CEO Frank Koch kommentiert: «Mein positiver Eindruck hat sich bestätigt: Die Swiss Steel Group hat das Potenzial, in den nächsten Monaten und Jahren Märkte zurückzuerobern und auszubauen. Dazu werden wir unsere Transformation unserer Unternehmensgruppe intensiv vorantreiben. Die Basis für eine erfolgreiche
Zukunft in unserer Industrie ist eine starke Kultur der Standorte und der Gruppe – beides haben wir. Mit unseren Elektrolichtbogenöfen verfügen wir über die Zukunftstechnologie der Stahlerzeugung und damit über die allerbesten Voraussetzungen zur Erreichung der Europäischen Klimaziele. Unsere guten Ergebnisse im saisonal bedingt schwächeren dritten Quartal bestätigen die Markterholung nach COVID-19 in allen Regionen und in unseren Endmärkten, der Automobilindustrie und dem Maschinen- und Anlagenbau. Allerdings spüren wir nun verstärkt, dass die Halbleiterknappheit und die daraus resultierenden Unterbrechungen der Lieferkette in der Automobilindustrie die Auftragsvolumina unserer Kunden in diesem Marktsegment zumindest vorübergehend beeinträchtigen. Darüber hinaus hat die anhaltende Kosteninflation aufgrund hoher Rohstoffpreise in Verbindung mit extremen Energiepreisen für Strom und Gas die Volatilität verschärft und zu deutlich höheren
Produktionskosten geführt. Auf diese Entwicklungen haben wir reagiert, indem wir die Produktionsmengen im Qualitäts- und Edelbaustahl insbesondere in Deutschland und Frankreich angepasst haben. Gleichzeitig ist es unvermeidlich, dass wir Kostensteigerungen im Energiebereich an unsere Kunden weitergeben.»
Mit 410 Kilotonnen wurden im dritten Quartal 2021 23,5 % mehr Stahl abgesetzt als im Vorjahresquartal (Q3 2020: 332 Kilotonnen), was die anhaltende Erholung nach der COVID-19-Krise in den wichtigsten Endmärkten widerspiegelt. Bedingt durch den Anstieg der Rohstoffpreise stieg der durchschnittliche Verkaufserlös pro Tonne im dritten Quartal 2021 weiter an und lag mit EUR 1‘868 deutlich über dem im Vorjahresquartal erzielten Durchschnittserlös (Q3 2020: EUR 1‘534 pro Tonne). Die gestiegenen Absatzmengen und die positive Preisentwicklung führten zu einem Umsatz von EUR 765,0 Mio., einem Anstieg von 50,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal (Q3 2020: EUR 509,4 Mio.). Der Umsatzanstieg verteilte sich auf alle Produktgruppen, wobei das stärkste Wachstum bei Qualitäts- und Edelbaustahl zu verzeichnen war. Nach Regionen betrachtet stieg der Umsatz in allen unseren Absatzmärkten. Europa, unser grösster Absatzmarkt, der im Vorjahresquartal besonders stark von den Massnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie betroffen war, verzeichnete einen Umsatzanstieg von 55,8 %.
Das bereinigte EBITDA lag im dritten Quartal 2021 mit EUR 41,8 deutlich höher als im Vorjahresquartal (Q3 2020: EUR – 21,1 Mio.). Die Einmaleffekte betrugen EUR 0,3 Mio. Einschliesslich dieser Einmaleffekte lag das EBITDA bei EUR 41,5 Mio. (Q3 2020: EUR – 28,8 Mio.). Im dritten Quartal stieg die bereinigte EBITDA-Marge auf 5,5 % (Q3 2020: – 4,1 %) und die EBITDA-Marge auf 5,4 % (Q3 2020: – 5,7 %).
Die Nettoverschuldung, die sich aus den kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel zusammensetzt, belief sich auf EUR 644,9 Mio. und lag damit über dem Wert zum 31. Dezember 2020 (EUR 639,9 Mio.). Der Free Cash Flow war im dritten Quartal 2021 mit EUR – 18,2 Mio. negativ, was auf
Investitionen in das Nettoumlaufvermögen infolge der gestiegenen Marktaktivität, höherer Produktionsmengen und deutlich höherer Rohstoffpreise zurückzuführen ist.
Die stark volatilen Inputpreise sowie das kurzfristig veränderte Nachfrageverhalten unserer Kunden im Automobilbereich beeinträchtigen die Visibilität im Hinblick auf die zukünftige Markt- und Ergebnisentwicklung erheblich. Unser Fokus für die nächsten Wochen und Monate ist, schnell und flexibel auf Nachfrageschwankungen und volatile Faktorkosten zu reagieren.
Trotz einer vorübergehenden Abschwächung der Nachfrage aus der Automobilindustrie, der hohen Rohstoffpreise und der extremen Volatilität der Energiepreise bestätigen wir unsere Prognose eines bereinigten EBITDA in der Bandbreite von EUR 150 bis 180 Mio. im Geschäftsjahr 2021.
(Quelle: Swiss Steel Group)
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