News Statement
16.09.2020

Transformation in eine grüne Stahlproduktion darf nicht ausbremst werden

Heute hat die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, eine Erhöhung des europäischen Klimaziels auf eine Treibhausgasminderung von 55 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 angekündigt. „Die Stahlindustrie kann durch eine grüne Stahlproduktion und nachhaltige Produkte einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des EU-Klimaziels 2030 leisten. Hierzu sind jedoch gewaltige Investitionen in CO2-arme Technologien notwendig, für die zuerst geeignete politische Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. So braucht es zum einen positive Investitionsanreize durch eine umfassende finanzielle Förderung sowie den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und der notwendigen energiewirtschaftlichen Infrastruktur. Zum anderen müssen internationale Wettbewerbsnachteile verhindert werden, die zu einem Carbon Leakage, d.h. der Verlagerung der Industrieproduktion in Folge hoher energie- und klimapolitisch bedingter Kosten in andere Länder mit deutlich höheren CO2-Emissionen, führen würden“, erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl.

 Insbesondere darf eine Zielerhöhung nicht weitere Verschärfungen im EU-Emissionsrechtehandel auslösen. „Bereits aus heutiger Sicht werden der Branche im Zeitraum von 2021 bis 2030 rund 20 Prozent der erforderlichen Emissionszertifikate fehlen. Eine weitere Beschneidung der freien Zuteilung würde die CO2-Kosten drastisch erhöhen und den Spielraum für Investitionen massiv reduzieren. Die Transformation der Branche würde dann ausgebremst“, so Kerkhoff weiter.

 Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie in Europa zu erhalten, kann auch die Einführung eines Grenzausgleichs sinnvoll sein. Eine ausreichende Ausstattung mit kostenlosen Zertifikaten bleibt aber unverzichtbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben, bis die neuen Produktionsverfahren am Markt etabliert sind. Anders als es derzeit offenbar von der EU-Kommission geplant wird, darf daher ein Klimazoll diese bereits bestehenden Instrumente zur Abwehr von Carbon Leakage nicht ersetzen, sondern muss sie sinnvoll ergänzen.

 (Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl)

Schlagworte

CO2-EmissionenEU-KommissionKlimazielStahlindustrieWV Stahl

Verwandte Artikel

Im Stahlwerk von thyssenkrupp Steel
19.11.2024

thyssenkrupp mit positivem Cash Flow für 2024/25

thyssenkrupp hat sich im Geschäftsjahr 2023/2024 gut behauptet. Für thyssenkrupp Steel wird weiterhin ein 50/50-Joint-Venture angestrebt.

ABB Anlagen Anlagenbau Anpassung Automation Automobil Automotive Baumaschinen Bremen Bund Deutschland Direktreduktion Dividende DSV Elektroband Elektrolyse Entwicklung Ergebnis Essen EU Geschäftsjahr Gesellschaft Getriebe Handel Industrie ING Investition Japan Joint-Venture KI Lieferung Marktbedingungen Neubau Optimierung Partnerschaft Prozessoptimierung Restrukturierung Service Stahl Stahlindustrie Stahlunternehmen Thyssenkrupp AG Thyssenkrupp Schulte Transformation Unternehmen USA Verkauf Werkstoff Werkstoffhandel Wettbewerb Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Vertragsunterzeichnung
14.11.2024

Hochofen- und Direktreduktions-Pellets für saarländischen Stahl

ROGESA und der brasilianische Eisenerz-Produzent Vale unterzeichnen mehrjährigen Liefervertrag für Hochofen- und Direktreduktions-Pellets.

CO2 Dillinger Direktreduktion DRI-Anlage Einsatzstoffe Elektrolichtbogenofen Emissionen EU Inbetriebnahme Kooperation Lichtbogenofen Rogesa Roheisen Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Transformation Umwelt Vertrieb Wasserstoff
Mehr erfahren
13.11.2024

voestalpine behauptet sich in konjunkturell schwierigem Umfeld

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2024/2025 ist der Umsatz im Vorjahresvergleich leicht zurückgegangen. Das ebenfalls leicht gesunkene EBITDA wurde von negativen Ei...

Anpassung Automobil Automotive Bauindustrie Betriebsergebnis Energie Entwicklung Ergebnis EU Finanzierung Geschäftsjahr Handel Hochofen Hochregallager ING Instandhaltung Investition Klima Klimaschutz Lagertechnik Maschinenbau Nordamerika Produktion Profile Rohre Stahl Stahlindustrie Stahlunternehmen Strategie Transformation Unternehmen Verkauf Voestalpine AG Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
13.11.2024

Umweltproduktdeklarationen für Edelstahl-Lieferkette

Outokumpu hat neue Umweltproduktdeklarationen veröffentlicht, die unabhängig geprüfte Umweltdaten für seine Edelstahlprodukte liefern.

CO2 Edelstahl Emissionen Energie Energiewirtschaft EPD EU Gesellschaft Industrie Lieferketten Outokumpu Produktion Recycling Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Transformation Umweltproduktdeklaration USA Werkstoff Werkstoffe Wirtschaft
Mehr erfahren