungen verlangt.  

Umweltdaten bei Baustahl deutlich verbessert

In diesem Kontext haben sich die stahlerzeugenden Mitgliedsfirmen von bauforumstahl e.V. (ArcelorMittal, Dillinger, Peiner Träger, Stahlwerk Thüringen) zum vierten Mal zusammengeschlossen, um unter der Federführung des Verbands neue Branchen-EPDs für ihre Baustahlprodukte zu erstellen.

Im Gegensatz zu den 2010, 2013 und 2018 veröffentlichten EPDs wurden dieses Mal zwei einzelne EPDs für Langprodukte und Grobbleche erstellt. Durch die Trennung der Produktlinien wurden auch die beiden Herstellrouten für Baustahl in Deutschland separat betrachtet.

Profile und Stabstahl werden zu 100 % aus Schrott über die Elektroofenroute hergestellt. Grobbleche werden mit einem Schrotteinsatz von bis zu 35 % über die Hochofenroute hergestellt. Die Umweltdaten haben sich gegenüber den vorherigen EPDs positiv weiterentwickelt und sind erneut deutlich besser als der Marktdurchschnitt in Deutschland.

Hier zeigt sich, dass die beteiligten europäischen Qualitätsstahlhersteller kontinuierlich in eine moderne, umweltfreundliche Stahlproduktion investieren und dies bei hohen sozialen Standards. Das Bauen mit Stahl wird dadurch bei einem ökobilanziellen Vergleich gegenüber anderen Bauweisen noch einmal deutlich attraktiver.

EPDs veröffentlicht

Die neuen EPDs wurden auf Grundlage der Normen ISO 14025 sowie der aktuellen Fassung der EN 15804+A2 erstellt und sind somit zukunftssicher anwendbar. Sie wurden durch unabhängige Sachverständige verifiziert und am 6. Oktober 2023 durch das Institut Bauen und Umwelt veröffentlicht.

Beim bauforumstahl e.V. sind die Dokumente hier und hier zu finden. 

(Quelle: bauforumstahl.de)

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