Unternehmen News
30.09.2020

thyssenkrupp startet die operative Neuausrichtung des automobilen Anlagenbaus

Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres zum 1. Oktober 2020 startet thyssenkrupp mit der operativen Teilung seines automobilen Anlagenbaus. Die bisherige Business Unit System Engineering wird dazu in den kommenden Monaten kaufmännisch, operativ und rechtlich in zwei eigenständige Geschäftseinheiten aufgeteilt. Ziel der Teilung ist die Schaffung von zwei unabhängig voneinander agierenden Unternehmen mit unterschiedlichen Produktprogrammen. Zukünftig wird es einen auf Karosseriemontage spezialisierten Anlagenbauer geben, der weiterhin im automobilen Zuliefer- und Service-Segment (Automotive Technology) von thyssenkrupp geführt wird. Die bisherigen Aktivitäten im Bereich der Antriebs- und Batteriemontage werden in einem Unternehmen gebündelt, das zum Portfoliosegment (Multi Tracks) von thyssenkrupp gehört. Für dieses Geschäftsfeld soll perspektivisch eine Lösung außerhalb des Konzerns gefunden werden, entweder in Partnerschaften oder in neuen Eigentümerstrukturen. Die operative Teilung der thyssenkrupp System Engineering in eine Karosserie- und eine Antriebs- und Batterieeinheit ist Teil der Portfoliostrategie, die der Konzern im Mai dieses Jahres vorgestellt hat.

Ingo Steinkrüger, Chief Executive Officer (CEO) der thyssenkrupp System Engineering: „Wir haben die Neuausrichtung des Unternehmens in den letzten Monaten akribisch vorbereitet. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir sie nun Schritt für Schritt umsetzen. Als Ergebnis werden wir zwei neue, spezialisierte Unternehmen geschaffen haben, die sich in ihrem jeweiligen Marktsegment profitabel weiterentwickeln können.“

Der Karosserieteil des Unternehmens mit Standorten in Baden-Württemberg, dem Saarland und Hessen wird als ein entlang der gesamten Wertschöpfungskette integrierter Karosseriebauer neu aufgestellt. Dieses Unternehmen wird spezialisiert sein auf Karosseriemontagelösungen und die Serienproduktion von Karosserieleichtbauteilen für Kunden aus der Automobilindustrie. Im Antriebs- und Batterieteil wird die Transformation in Richtung Elektromobilität weiter vorangetrieben, um sich zukünftig als Generalunternehmer im Anlagenbau für alternative Antriebe und Speichertechnologien zu etablieren. Das betrifft in erster Linie Standorte des Unternehmens in Bremen, Niedersachsen und Sachsen.

Mit der Teilung und Neuaufstellung der beiden Geschäftsbereiche gehen weitere Restrukturierungen an den einzelnen Standorten einher. So sollen in beiden Einheiten im laufenden Geschäftsjahr rund 800 Stellen abgebaut werden. Rund 500 Stellen entfallen dabei auf Standorte in Deutschland. Grund für die Restrukturierung ist ein durch die Corona-Krise drastisch verschärfter Einbruch bei Auftragseingang und Umsatz. Zudem werden mit der Teilung bestehende zentrale Strukturen in der Verwaltung aufgelöst.

„Die Marktsituation im automobilen Anlagenbau bleibt nach wie vor extrem angespannt. Wir gehen davon aus, dass die Produktionszahlen der Autoindustrie frühestens in zwei bis drei Jahren wieder das Vorkrisenniveau erreichen werden. Deshalb müssen wir die Teilung und Neuaufstellungen des Unternehmens nutzen, um die Strukturen und Verwaltungskosten in beiden Geschäftsteilen dem Marktniveau anzupassen. Wir werden dabei kein Technologiesegment verlieren, werden aber unser Standortkonzept anpassen und Kompetenzen bündeln“, so Steinkrüger weiter.

Die Business Unit System Engineering betreibt in Deutschland derzeit neun Entwicklungs- und Produktionsstandorte. In Bremen und Langenhagen (Niedersachsen) entwickelt und fertigt das Unternehmen Montage- und Testanlagen für Verbrennungs-, E-Motoren und Brennstoffzellen. An den Standorten Heilbronn (Baden-Württemberg), Lockweiler (Saarland) und Burghaun (Hessen) werden Montageanlagen für den Karosseriebau entwickelt und produziert. Zudem betreibt das Unternehmen in Hohenstein-Ernstthal und Chemnitz (Sachsen) zwei Werke für Batteriemontageanlagen. An den Standorten Mühlacker und Weinsberg (Baden-Württemberg) werden zudem Leichtbaulösungen für Fahrzeuge entwickelt und in Serie gefertigt. Insgesamt sind in Deutschland derzeit rund 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im automobilen Anlagenbau bei thyssenkrupp beschäftigt.

(Quelle: thyssenkrupp AG)

Schlagworte

Anlagenbauthyssenkrupp

Verwandte Artikel

Die Veranstaltung fand im LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen statt.
28.05.2025

VDEh Mitgliederversammlung 2025

Am 22. Mai 2025 fand im LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen die VDEh-Mitgliederversammlung mit rund 200 Mitgliedern statt.

CO2 CO2-neutral Duisburg Essen EU Forschung Forschungsprojekt Industrie ING KI Konferenz Museum Nachwuchs Rohstoffe RWTH RWTH Aachen Salzgitter Salzgitter AG Schmelze Schmelzen Schrott Stahl Stahlindustrie Stahlwerk Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transformation USA Veranstaltung Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Der Hoesch-Stahlbungalow des Typs L141 aus dem Verbundwerkstoff Platal ist nun Teil des Dortmunder Hoesch-Museums
21.05.2025

Hoesch-Stahlbungalow öffentlich zugänglich

Ein Hoesch-Stahlbungalow von 1966 ist nun Teil des Hoesch-Museums im Norden Dortmunds und der Öffentlichkeit zugänglich. Das Stahlhaus ist ein bedeutendes Beispiel für di...

Architekt Architektur Bauindustrie Blech Bund Entwicklung Essen EU Industrie ING Museum Produktion Stahl Stahlbau Stahlblech Stahlindustrie Thyssen thyssenkrupp Umzug Verkauf Verlag Werkstoff Werkstoffe
Mehr erfahren
Fabíola Fernandez, CFO, und Jochen Burg, CEO der SMS group, präsentierten ein deutlich verbessertes Jahresergebnis
16.05.2025

SMS group setzt positive Entwicklung fort und verbessert Ergebnis

Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 153 Millionen Euro klar über dem Vorjahreswert. SMS treibt die Transformation der Stahlindustrie weltweit voran und sieht sich dank gut...

Anlagen Automation Bund China CO2 Dekarbonisierung Digitalisierung Direktreduktion Duisburg Entwicklung Erfolgsfaktor Ergebnis EU Green Steel Handel Indien Industrie ING Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Metallindustrie Modernisierung Nachhaltigkeit Produktion Saarstahl Schweden Service Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlwerk Stiftung Strategie Thyssen thyssenkrupp Transformation Unternehmen USA Vertrieb Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Abkippen von Schlacke
15.05.2025

Forschung zur Verwendung von Schlacken für Solarthermie gestartet

Das Forschungsprojekt STARS ist mit dem Ziel gestartet, in den nächsten drei Jahren Stahlwerksschlacken als Ausgangsstoff zur Herstellung hochwertiger Endprodukte für sol...

Emissionen Energie Entwicklung EU Forschungsprojekt Fraunhofer Industrie ING KI Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft NRW Paris Recycling Rohstoffe Schlacke Service Sinter Stahl Stahlerzeugung Stahlwerk Temperatur Thyssen thyssenkrupp Wirtschaft
Mehr erfahren
Dr. Heather Wijdekop
28.04.2025

thyssenkrupp Materials Services mit neuer Bereichsleiterin

Dr. Heather Wijdekop wird zum 1. Juli 2025 CEO der Business Unit Processing von thyssenkrupp Materials Services. Darüber hinaus wird Dr. Wijdekop die Operating Unit Proce...

Anarbeitung Automobil Coils EU HZ IJmuiden Industrie ING Investition Karriere Lieferketten Nordamerika Produktion Service Strategie Tata Steel Technik Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Materials Services Unternehmen Vertrieb Walzwerk Werkstoff Werkstoffe Werkstofftechnik
Mehr erfahren