Unternehmen
Photo: voestalpine AG
15.02.2022

Neues Prüfzentrum in Linz

voestalpine nimmt weltweites Vorzeigeprojekt in Betrieb

Die Steel Division der voestalpine produziert am Standort Linz hoch- und höchstfeste Stähle, die unter anderem in der Premium-Automobilindustrie zum Einsatz kommen und strengste Qualitätsansprüche erfüllen müssen. Seit Februar finden die umfassenden Prüf- und Freigabeprozesse für Kaltbandprodukte in einem neu errichteten hochmodernen Prüfzentrum statt, mit dem die voestalpine in der Stahlindustrie weltweit eine Vorreiterrolle hinsichtlich Digitalisierung, Automatisierung und zukunftsweisender Arbeitsorganisation einnimmt. Dafür wurden 23 Millionen Euro investiert.

Das neue Prüfzentrum zur Qualitätssicherung von kaltgewalzten, feuerverzinkten, elektrolytisch verzinkten und beschichteten Stahlbändern sowie Elektrobändern setzt völlig neue Standards in der Qualitätsprüfung. 95 Prozent aller Proben – ein internationaler Spitzenwert – werden hier vollautomatisch vermessen, bearbeitet und für die nächsten Arbeitsstufen vorsortiert.

„Die Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen ist ein wesentlicher Pfeiler unserer Unternehmensstrategie. Die Automatisierung und Digitalisierung der Prüfung ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere weltweite Technologie- und Innovationsführerschaft auszubauen. Wir setzen hier neue Maßstäbe“, sagt Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.

Je nach Produkt werden zwischen 50 und 2.000 chemische, mechanisch-technologische oder magnetische Prüfungen pro 1.000 Tonnen Stahlband durchgeführt. Im Schnitt erfolgen rund 50.000 Prüfungen pro Monat im Labor – Tendenz steigend.

Der gesamte Prozess rund um die Fertigung, Prüfung und Analyse der Proben wurde standardisiert und komplett neu strukturiert.

„Damit können wir die Zeiten für die Erprobung deutlich verringern. Außerdem ermöglichen wir schnellere Rückmeldungen an die Forschung und damit höhere Geschwindigkeiten in der Entwicklung“, erläutert Hubert Zajicek, Mitglied des Vorstands der voestalpine AG und Leiter der Steel Division.

Die Logistik wird ebenso voll digitalisiert, fahrerlose Transportsysteme werden künftig die Proben in effizienter Reihenfolge zu den einzelnen Prüf- und Analysestationen bringen.

„Unser Ziel ist es, zu jedem Zeitpunkt zu wissen, wo sich die Probe befindet und wie sie bearbeitet wurde. Außerdem bekommen wir jederzeit digitale Informationen über die Fertigungs- und Prüfmaschinen, um im Bedarfsfall sofort reagieren zu können“, so Zajicek.

Bisher war die Kaltband-Prüftechnik dezentral über den Standort Linz verteilt. Der Baubeginn für das insgesamt 4.000 m2 große Gebäude erfolgte im Februar 2019, der provisorische Testbetrieb wurde im Herbst 2021 aufgenommen. Im Februar 2022 startete der offizielle Betrieb, bis Winter 2023 wird der Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad weiter erhöht. Vor allem das Aufbereiten, Sortieren und Transportieren der Proben und Serienprüfungen werden in Zukunft automatisch erfolgen. Die Mitarbeiter können sich somit in Zukunft auf anspruchsvollere Tätigkeiten konzentrieren.

Die Steel Division des voestalpine-Konzerns übernimmt als global agierender Hersteller hochqualitativer Stahlprodukte eine treibende Rolle bei der Gestaltung einer sauberen und lebenswerten Zukunft. In der Stahlerzeugung setzt sie seit Jahren Umweltbenchmarks und arbeitet gleichzeitig an wasserstoffbasierten zukünftigen Optionen zur Verwirklichung einer CO2-armen Stahlproduktion. Mit ihren qualitativ hochwertigen Stahlbändern ist die Steel Division erste Anlaufstelle namhafter Automobilhersteller und -zulieferer weltweit. Darüber hinaus ist sie einer der wichtigsten Partner der europäischen Hausgeräte- sowie der Maschinenbauindustrie. Für den Energiebereich fertigt sie Grobbleche für Anwendungen unter schwierigsten Bedingungen, wobei neben dem Öl- und Gassegment auch die Gewinnung erneuerbarer Energie mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützt wird. Die Division betreibt in Corpus Christi, Texas, USA, die weltweit modernste Direktreduktionsanlage, die sowohl für Eigen- als auch Fremdbedarf hochwertiges Vormaterial (HBI) für die Stahlproduktion herstellt. Im Geschäftsjahr 2020/21 erzielte die Division einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro, ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 487 Mio. Euro und beschäftigte weltweit rund 10.500 Mitarbeiter.

(Quelle: voestalpine AG)

Schlagworte

AutomatisierungAutomobilBauindustrieBlechBlecheCO2DigitalisierungDirektreduktionDSVEnergieEntwicklungErgebnisEssenEUForschungGrobblechIndustrieINGInnovationKaltbandLogistikMaschinenbauMesseProduktionStahlStahlerzeugungStahlindustrieStahlproduktionStrategieTechnikTransportUmweltUnternehmenUSAVoestalpineVoestalpine AGWasserstoffWasserstoffbasiert

Verwandte Artikel

Primetals Technologies wird einen EAF Ultimate mit dem Active Power FeederStromversorgungssystem an einen US-amerikanischen Stahlproduzenten liefern.
21.11.2024

Primetals erhält Auftrag für 68-Tonnen EAF aus den USA

Primetals Technologies liefert einen Elektrolichtbogenofen als Ersatz für zwei veraltete Lichtbogenöfen mit Rinnen-Abstich in die USA. Die Inbetriebnahme ist für Ende des...

Anlagen Automation Automatisierung Elektrolichtbogenofen Energie Energieeffizienz Entstaubung EU HZ Inbetriebnahme Lichtbogenofen Lieferung Patent Pfannenofen Produktion Schlacke Stahl Stahlherstellung Steuerung Transport USA
Mehr erfahren
20.11.2024

Maschinenexporte leiden unter Vielzahl von Faktoren

Die schwache globale Industriekonjunktur, strukturelle Herausforderungen sowie geopolitische Verwerfungen haben im Maschinen- und Anlagenbau aus Deutschland auch in Q3/20...

Anlagen Anlagenbau China Deutschland Ergebnis EU Handel Handelskonflikt Indien Industrie ING Innovation Investition Lieferketten Modernisierung Statistik Unternehmen USA VDMA Wettbewerb Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Keynote Speaker Michael Heitkötter zum Thema KI.
20.11.2024

Fachgroßhandel diskutiert aktuelle IT-Trends

Beim diesjährigen IT Community Day am 13. und 14. November 2024 in Dortmund informierten sich über 100 teilnehmende Händler über IT-Recht, KI, Social Media und neueste eS...

Bund Digitalisierung Entwicklung EU Handel ING Investition KI Logistik Neubau Nordwest Handel AG Transformation Unternehmen Veranstaltung Wettbewerb Workshop
Mehr erfahren
Der indische Pavillion auf der wire & Tube 2022 in Düsseldorf
19.11.2024

wire und Tube India 2024 erwarten hohes Interesse

Laut IWF wird Indien bald die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sein. Gespannt blickt der Markt also auf das Land , wo in Mumbai vom 27. bis 29. November 2024 die wire...

Anlagen Automobil Bauwesen China Draht Energie Entwicklung Essen EU Fonds Forschung Indien Industrie ING Innovation Investition KI Maschinenbau Messe Produktion Profile Rohre Stahl Stahlrohre Transport Tube Tube India Unternehmen USA Wettbewerb Wire India Wirtschaft
Mehr erfahren