Fachbeitrag Wirtschaft
Eine Gesetzesnovelle verlangt von großen Unternehmen regelmäßige Energieaudits. Diese Pflicht entfällt, wenn sie ein Energiemanagement nach ISO 50001 umsetzen - Foto: Siemens
06.08.2019

Energiemonitoring – Zeit zu handeln

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um eine Artikelvorschau aus unserer Fachzeitschrift STAHL + TECHNIK. Den vollständigen Artikel können Sie hier im E-Paper lesen. Im aktuellen Heft sowie im Archiv finden Sie viele weitere interessante Berichte. Schauen Sie doch dort mal vorbei.
Stahl + Technik (Artikelvorschau)

Für Energieaudits gemäß EDL-G läuft die erste Vier-Jahres-Frist ab

Energiemonitoring – Zeit zu handeln

Das Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) verpflichtet Firmen ab einer bestimmten Größe seit 2015 zu Energieaudits im Vier-Jahres-Rhythmus. Bis zu 120.000 größere Unternehmen in Deutschland sind davon betroffen. Für diejenigen also, die seinerzeit fristgerecht den ersten Nachweis erbracht haben, steht jetzt das erste Wiederholungsaudit an. Diese Pflicht entfällt, wenn sie ein Energiemanagement nach ISO 50001 umsetzen. Die technische Basis dafür bildet ein systematisches Energiemonitoring.

Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 1 (2019) Nr. 8, S. 76 ff.

Die EU-Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU) formuliert Einsparziele auf europäischer Ebene. In Deutschland wird sie u. a. durch das Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) umgesetzt. Dieses gilt seit 2015 in einer Neufassung. So juristisch das klingt, so konkret waren und sind die Auswirkungen für Unternehmen: Denn die Gesetzesnovelle verlangt regelmäßige Energieaudits im Vier-Jahres-Rhythmus, Bild 1. 2019 ist es also für viele Firmen wieder so weit.

Betroffen sind alle Firmen, die nicht als kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Sinne der EU-Definition gelten. Dies ist der Fall, wenn mindestens eines der drei nachfolgenden Kriterien zutrifft:

  • Die Mitarbeiterzahl beträgt mindestens 250 Personen. 
  • Der Jahresumsatz liegt bei mindestens 50 Mio. € bzw. die Jahresbilanzsumme bei mindestens 43 Mio. €. 
  • Die finanzielle Beteiligung an anderen Firmen übersteigt im Fall von Partnerunternehmen 25 % bzw. 50 % im Fall von verbundenen Unternehmen.

Nach aktuellen Schätzungen erfüllen zwischen 50.000 und 120.000 Unternehmen in Deutschland mindestens eines der drei genannten Kriterien.

Zusätzlicher Aufwand für die Unternehmen

Die Audits sollen den Unternehmen ein Instrument bieten, um ihren Energieverbrauch zu analysieren und bewusste Entscheidungen über die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen zu treffen. Das Audit kann sowohl von externen Beratern oder Dienstleistern als auch von unternehmenseigenem Personal durchgeführt werden. Das klingt erst mal sinnvoll, ist aber durchaus mit zusätzlichen Ausgaben verbunden: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) rechnet mit durchschnittlichen Kosten von 4.000 € pro Audit bei einer Spanne von etwa 2.400 bis 8.000 €. Bei Unternehmen mit einer Vielzahl von Standorten könnte eine qualifizierte Auditierung deutlich teurer werden.

Autor: Dominik Weeger, Marketing Manager für Energiemonitoringsysteme, Siemens AG, München.

Gesamten Beitrag lesen Abo abschließen

 

Schlagworte

EnergieauditEnergieeffizienzEnergiemonitoring

Verwandte Artikel

Bunker zur Lagerung verschiedener Schrotte
09.04.2025

Tata Steel Nederland forscht an Stahlschrottanalyse

Eine Herausforderung stellt die Analyse und Sortierung großer Schrottteile, wie ausrangierte Schiffe oder Eisenbahnschienen, dar. Im Fokus der Entwicklung steht daher ein...

Anlagen CO2 Einsparung Energie Energieeffizienz Entwicklung EU Forschung Forschungsprojekt Fraunhofer Green Steel IMU Industrie ING KI Koks Kreislaufwirtschaft Lieferung Messung Optimierung Produktion Produktionsprozess Recycling Saarstahl Schienen Schrott Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Steuerung Transformation USA Voestalpine Wirtschaft
Mehr erfahren
Dr. Joachim G. Wünning, Gründer der WS Wärmeprozesstechnik GmbH
31.03.2025

Bundesverdienstkreuz für WS Gründer Dr. Joachim A. Wünning

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde Joachim A. Wünning am 28. März 2025 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde von Martin Georg Cohn ü...

Anlagen Auszeichnung Biogas Brenner CO2 CO2-Emissionen Deutschland Einsparung Elektrifizierung Emissionen Energie Energieeffizienz Entwicklung Erdgas Essen EU Gesellschaft Handel HZ IMU Industrie ING Innovation Investition Karriere KI Klima Klimaschutz Messe Patent Stiftung Technik Temperatur Transport Umwelt Umweltschutz Unternehmen USA Wasserstoff Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Standort der Feralpi Group bei Mailand
27.03.2025

Feralpi Group mit Nachhaltigkeitspreis 2025 geehrt

Die Feralpi Group wurde mit dem Nachhaltigkeitspreis 2025 ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde von den italienischen Zeitungen Corriere della Sera und Buone Notizie in K...

Anlagen Auszeichnung Elektrifizierung Elektrostahlwerk Energie Energieeffizienz Essen EU Gesellschaft HZ Industrie ING Innovation Investition Italien Kooperation Kreislaufwirtschaft Nachhaltigkeit Produktion Produktionsprozess Stahl Stahlwerk Strategie Tageszeitung Transformation Umwelt Unternehmen Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Der indonesische Stahlproduzent GRP unterzeichnet ein wegweisendes Abkommen mit Primetals Technologies für eine neue Arvedi ESP-Linie.
03.03.2025

Indonesischer Stahlhersteller investiert in Gieß- und Walzanlage

Gunung Raja Paksi Tbk (GRP) setzt auf eine Technologie, die den Gieß- und Walzprozess im Endlosbetrieb direkt miteinander verbindet. Die Warmbandproduktion soll 2027 star...

Anlagen Arvedi Automatisierung Automobil Blech Bleche Bund China CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Digitalisierung Einsparung Elektrostahlwerk Emissionen Energie Energieeffizienz Entwicklung EU Green Steel Hochofen HZ Industrie ING Innovation Investition Italien Kaltwalzanlage KI Kreislaufwirtschaft LED Ltd Ltd. Partnerschaft Primetals Produktion Responsible Steel Schrott Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlunternehmen Stahlwerk Strategie Transformation Umwelt Unternehmen USA Walz- Walzanlage Walzen Walzwerk Warmband Wettbewerb Wirtschaft Zertifikat Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Diese neue, nicht eingestufte polykristalline Hochtemperaturwolle wurde für Anwendungen bei Temperaturen von bis zu 1400 °C optimiert
25.02.2025

Rath: Neue Hochtemperaturwolle entwickelt

Rath präsentiert ALTRA 1500C® für leichte Feuerfest-Zustellungen in der Stahl- und Metall-Industrie: Die nicht eingestufte polykristalline Hochtemperaturwolle ist bereits...

CO2 Deutschland Einsparung Emissionen Energie Energieeffizienz Entwicklung Ergebnis Essen EU Feuerfestprodukte Forschung HZ Industrie ING Investition Messe Messung Metallindustrie Stahl Temperatur Unternehmen USA Walzwerk Wirtschaft
Mehr erfahren