„Ohne uns keine Injektionsnadel und kein Windrad“
Unterbrechungen in der Gasversorgung würden nicht nur die Produktion und rund 500.000 Arbeitsplätze in Stahl und Metall verarbeitenden Branchen gefährden. Sondern auch die Industrien ihrer Auftraggeber:
„Ohne Vorleistungsgüter aus Metall entsteht keine Injektionsnadel, kein Herzschrittmacher und auch kein Windrad“, so Hubert Schmidt, Präsident des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM).
Der WSM unterstützt die Regierungsforderung nach einem sofortigen Stopp des Angriffskriegs und die Sanktionen gegen Russland und Belarus. Aber die Unternehmen brauchen auch eine sichere Energieversorgung und eine sofortige finanzielle und bürokratische Entlastung.
Aufgrund der dynamischen Veränderung der Lage fordert der WSM zügige Reaktionen. Die Verantwortlichen müssen jetzt beweglich sein, bürokratische Hemmnisse abbauen und neue sofort überprüfen und aussetzen. Genehmigungsverfahren sind zu verkürzen, z. B. für neue
Infrastrukturprojekte.
„Die Politik hat jetzt die einmalige Chance, verkrustete Strukturen zu reformieren und schneller zu werden. Weitere drückende Compliance-und Dokumentationspflichten sind nicht tragbar“, betont Hubert Schmidt.
Der WSM verlangt auch eine schnelle finanzielle Entlastung der meist mittelständischen Unternehmen angesichts uferloser Gas- und Stromkosten.
„Die Politik muss die Energiepreise weitgehend von staatlichen Aufschlägen befreien“, so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Die Kostenexplosion erfordert zudem in den Lieferketten ein partnerschaftliches Verständnis für kooperative Lösungen.“
Wenn die Regierung jetzt nicht sofort reagiert, trifft das nahezu alle deutschen Branchen:
„Produkte der Stahl- und Metallverarbeitung sind u. a. für Automobilindustrie, Maschinenbau, Sicherheitstechnik und Elektroindustrie unverzichtbar. Ohne unsere Güter entsteht auch kein Windrad, das Deutschland unabhängig von fossilen Brennstoffen macht“, unterstreicht Schmidt.
Allein an den Stahl und Metall verarbeitenden Branchen hängen rund 500.000 Arbeitsplätze – in den mitbetroffenen Kundenindustrien sind es weitere Millionen.
(Quelle: Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM))
Schlagworte
ABBAutomobilDeutschlandEUIndustrieLieferkettenMaschinenbauMetallverarbeitungPartnerschaftPolitikProduktionRusslandStahlTechnikUnternehmenWirtschaftWSM