Temperaturmessung im Winderhitzer
Bei der optischen Temperaturmessung in einem Winderhitzer wird zur Reinhaltung der Optik und des Sichtfeldes eine große Menge an Stickstoff verbraucht. Durch eine einfache und dennoch geniale Maßnahme lässt sich die Gasmenge ohne große Kosten um mehr als 80 % reduzieren und dabei gleichzeitig die Betriebssicherheit verbessern.
Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 2 (2020) Nr. 4, S. 48 ff.
In einem Winderhitzer wird Luft auf ca. 1.300 °C erwärmt, bevor sie in den Hochofen geleitet wird. Dazu strömt kalte Frischluft von unten nach oben durch vorgewärmte Gittersteine. Die Ermittlung der Temperatur der Gittersteine erfolgt optisch mittels Pyrometer. Diese sind auf der Kuppel des Winderhitzers montiert und erfassen durch ein Sichtrohr hindurch aus einigen Metern Entfernung die Infrarotstrahlung der Steine, Bild 1. Aus der Infrarot-Strahlung ermittelt das Pyrometer nach dem Planck’schen Gesetz die Temperatur. Häufig werden aus sicherheitstechnischen Gründen zwei redundante Geräte eingesetzt, die parallel in einer Schutz- und Montagearmatur eingebaut sind.
Hohe Ansprüche an das Messsystem
Aufgrund der extremen messtechnischen Bedingungen werden hohe Anforderungen an das Messsystem gestellt. Die Geräte sind den äußeren Witterungsbedingungen ausgesetzt. Je nach Land und geografischer Region kann die Umgebungstemperatur durchaus bei –40 °C bis +80 °C liegen. Zum Schutz vor extremer Kälte ist in der Schutzhaube der Pyrometer und in dem Schaltkasten eine Heizung mit Thermostat eingebaut.
Autor: Dipl.-Ing. Albert Book, Keller HCW GmbH, Ibbenbüren.