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J. Wolfgang Kirchhoff, CEO von KIRCHHOFF Automotive (links), und Yves Koeberlé, CEO von ArcelorMittal Europe – Flat Products, bei der symbolischen Unterschrift - Photo: ArcelorMittal
03.03.2023

Produkte mit geringem CO2-Ausstoß für KIRCHHOFF Automotive entwickelt

Das Stahl- und Bergbauunternehmen ArcelorMittal und KIRCHHOFF Automotive haben eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet, die sich auf die Entwicklung von kohlenstoffarmem Stahl für Autos und Lastwagen konzentriert.

KIRCHHOFF Automotive entwickelt und produziert komplexe Metall- und Hybridstrukturen für Karosserien und Fahrgestelle, die leicht, wirtschaftlich und crashsicher sind. Die Absichtserklärung wurde am 2. März 2023 während einer Veranstaltung im Werk von KIRCHHOFF Automotive in Iserlohn, Deutschland, in Anwesenheit von J. Wolfgang Kirchhoff, CEO von KIRCHHOFF Automotive, und Yves Koeberlé, CEO von ArcelorMittal Europe – Flat Products, unterzeichnet.

Die Vereinbarung umfasst eine Reihe verschiedener Entwicklungsbereiche und Stahllösungen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit beider Unternehmen bei Nachhaltigkeitsthemen. Dazu gehört ein Projekt zur Entwicklung und Erprobung des Einsatzes von ArcelorMittals recyceltem und erneuerbar hergestelltem XCarb® Usibor1500® (das aus recyceltem Stahl und 100 % erneuerbarem Strom hergestellt wird) in den hochfesten Teilen, die KIRCHHOFF Automotive an führende OEMs in Europa, Asien und Nordamerika liefert.

ArcelorMittal Europe – Flat Products begann vor mehr als einem Jahr mit der Herstellung von XCarb®, einem recycelten und erneuerbaren Stahl, in seinem Werk in Sestao, Spanien. Diese neue Ära der Flachstahlproduktion ermöglicht es Kunden, Stahl mit einer geringeren CO2-Belastung zu kaufen. Am Beispiel von Usibor®1500 mit XCarb®, einem rezyklierten und erneuerbar hergestellten Substrat, zeigt sich, dass dieses Produkt auf Lebenszyklusbasis einen um 70 % geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als das gleiche Produkt, das in einem herkömmlichen Hochofen hergestellt wird. Die XCarb®-Produktfamilie wird erweitert, weil ArcelorMittal in die Dekarbonisierung des Stahlherstellungsprozesses in ganz Europa investiert. Das Ziel lautet, die CO2-Emissionen bis 2030 um 35 % zu senken und bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden.

Die Europäische Kommission hat kürzlich ihre Zustimmung zur Finanzierung der ArcelorMittal-Werke in Hamburg (Deutschland) und Gijon (Spanien) durch die Mitgliedstaaten gegeben. ArcelorMittal Europe – Flat products wartet auf die Genehmigung für ähnliche Investitionen in Belgien, Frankreich und Deutschland.

In seiner Rede anlässlich der Partnerschaft beider Unternehmen sagte Wolfgang Kirchhoff:
„Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem weltweit führenden Stahlhersteller ArcelorMittal einen weiteren und entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität gehen werden. Mit unseren Karosserielösungen sorgen wir insbesondere durch die hohe Festigkeit von Spezialstählen für sichere Mobilität. Durch den zukünftigen Einsatz von kohlenstoffarmen Stählen können wir die Produktion deutlich nachhaltiger gestalten, denn 90 % unseres ‚Carbon Footprints‘ werden derzeit durch den Einsatz von konventionell hergestelltem Stahl und Aluminium bestimmt. Anhand der Aufträge für kommende Fahrzeuggenerationen von internationalen Automobilherstellern sehen wir, dass die Nachfrage nach solchen sicheren und nachhaltigen Karosserieteilen in den kommenden Jahren stark zunehmen wird.“

Yves Koeberlé erklärte:
„KIRCHHOFF Automotive ist ein hoch angesehenes Unternehmen, sowohl hier in Deutschland als auch weltweit. ArcelorMittal Europe – Flat Products ist sehr erfreut, dass wir unsere Beziehung zu diesem Unternehmen durch die Unterzeichnung der Absichtserklärung weiter stärken konnten. Die Vereinbarung wird uns dahinbringen, die Verwendung von kohlenstoffarmem Stahl in komplexen, hochentwickelten Fahrzeugteilen auszubauen. Wir werden auch bei anderen wichtigen Nachhaltigkeitsthemen mit KIRCHHOFF zusammenarbeiten, insbesondere bei der Rolle von Stahl in der Kreislaufwirtschaft.“

2022 hat KIRCHHOFF Automotive damit begonnen, den Ort der Treibhausgasemissionen in seiner Lieferkette (Scope 3) zu bestimmen, sowohl vorgelagert bei den Lieferanten als auch nachgelagert bei den Kunden. Das Unternehmen verfolgt außerdem das übergeordnete Ziel, ein hohes Maß an Nachhaltigkeit in den Lieferketten der gesamten Automobilindustrie zu etablieren, was sich auch darin widerspiegelt, dass KIRCHHOFF Automotive zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Responsible Supply Chain Initiative RSCI e. V." gehört.

KIRCHHOFF Automotive ist in Europa, Asien und Nordamerika mit 27 Werken in elf Ländern vertreten.

(Quelle: ArcelorMittal und KIRCHHOFF Automotive)

 

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