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Jahrespressekonferenz der Schaeffler Gruppe 2023: Podium - Photo: Schaeffler AG
09.03.2023

Schaeffler Gruppe schließt Geschäftsjahr 2022 mit solidem Ergebnis ab

Der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat am 07. März 2023 seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Im Berichtszeitraum lag der Umsatz der Schaeffler Gruppe bei 15,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 13,9 Milliarden Euro). Währungsbereinigt stieg der Umsatz um 9,4 Prozent und übertraf damit die Prognose. Das Jahr war geprägt von einem deutlichen Umsatzwachstum, das größtenteils auf einen Volumenanstieg in den Sparten Automotive Technologies und Industrial zurückzuführen war. Zusätzlich wirkten sich positive Verkaufspreiseffekte in allen drei Sparten auf die Umsatzentwicklung aus, da gestiegene Beschaffungskosten zunehmend in den Markt weitergegeben werden konnten.

Die Schaeffler Gruppe erzielte 2022 ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) in Höhe von 974 Millionen Euro (Vorjahr: 1.220 Millionen Euro), das mit Sondereffekten in Höhe von 72 Millionen Euro belastet war. Das EBIT vor Sondereffekten lag bei 1.046 Millionen Euro (Vorjahr: 1.222 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 6,6 Prozent (Vorjahr: 8,8 Prozent), welche trotz eines herausfordernden Umfelds am oberen Ende der Prognose lag. Maßgeblich für den Rückgang der EBIT-Marge vor Sondereffekten waren im Wesentlichen gestiegene Material- und Energiepreise, Verwerfungen in den globalen Lieferketten sowie markt- und umfeldbedingte Ineffizienzen.

Das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zurechenbare Konzernergebnis betrug im Berichtszeitraum 557 Millionen Euro nach 756 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Vorzugsaktie lag bei 0,84 Euro (Vorjahr: 1,14 Euro). Auf dieser Basis schlagen der Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende in Höhe von 45 Cent je Vorzugsaktie (Vorjahr: 50 Cent) vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 48 Prozent (Vorjahr: rund 44 Prozent) bezogen auf das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis vor Sondereffekten in Höhe von 610 Millionen Euro (Vorjahr: 748 Millionen Euro).

Die Sparte Automotive Technologies erzielte einen Umsatz in Höhe von 9.500 Millionen Euro (Vorjahr: 8.436 Millionen Euro). Währungsbereinigt stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent. Das Wachstum der Umsatzerlöse im Berichtsjahr resultierte maßgeblich aus einem Volumenanstieg infolge einer höheren marktbedingten Nachfrage. Insgesamt erreichte die Sparte Automotive Technologies eine Outperformance von 1,5 Prozentpunkten gegenüber der globalen Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, die auf die positiven Beiträge aus den Regionen Europa und Americas zurückzuführen ist.

In den Unternehmensbereichen E-Mobilität und Fahrwerksysteme, die aufgrund ihrer spezifischen Markttrends im gesamten Berichtszeitraum besonders deutlich gewachsen waren, trugen zusätzlich zum marktbedingten Volumenanstieg auch Produkthochläufe zu den deutlichen Wachstumsraten bei. Ein wichtiger Meilenstein in diesem Zusammenhang war der Produktionsstart für das erste Hinterachslenkungssystem im Jahr 2022. Die Region Europa verzeichnete einen Umsatzanstieg um währungsbereinigt 11,8 Prozent und wuchs absolut am stärksten. In den Regionen Americas und Asien/Pazifik stiegen die Umsätze währungsbereinigt um 14,1 Prozent und 4,5 Prozent, in der Region Greater China war ein Rückgang um währungsbereinigt 1,4 Prozent zu verbuchen. Das Auftragseingangsvolumen im Unternehmensbereich E-Mobilität stieg auf 5,0 Milliarden Euro. Insgesamt konnten Aufträge in Höhe von 12,3 Milliarden Euro gewonnen werden. Das EBIT vor Sondereffekten belief sich auf 292 Millionen Euro (Vorjahr: 544 Millionen Euro). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag bei 3,1 Prozent (Vorjahr: 6,4 Prozent).  

Die Sparte Automotive Aftermarket verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 2.038 Millionen Euro (Vorjahr: 1.848 Millionen Euro). Maßgeblich aufgrund positiver Verkaufspreiseffekte stiegen die Umsatzerlöse um währungsbereinigt 7,0 Prozent, da die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten in wesentlichem Umfang über Verkaufspreisanpassungen in den Markt weitergegeben werden konnten. In der Region Europa stieg der Umsatz um währungsbereinigt 6,4 Prozent. Insgesamt konnte der deutliche Volumenrückgang des Independent Aftermarket-Geschäfts in der Subregion Zentral- & Osteuropa infolge des Kriegs in der Ukraine durch Volumenzuwächse in den Subregionen West-Europa sowie Mittlerer Osten & Afrika im Berichtsjahr überkompensiert werden. In den Regionen Americas, Greater China und Asien/Pazifik stiegen die Umsätze währungsbereinigt um 6,5 Prozent, 6,7 Prozent und 16,4 Prozent.

Das EBIT vor Sondereffekten lag mit 255 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 256 Millionen Euro). Der Rückgang der EBIT-­Marge vor Sondereffekten auf 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr: 13,9 Prozent) war insbesondere auf höhere Vertriebskosten zurückzuführen, auch bedingt durch positive Einmaleffekte im Vorjahr. Die Verkaufspreisanpassungen kompensierten größtenteils die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten, sodass eine Bruttomarge auf Vorjahresniveau erreicht werden konnte.

Die Sparte Industrial steigerte im Jahr 2022 erneut Umsatz und Ergebnis. Mit 4.271 Millionen Euro (Vorjahr: 3.568 Millionen Euro) belief sich das Umsatzwachstum auf währungsbereinigt 14,7 Prozent. Haupttreiber waren die Volumenanstiege in der Region Europa und global im Handelsgeschäft (Industrial Distribution) sowie beim Sektorcluster Industrial Automation. Insgesamt verzeichnete die Sparte in den Sektorclustern Wind und Industrial Automation die größten Umsätze. In der Region Europa stieg der Umsatz währungsbereinigt um 20,4 Prozent, maßgeblich getrieben von Volumenwachstum im Handelsgeschäft (Industrial Distribution) und im Sektorcluster Industrial Automation. Das Wachstum in der Region Americas lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei währungsbereinigt 11,6 Prozent, während das Umsatzplus in der Region Greater China bei währungsbereinigt 8,8 Prozent über dem Vorjahr lag. Das Umsatzplus in der Region Greater China resultierte maßgeblich aus dem Volumenanstieg in den Sektorclustern Raw Materials und Industrial Automation. In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz um währungsbereinigt 13,2 Prozent, insbesondere aufgrund des Volumenwachstums im Handelsgeschäft und des Sektorclusters Two-Wheelers.

Das EBIT vor Sondereffekten stieg um 18,3 Prozent auf 499 Millionen Euro (Vorjahr: 421 Millionen Euro). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten belief sich auf 11,7 Prozent (Vorjahr: 11,8 Prozent). Im Berichtsjahr wurde die Sparte Industrial zudem durch gezielte Akquisitionen vor allem im Sektorcluster Industrial Automation weiter verstärkt. Mit dem Erwerb der Melior Motion GmbH (seit 1. Dezember 2022 Schaeffler Ultra Precision Drives GmbH) wird das Portfolio und die Marktstellung im wachstumsstarken Robotikbereich weiter ausgebaut. Darüber hinaus konnte das Lineargeschäft durch den Erwerb der Ewellix Gruppe, mit Vollzug der Transaktion am 3. Januar 2023, entscheidend gestärkt werden. Die Ewellix Gruppe ist ein weltweit führender Hersteller und Lieferant von Antriebs- und Linearbewegungslösungen. Die Hauptprodukte kommen in einer Vielzahl von Anwendungen und Geräten zum Einsatz, darunter in der Medizintechnik, bei mobilen Maschinen, in der Montageautomation und Robotik sowie in verschiedenen weiteren Industrieanwendungen. Mit Closing am 1. Dezember 2022 hat die Schaeffler Gruppe 100 Prozent der Anteile an CERASPIN S.a.r.l. erworben und erweiterte das Technologieportfolio der Sparte Industrial im Bereich hochwertiger Keramikkomponenten, die v. a. in strategischen Wachstumsmärkten zum Einsatz kommen.

Der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten der Schaeffler Gruppe lag bei 280 Millionen Euro (Vorjahr: 523 Millionen Euro) und erreichte bei höheren Auszahlungen für Investitionen die Prognose. Die Investitionsauszahlungen (Capex) für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen im Berichtszeitraum auf 791 Millionen Euro (Vorjahr: 671 Millionen Euro). Dies entspricht einer Investitionsquote von 5,0 Prozent (Vorjahr: 4,8 Prozent). Die Reinvestitionsrate lag bei 0,88 (Vorjahr: 0,74). Die Netto-Finanzschulden stiegen zum 31. Dezember 2022 auf 2.235 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 1.954 Millionen Euro). Das Gearing-Ratio, also das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Eigenkapital, verringerte sich auf 54 Prozent (31. Dezember 2021: rund 62 Prozent). Die Schaeffler Gruppe, deren Bilanzsumme sich zum 31. Dezember 2022 auf rund 14,3 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 14,4 Milliarden Euro) belief, beschäftigte zum selben Stichtag 82.773 Mitarbeitende (Vorjahr: 82.981), was einem leichten Rückgang um rund 0,3 Prozent entspricht.

Claus Bauer, Vorstand für Finanzen und IT der Schaeffler AG, sagt: „Schaeffler hat für das Jahr 2022 in einem schwierigen Umfeld auf Gruppenebene alle prognostizierten Finanzziele erreicht. Trotz höherer Investitionen unter anderem in Produktanläufe und Kapazitätserweiterungen sowie einer umsatzbedingten Erhöhung der Bestände haben wir einen soliden Free Cash Flow erzielt.“

Die Schaeffler Gruppe rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um 5 bis 8 Prozent. Zugleich geht das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 davon aus, eine EBIT-Marge vor Sondereffekten in Höhe von 5,5 bis 7,5 Prozent zu erzielen. Hierbei sind im Vergleich zum Vorjahr insbesondere höhere Lohnsteigerungen sowie Energiekosten, die sich auf alle Sparten auswirken, berücksichtigt. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet die Schaeffler Gruppe zudem einen Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten in Höhe von 250 bis 350 Millionen Euro.

„Die Schaeffler Gruppe hat im Geschäftsjahr 2022 in einem herausfordernden Umfeld erneut Resilienz bewiesen und ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Alle Sparten und alle Regionen sind gewachsen, wobei insbesondere der starke Beitrag der Sparte Industrial hervorzuheben ist“, sagt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG.

Und weiter zur geschäftlichen Entwicklung der Sparten: „Die Transformation der Sparte Automotive Technologies wird entschieden vorangetrieben. Der Auftragseingang bei E-Mobilität von 5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022 spricht für sich. Der Automotive Aftermarket profitiert von den aktuellen Marktbedingungen. Bei unserer Industriesparte haben wir unser deutliches globales organisches Wachstum durch Akquisitionen ergänzt. Nachhaltigkeit und Digitalisierung bleiben für die Schaeffler Gruppe von zentraler strategischer Bedeutung.“

(Quelle: Schaeffler AG)

 

 

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