Wirtschaft Statement
Der WSM fordert Versorgungssicherheit, finanzielle Unterstützung und die Abschaffung bürokratischer Hürden (Foto WSM-Präsident Hubert Schmidt) - Photo: Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM)
24.03.2022

Energieversorgung der Stahl- und Metallverarbeitung überlebenswichtig

„Ohne uns keine Injektionsnadel und kein Windrad“

Unterbrechungen in der Gasversorgung würden nicht nur die Produktion und rund 500.000 Arbeitsplätze in Stahl und Metall verarbeitenden Branchen gefährden. Sondern auch die Industrien ihrer Auftraggeber:

„Ohne Vorleistungsgüter aus Metall entsteht keine Injektionsnadel, kein Herzschrittmacher und auch kein Windrad“, so Hubert Schmidt, Präsident des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM).

Der WSM unterstützt die Regierungsforderung nach einem sofortigen Stopp des Angriffskriegs und die Sanktionen gegen Russland und Belarus. Aber die Unternehmen brauchen auch eine sichere Energieversorgung und eine sofortige finanzielle und bürokratische Entlastung.

Aufgrund der dynamischen Veränderung der Lage fordert der WSM zügige Reaktionen. Die Verantwortlichen müssen jetzt beweglich sein, bürokratische Hemmnisse abbauen und neue sofort überprüfen und aussetzen. Genehmigungsverfahren sind zu verkürzen, z. B. für neue
Infrastrukturprojekte.

„Die Politik hat jetzt die einmalige Chance, verkrustete Strukturen zu reformieren und schneller zu werden. Weitere drückende Compliance-und Dokumentationspflichten sind nicht tragbar“, betont Hubert Schmidt.

Der WSM verlangt auch eine schnelle finanzielle Entlastung der meist mittelständischen Unternehmen angesichts uferloser Gas- und Stromkosten.

„Die Politik muss die Energiepreise weitgehend von staatlichen Aufschlägen befreien“, so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Die Kostenexplosion erfordert zudem in den Lieferketten ein partnerschaftliches Verständnis für kooperative Lösungen.“

Wenn die Regierung jetzt nicht sofort reagiert, trifft das nahezu alle deutschen Branchen:

„Produkte der Stahl- und Metallverarbeitung sind u. a. für Automobilindustrie, Maschinenbau, Sicherheitstechnik und Elektroindustrie unverzichtbar. Ohne unsere Güter entsteht auch kein Windrad, das Deutschland unabhängig von fossilen Brennstoffen macht“, unterstreicht Schmidt.

Allein an den Stahl und Metall verarbeitenden Branchen hängen rund 500.000 Arbeitsplätze – in den mitbetroffenen Kundenindustrien sind es weitere Millionen.

(Quelle: Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM))

WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer plädiert für Energiepreise weitgehend ohne staatliche Aufschläge - Photo: Mourad ben Rhouma
Photo: Mourad ben Rhouma

Schlagworte

ABBAutomobilDeutschlandEUIndustrieLieferkettenMaschinenbauMetallverarbeitungPartnerschaftPolitikProduktionRusslandStahlTechnikUnternehmenWirtschaftWSM

Verwandte Artikel

Dr. Kai Oppat
21.12.2024

Veränderungen im Vorstand der Knauf Interfer SE

Dr. Kay Oppat, Chief Transformation Officer (CTO) der Knauf Interfer SE, wird plangemäß aus dem Vorstand des Unternehmens zum 31.12.2024 ausscheiden

Aufsichtsrat Distribution Entwicklung EU Knauf Interfer Knauf Interfer SE Stahlhandel Strategie Transformation Transformationsprozess Unternehmen
Mehr erfahren
20.12.2024

Peine Salzgitter erweitert Fuhrpark

Zwei Hybrid-Mehrsystemlokomotiven für Elektro- und Dieselbetrieb bedienen elektrifizierte sowie nichtelektrifizierte Strecken und verfügen in beiden Fällen über erhöhte L...

Antrieb CO2 Dekarbonisierung EU Flachstahl Gesellschaft Hybrid ING KI Klima Logistik Nachhaltigkeit Partnerschaft Salzgitter Salzgitter AG Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Schienen Service Stahl Strategie Transformation Transport Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
Von links: Heinz-Erik Decker; Johannes Frauendörfer (Chairman) und Georg Heinrich Weiss.
20.12.2024

Neue Generation bei der Familie Weiss Stiftung

Die Familie Weiss Stiftung, Alleineigentümerin der SMS group, hat den Generationswechsel vollzogen. Heinrich Weiss, bisher alleiniger Vorstand, hat seine Führungsaufgabe...

Aufsichtsrat Entwicklung EU Gesellschaft SMS SMS group Stiftung USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Fertiggerüst am Walzwerk in Dillingen
19.12.2024

Netto-Null-Ziele von SHS durch SBTi bestätigt

Die Validierung durch die Science Based Targets initiative (SBTi) bestätigt, dass die Ziele für die Gruppe im Einklang mit dem 1,5-Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens st...

Bund CO2 Dekarbonisierung Dillinger EU Gesellschaft ING Klima Nachhaltigkeit Paris Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Transformation Unternehmen
Mehr erfahren
Hochofenschlacke, ein Nebenprodukt der Stahlherstellung, ist ein wertvoller Sekundärrohstoff. Bild Honorarfrei verwendbar nur in engem redaktionellen Zusammenhang
17.12.2024

FEhS-Institut: Sekundärrohstoffe verbindlicher stärken

Die Bundesregierung hat die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung sieht darin einen zu verhaltenen Schritt zur S...

ABB Baustoffe Bund CO2 Deutschland Ergebnis Essen EU Forschung IBU Industrie ING Klima Kreislaufwirtschaft Messe Recycling Rohstoffe Schlacke Sekundärrohstoffe Stahl Stahlherstellung Stahlindustrie Strategie Umwelt Unternehmen USA Wirtschaft Wirtschaftsminister
Mehr erfahren