Unternehmen
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck war am 22.02.2022 zu Besuch bei thyssenkrupp. - Photo: thyssenkrupp
23.02.2022

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck besucht thyssenkrupp

Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck war am 22.02.2022 zu Besuch bei thyssenkrupp. Der Minister hat sich an Europas größtem Stahlstandort in Duisburg über den Weg zur klimaneutralen Stahlproduktion und über die weiteren Pläne der Essener Unternehmensgruppe für die grüne Transformation informiert.

Die Pläne von thyssenkrupp für die Umstellung auf grünen Stahl sind umsetzungsreif. Durch ihre Realisierung könnten 2,5 Prozent der deutschen CO2-Emissionen vermieden und ein wichtiger Beitrag zur Entstehung klimaneutraler Wertschöpfungsketten gelegt werden.

Minister Habeck:
„Unser gemeinsames Ziel ist grüner Stahl made in Germany. Das ist das Geschäftsmodell der Zukunft. Die Bundesregierung begleitet daher den Transformationsprozess in der Stahlindustrie, beispielsweise durch Investitionskostenförderung und die Einführung von Klimaschutzverträgen, durch einen deutlichen Ausbau der Wasserstoff-Erzeugungskapazitäten sowie den Ausbau der relevanten Infrastruktur. Ich bin überzeugt, dass die Stahlbranche zum Aushängeschild der klimaneutralen Wirtschaft werden kann.“

Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselelement der Energie- und Klimawende. Die Bundesregierung erwartet für das Jahr 2030 einen Bedarf von 90 bis 110 TWh, der nach heutiger Einschätzung sowohl aus nationaler Produktion als auch über Importe gedeckt werden wird. Alleine die Stahlproduktion von thyssenkrupp wird im Zuge der Umstellung auf wasserstoffbasierte Direktreduktionsanlagen bereits 2030 rund 10 TWh des klimafreundlichen Gases benötigen. Neben der Nachfrage nach Wasserstoff – „Demand“ – bietet thyssenkrupp zugleich maßgebliche Kompetenzen in den Dimensionen „Supply“ und „Infrastructure“: Innovative Großwälzlager machen den Boom bei Windenergie überhaupt erst möglich. Außerdem ist das Unternehmen mit seinem Elektrolysegeschäft ein weltweit führender Technologieanbieter für die Produktion von grünem Wasserstoff. Hinzu kommen mit dem Bau von Ammoniak- und Methanolanlagen entscheidende Infrastrukturlösungen für den Transport von Wasserstoff. Im Technikum Carbon2Chem besichtigte Minister Habeck eine von thyssenkrupp
installierte 2 MW-Elektrolyseanlage.

Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG:
“Wir bei thyssenkrupp haben einen festen Vorsatz – nämlich die grüne Transformation als Chance zu gestalten und nicht den Klimawandel zu verwalten. Und wir sind fest entschlossen, unsere Kompetenzen entlang der grünen Wertschöpfungsketten entsprechend zu nutzen und einzubringen. Unsere unterschiedlichen Kompetenzen bei zukunftsweisenden Technologien und unterschiedlichen Perspektiven auf grüne Wertschöpfungsketten machen uns zu einem einzigartigen Partner für die grüne Transformation!“

Minister Habeck informierte sich auf dem zukünftigen Baufeld ausführlich über die geplante erste wasserstoffbasierte Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel. Die Anlage wird mit einem innovativen Einschmelzaggregat kombiniert werden und 2025 den ersten kohlebasierten Hochofen
ersetzen.

thyssenkrupp hat einen technologisch ausgereiften Plan vorgelegt, um den größten europäischen Stahlstandort möglichst effizient klimaneutral aufzustellen. 2030 will das Unternehmen bereits sechs Millionen Tonnen CO2 und damit 30 Prozent der anfallenden Emissionen vermeiden. Klimaneutralität ist bis spätestens 2045 vorgesehen. Der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlindustrie ist besonders wirkungsvoll: Mit einer Tonne eingesetztem grünen Wasserstoff können 26 Tonnen CO2 vermieden werden.

Bernhard Osburg, Vorstandsvorsitzender von thyssenkrupp Steel:
„Wir sind startklar für die Transformation, unsere Pläne sind umsetzungsreif. Die Umstellung auf die klimaneutrale Stahlproduktion ist der größte Umbau unseres Werks und der vielleicht wichtigste Schritt unserer Geschichte. Und es ist eine historische Chance: wir können beweisen, dass wir eine großindustrielle
Prozessindustrie effizient transformieren können und halten so klimafreundliche Technologie, Wertschöpfung, Innovation und Beschäftigung in Deutschland und Europa. Aber wir stehen im Wettbewerb und dürfen keine Zeit mehr verlieren. Daher brauchen wir jetzt und unmittelbar die Unterstützung der Politik. Das angekündigte Osterpaket des Bundeswirtschaftsministers sollte ein entscheidender Schritt in diese Richtung sein.“

(Quelle: thyssenkrupp Steel Europe AG)

Schlagworte

AnlagenCO2CO2-EmissionenDeutschlandDirektreduktionDSVDuisburgElektrolyseEmissionenEnergieEssenEUHochofenIndustrieINGInnovationInvestitionKlimaKlimaschutzPolitikProduktionStahlStahlindustrieStahlproduktionTechnikThyssenthyssenkruppThyssenkrupp AGThyssenkrupp Steel EuropeThyssenkrupp Steel Europe AGTransformationTransformationsprozessTransportUnternehmenWasserstoffWasserstoffbasiertWettbewerbWirtschaftWirtschaftsminister

Verwandte Artikel

Unterzeichnungszeremonie bei El Marakby Steel. Von links nach rechts: Mona El Marakby, Chief Supply Chain Officer El Marakby Steel; Hassan El Marakby, Chief Executive Officer (CEO) El Marakby Steel; Enea Pasquali, Key Account Manager SMS group; Said Abdalla, Chief Operations Officer (COO) El Marakby Steel; Seif El Borollossy, SIGMA Engineering
21.02.2025

SMS erhält Auftrag zur Modernisierung einer Minimill

El Marakby, einer der größten Hersteller von geripptem Stabstahl und Walzdraht in Ägypten, steigert mit der Minimill-Modernisierung durch SMS seine Produktionskapazität u...

Anlagen Betonstahl CO2 CO2-Emissionen Draht Emissionen Energie Ergebnis EU Industrie ING KI Messung Modernisierung Partnerschaft Produktion Schlacke Schmelze Schmelzen SMS SMS group Stabstahl Stahl Stahlindustrie Stahlwerk Tube USA Walzanlage Walzwerk Wettbewerb Wettbewerbsfähigkeit Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Auf den IBU-Mitgliedertagen 2025 in Leipzig dreht sich alles um die Zukunft der blechumformenden Industrie
20.02.2025

IBU-Mitgliedertage 2025: Die Zukunft im Fokus

Auf den IBU-Mitgliedertagen 2025 in Leipzig dreht sich alles um die Zukunft der blechumformenden Industrie. Auf dem Programm stehen u. a. Werksbesichtigungen bei Porsche...

Automobil Blech BMW Entwicklung EU Industrie Industrieverband Blechumformung ING Innovation KI LED Museum Umformen Umformung Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
Kontrollraum der Beizlinie bei SSAB in Hämeenlinna
20.02.2025

KI unterstützt Identifikation von Beizfehlern

Primetals Technologies hat von SSAB das Endabnahmezertifikat (FAC) für die Installation digitaler Assistenzsysteme erhalten. Es wurden erstmals Lösungen für die Bundident...

Anlagen Automatisierung Automobil BSW Bund Digitalisierung Endabnahme Ergebnis EU Finnland HZ Industrie ING Kaltwalzanlage Kran Optimierung Partnerschaft Primetals Produktion Produktionsprozess Profile Rohre SSAB Stahl Stahlrohre Walzanlage Zertifikat
Mehr erfahren
EAF bei Swiss Steel
19.02.2025

Swiss Steel: Aktionäre heben Börsenregistrierung auf

Swiss Steel Holding AG gibt bekannt, dass ihre Aktionäre auf der außerordentlichen Generalversammlung dem Antrag des Verwaltungsrats auf freiwillige Dekotierung der Aktie...

Aktionäre Essen EU Generalversammlung Handel HZ ING Langstahl Messe Stahl Swiss Steel Group Swiss STeel Holding Wettbewerb
Mehr erfahren
Kardemir Karabük Demir Çelik Sanayi ve Ticaret A.Ş wird auf der neuen Fünfstrang-Kombigießanlage von SMS am Standort Karabük Vierkantknüppel in drei Formaten herstellen und eine Produktionsleistung von mehr als 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen
18.02.2025

SMS erhält Auftrag für Fünfstrang-Kombi-Gießanlage

Kardemir Karabük Demir Çelik Sanayi ve Ticaret A.Ş hat SMS Concast mit der Lieferung einer Fünfstrang-Kombi-Gießanlage beauftragt. Sie erweitert die Produktionskapazität...

Anlagen Antrieb Automation EU Industrie Innovation KI Lieferung Optimierung Partnerschaft Produktion Rohre Schienen SMS Concast SMS group Stahl Stahlindustrie Stahlwerk Steuerung Türkei Unternehmen USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren