Was haben ein französischer Künstler, eine ungarische Stahlbaufirma und die ehemalige Hauptstadt Bonn gemeinsam?
Ganz einfach: die Monumentale Stahl-Skulptur des französischen Konzeptkünstlers Bernar Venet (*1941) inmitten des verkehrsreichen Helmut-Schmidt-Platzes, dem früheren Trajektknoten (Kreisverkehr) an der B9 in unmittelbarer Nähe zur Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland.
Die Skulptur, 2016 errichtet, besteht aus 14 um 89 Grad gebogene Stahlbögen mit einer Gesamthöhe von 17 Metern, gefertig aus 42 Tonnen rostrotem Cortenstahl. Sie ist – vorerst für einen Zeitraum von zehn Jahren – eine Leihgabe der Stiftung Kunst und Kultur. Das Kunstwerk hatte unter den Bonnern schnell einen despektierlichen Spitznamen weg: das „Pommes-Denkmal“.
Mit dieser Arbeit hat Venet im Grunde eine Vielzahl von Skulpturen geschaffen: Je nach Blickwinkel und Neigung der 14 Bögen verändert sich sein Arc beim Umrunden so nachdrücklich, dass man glaubt, unterschiedliche Werke vor sich zu haben.
Als weithin sichtbare Landmarke auf einer der lebhaftesten Bonner Verkehrsadern prägt „ARC ´89“ das Stadtbild nachhaltig. Mit dem Standort im ehemaligen Regierungsviertel und der Bogen-Neigung von 89 Grad stellt Venet den Bezug zum Wende-Jahr 1989 her. Die einschneidenden Veränderungen, die der Fall der Mauer bewirkte, waren insbesondere für die Stadt Bonn gravierend. Der Künstler verbindet mit der Wende eine Herausforderung positiver Natur. Konnotationen wie Offenheit gegenüber Neuem, Einsatz von Fantasie und Kreativität oder das Zulassen unbekannter Blickwinkel überträgt er in sein Werk.
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