Ministerin Neubaur: Wichtiger Baustein, um den Stahlstandort Nordrhein-Westfalen zukunftsfest aufzustellen
Nordrhein-Westfalen treibt den Umbau der heimischen Stahlindustrie in Richtung Klimaneutralität weiter voran. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur übergab heute bei einem Besuch mit dem schwedischen Botschafter Per Thöresson in Duisburg zwei Förderbescheide über insgesamt 6,2 Millionen Euro für ein Kooperationsprojekt des Stahlkonzerns thyssenkrupp Steel Europe AG und des VDEh-Betriebsforschungsinstituts (BFI) aus Düsseldorf. Mit dem Vorhaben soll unter der wissenschaftlichen Leitung des BFI demonstriert werden, wie in Direktreduktionsanlagen entstehender Eisenschwamm in einem innovativen Einschmelzer verflüssigt und zu Roheisen beziehungsweise Stahl weiterverarbeitet werden kann. Direktreduktionsanlagen können mit grünem Wasserstoff betrieben werden und bieten in Verbindung mit einem Einschmelzer das Potenzial für eine klimaneutrale Stahlherstellung.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur:
„Die Stahlindustrie ist mit mehr als 45.000 Beschäftigten eine Schlüsselbranche für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Zugleich ist die Branche mit 50 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr für fast die Hälfte der industriellen Treibhausgasemissionen in unserem Land verantwortlich. Mit vereinten Kräften arbeiten wir daran, den Stahlstandort NRW zukunftsfest aufzustellen und zügig Richtung Klimaneutralität zu bringen. Das Kooperationsprojekt von thyssenkrupp und dem VDEh-Betriebsforschungsinstitut mit dem Einsatz eines innovativen Einschmelzers ist dafür ein weiterer wichtiger Baustein.“
Der vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Einschmelzer ist Teil einer umfassenden klimaneutralen Transformationsstrategie bei thyssenkrupp in Duisburg am größten Stahlstandort Europas.
thyssenkrupp Steel Technologievorstand Dr. Arnd Köfler:
„Wir gehen bei unserer Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung neue Wege: Wir ergänzen die Direktreduktion durch Einschmelzaggregate und erhalten so ein Roheisen, das wir eins zu eins an unserem Standort weiterverarbeiten können. Ohne Abstriche an der Qualität, dafür klimafreundlich produziert. Die wasserstoffbasierte Direktreduktion in Kombination mit Einschmelzern ist eine Innovation und wurde im großindustriellen Maßstab noch nicht umgesetzt. Daher ist es unerlässlich auf dem Weg dahin die neuen Technologien praktisch anzuwenden und zu erlernen. Wir freuen uns daher sehr, dass das Land NRW unser Forschungsvorhaben unterstützt.“
Im Anschluss an die Bescheidübergabe tauschten sich Ministerin Neubaur und der schwedischen Botschafter Per Thöresson mit Studierenden und Promovierenden der Hüttentechnik über Ansätze und Herausforderungen für die Produktion von grünem Stahl in Schweden und Nordrhein-Westfalen aus.
Ministerin Neubaur:
„Schweden ist ein wichtiger Partner bei Zukunftsthemen wie der klimaneutralen Herstellung von Stahl. Auch wenn die Voraussetzungen unserer beiden Länder sehr unterschiedlich sind, können wir viel voneinander lernen und grünen Stahl gemeinsam – auch im europäischen Verbund – vorantreiben.“
Botschafter Per Thöresson:
„In Schweden haben wir gezeigt, dass die emissionsfreie Produktion von Stahl möglich ist und ich freue mich, dass wir mit Deutschland einen verlässlichen Partner haben, der gemeinsam mit uns die Dekarbonisierung der Industrie vorantreibt. Wenn wir jetzt entschieden handeln, können wir dem Klimawandel entgegenwirken und die Wettbewerbsfähigkeit unserer europäischen Industrie sichern. Beides sind wichtige Prioritäten der schwedischen Ratspräsidentschaft.“
Schweden hält im ersten Halbjahr 2023 den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Als zentrale Schwerpunktthemen der schwedischen Ratspräsidentschaft wurden unter anderem der grüne Wandel und die Energiewende festgelegt.
(Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen)
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