Kosteneinsparung bei Feuerfestreparaturen
Keramisches Schweißen zur Reparatur feuerfester Zustellungen von Koksöfen
Das keramische Schweißen wird zur Heißreparatur von Koksöfen und bei der Revision von beschädigten Bereichen der Koksofenwände verwendet. Die Reichweite der Lanze beträgt bis zu 8 m. Durch keramisches Schweißen mit eigener Schweißmaschine und eigenen Schweißpulvern werden Risse und Fugen verschlossen, ein starker Haftverbund zwischen Schweißmaterial und Feuerfestmaterial ausgebildet und eine glatte Oberfläche mit hoher Güte erzielt.
Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 1 (2019) Nr. 9, S. 36 ff.
Koks ist einer der Rohstoffe zur Erzeugung von Roheisen im Hochofen und wirkt als Reduktionsmittel für das Eisenerz. Jährlich werden 650 Mio. t Koks für die Roheisenerzeugung hergestellt, wobei in 2016 allein in den fünf deutschen Kokereien 9,4 Mio. t Koks produziert wurden. Der Großteil der in Deutschland betriebenen Koksöfen wurde in den 80er-Jahren gebaut. Die jüngste deutsche Koksofenbatterie wurde 2014 von den Hüttenwerken Krupp Mannesmann in Betrieb genommen.
Mit zunehmendem Alter der Koksöfen erhöhen sich die Kosten und die Häufigkeit von Instandhaltungsarbeiten. Die wichtigsten Ofenkomponenten, die einer stetigen Instandhaltung unterliegen, sind die Ofendecke, Fülllöcher, Spiegel, Heizkanäle und Ofentüren. Alle Instandhaltungsarbeiten müssen im heißen Zustand durchgeführt werden, da ein Abkühlen des Ofens die eingesetzten feuerfesten Materialien aufgrund thermischer Spannungen und Phasenumwandlungen stark beschädigen würde. Ein vollständiges Abkühlen würde zur Beschädigung der Koksofenbatterie mit der Folge aufwendiger, kostenintensiver und langandauernder Neuzustellungen mit entsprechenden Stillstandzeiten führen.
Autoren: Dr. Andreas Mertke, Loewe refractory service GmbH, Oberhausen; M.Eng. Marcel Bastian, Forschungsgemeinschaft Feuerfest e.V. im European Centre for Refractories, Höhr-Grenzhausen.