Wirtschaft News
Photo: pixabay
02.11.2021

Einigung im europäisch-amerikanischen Stahlstreit

Wichtiges Signal für transatlantischen Handel - Ziel muss jedoch die vollständige Abschaffung von Handelsrestriktionen bleiben

In einer gemeinsamen Erklärung haben die Europäische Union und die USA die Abschaffung der US-Zölle nach Section 232 für Stahlimporte aus der EU bekannt gegeben. Zudem streben beide Handelspartner eine globale Vereinbarung zur Bekämpfung von CO2-Emissionen und der globalen Überkapazitäten in der Stahlindustrie an.

Dazu Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl: „Die Einigung der EU und den USA auf ein Ende der Strafzölle für Stahlimporte aus Europa ist eine wichtige und gute Nachricht für die Stahlindustrie in Deutschland und den internationalen Handel insgesamt. Wir erwarten jedoch auch, dass sich die Handelspartner auf einen verbindlichen Plan für eine schrittweise Liberalisierung der Maßnahmen bis zu ihrer vollständigen Abschaffung verständigen.“  

Mit der Einigung können ab sofort festgelegte Mengen an EU-Stahllieferungen wieder zollfrei in die USA eingeführt werden. Zölle werden erst bei Überschreitung dieser Kontingente fällig. Für die Stahlindustrie in Deutschland sind die USA ein wichtiger Handelspartner. So wurden 2017, dem Jahr vor der Einführung der US-Stahlzölle, 4,8 Millionen Tonnen Stahl aus der EU in die USA geliefert. 1,4 Millionen Tonnen stammten dabei aus Deutschland.

Kerkhoff weist darauf hin, dass das Problem von Handelsumlenkungen in den EU-Markt durch die Vereinbarung noch nicht gelöst ist: „Solange die US-Stahlzölle für andere Regionen der Welt fortbestehen, existiert weiterhin die Gefahr von Handelsumlenkungen. Daher bleibt das bestehende Sicherheitsnetz durch die EU-Safeguardmaßnahmen unverzichtbar.“  

In den kommenden zwei Jahren soll zudem ein europäisch-amerikanisches Abkommen für eine nachhaltige Stahlindustrie auf den Weg gebracht werden. In einem ersten Schritt wollen die Handelspartner hierzu eine gemeinsame Methodik entwickeln.

„Die Bemühungen der Stahlunternehmen für eine CO2-arme Stahlproduktion müssen auch durch einen internationalen Rahmen begleitet werden. Daher ist die gemeinsame Verpflichtung für eine vertiefte Zusammenarbeit in den Bereichen Klimaschutz und Stahl-Überkapazitäten ein positives Signal und ein erster Schritt in Richtung eines möglichen Klimaclubs. Weitere Liberalisierungsschritte zum vollständigen Abbau der 232-Maßnahmen dürfen jedoch nicht an klimapolitische Fortschritte gekoppelt werden“, fordert der Verbandspräsident.

(Quelle: WV Stahl)

Schlagworte

ABBCO2CO2-EmissionenDeutschlandEmissionenEUHandelIndustrieINGKerkhoffKlimaKlimaschutzKontingenteLieferungProduktionStahlStahlindustrieStahllieferungenStahlproduktionStahlunternehmenUnternehmenUSAVereinbarungWirtschaftWVWV StahlZusammenarbeit

Verwandte Artikel

Die Rader Hochbrücke
04.03.2025

Ilsenburger liefert Grobblech für Brückenbau

Die Ilsenburger Grobblech GmbH – Tochtergesellschaft der Salzgitter AG – unterstützt ein wichtiges Infrastrukturprojekt: Den Ersatzneubau der Rader Hochbrücke.

Baustahl Blech Bleche Brücke Brückenbau Deutschland EU Gesellschaft Grobblech Ilsenburger Grobblech GmbH ING Modernisierung Neubau Partnerschaft Salzgitter Salzgitter AG Sanierung Stahl Stahlbau Unternehmen USA Vertrieb Wirtschaft Zusammenarbeit Zwickau
Mehr erfahren
Der indonesische Stahlproduzent GRP unterzeichnet ein wegweisendes Abkommen mit Primetals Technologies für eine neue Arvedi ESP-Linie.
03.03.2025

Indonesischer Stahlhersteller investiert in Gieß- und Walzanlage

Gunung Raja Paksi Tbk (GRP) setzt auf eine Technologie, die den Gieß- und Walzprozess im Endlosbetrieb direkt miteinander verbindet. Die Warmbandproduktion soll 2027 star...

Anlagen Arvedi Automatisierung Automobil Blech Bleche Bund China CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Digitalisierung Einsparung Elektrostahlwerk Emissionen Energie Energieeffizienz Entwicklung EU Green Steel Hochofen HZ Industrie ING Innovation Investition Italien Kaltwalzanlage KI Kreislaufwirtschaft LED Ltd Ltd. Partnerschaft Primetals Produktion Responsible Steel Schrott Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlunternehmen Stahlwerk Strategie Transformation Umwelt Unternehmen USA Walz- Walzanlage Walzen Walzwerk Warmband Wettbewerb Wirtschaft Zertifikat Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Robust, zuverlässig und präzise: BÊCHÉ Gegenschlaghämmer sind derzeit stark gefragt.
03.03.2025

Gesenkschmieden mit Gegenschlaghammer

Große Schmiedeteile sind weiterhin gefragt: Gleich vier BÊCHÉ Gegenschlaghämmer in allen Größen konnte der Göppinger Maschinenbauer Schuler zuletzt verkaufen.

Antrieb Energie EU IMU Industrie ING KI Maschinenbau Maschinenbauer Service Steuerung Technik Umformen Umformtechnik Verkauf Wirtschaft
Mehr erfahren
Von links: Dr. Bernd Pitschak und Friedericke Lassen
03.03.2025

Wasserstoffverband mit neuem Vorstandsvorsitzenden

Der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Dr. Bernd Pitschak wurde vom DWV-Präsidium bestellt. Friederike Lassen, die im Herbst bestel...

Berlin Bund Dekarbonisierung Deutschland DSV Energie Energiewende EU Geschäftsführung Gesellschaft ING Investition Politik Umwelt USA Wasserstoff Wirtschaft WV
Mehr erfahren
3D-Visualisierung des geplanten Calderys Innovation Center in Neuwied
01.03.2025

Calderys baut Technologie- und Kompetenzzentrum in Neuwied

In der Nähe des Produktionsstandorts will Calderys hier innovative Feuerfest-Lösungen für die gesamte Gruppe, deren Kunden in Europa und in der EMEA-Region entwickeln

Aluminium Bund Deutschland Energie Energiewende Entwicklung EU Feuerfest Feuerfestprodukte Forschung Indien Industrie Innovation Investition Produktion Refractories Stahl Stahlguss Umwelt Unternehmen USA Wettbewerb
Mehr erfahren