Unternehmen Wirtschaft News
Gisbert Rühl - Photo: Klöckner & Co SE
11.03.2021

Klöckner & Co erwartet nach Ergebnisrückgang in 2020 sehr deutlich verbessertes Ergebnis für 2021

Die mit der COVID-19-Pandemie einhergehenden Marktbelastungen haben im Geschäftsjahr 2020 bei Klöckner & Co zu einem Umsatzrückgang von rund 19 % auf 5,1 Mrd. € geführt. Der negative Einfluss auf das operative Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten konnte durch das Transformationsprojekt Surtsey auf einen Rückgang um 10 %, von 124 Mio. € auf 111 Mio. €, begrenzt werden. Zusätzlich belastet durch Restrukturierungsaufwendungen von 59 Mio. € lag das Konzernergebnis bei -114 Mio. € nach -55 Mio. € im Vorjahr. Entsprechend betrug das Ergebnis je Aktie -1,16 € (2019: -0,56 €).

Der operative Cashflow war hingegen durch ein äußerst striktes Net Working Capital Management mit 161 Mio. € nach 204 Mio. € im Vorjahr erneut stark positiv. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten konnten durch den hohen Cashflow von 445 Mio. € auf 351 Mio. € reduziert werden. Die Eigenkapitalquote war zum Bilanzstichtag mit 40 % (31.12.2019: 41 %) weiterhin sehr solide.

Gisbert Rühl, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co SE: „Aus Krisen ergeben sich immer auch Chancen. Daher blicken wir nicht nur negativ auf das vergangene Jahr zurück. Mit dem unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie initiierten Projekt Surtsey haben wir unserer digitalen Transformation zusätzlichen Schub verliehen. Die daraus resultierenden positiven Effekte werden nun zunehmend sichtbar und zusammen mit der anziehenden Nachfrage und dem hohen Preisniveau zu einem sehr deutlich verbesserten Ergebnis im laufenden Jahr führen.“

Das Transformationsprojekt Surtsey umfasst neben der nochmals beschleunigten Digitalisierung damit einhergehende sowie zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde der geplante Abbau von insgesamt rund 1.200 Stellen in Europa und den USA bereits zu über 80 % umgesetzt.

Der Digitalumsatz konnte deutlich auf 45 % im vierten Quartal (Q4 2019: 32 %) gesteigert werden. Einen wesentlichen Beitrag zu dem starken Anstieg leistete der Kloeckner Assistant, eine KI-getriebene Softwareanwendung für die automatisierte Bearbeitung von Anfragen und Bestellungen. Mit dem Assistant ist Klöckner & Co auf dem besten Weg, über 60 % des Konzernumsatzes im Jahr 2022 über digitale Kanäle zu generieren und damit die eigene Zielsetzung zu übertreffen. Bis Ende 2021 sollen die Digitalisierung und weitere mit dem Projekt Surtsey verbundene Optimierungsmaßnahmen bereits einen Ergebnisbeitrag von über 100 Mio. € leisten.

Deutlich beschleunigt hat sich das Wachstum der offenen Industrieplattform XOM Materials. So stieg das Gross Merchandise Volume (GMV) – der Wert aller auf der Plattform verkauften Produkte – im Jahr 2020 um den Faktor 13 auf über 140 Mio. €. Dabei hat das neue eProcurement-Tool von XOM Materials, das Angebote mit zahlreichen Positionen und unterschiedlichen Lieferbedingungen für Einkäufer einfach vergleichbar macht, maßgeblich zum rasanten Wachstum beigetragen. Seit Beginn des Jahres ist das eProcurement-Tool auch in den USA und Brasilien verfügbar. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit einer Fortsetzung des dynamischen Wachstums und einem GMV von über 1 Mrd. €.

Trotz der noch immer andauernden COVID-19-Pandemie erwartet Klöckner & Co für das Geschäftsjahr 2021 eine signifikante Zunahme der realen Stahlnachfrage und einen damit einhergehenden deutlichen Anstieg des Umsatzes. Zusätzlich getrieben durch die positiven Effekte des Transformationsprojekts Surtsey und den zu Jahresbeginn positiven Preistrend erwartet das Unternehmen ein sehr deutlich steigendes operatives Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten. Darüber hinaus werden substanzielle positive Sondereffekte aus dem Verkauf von Vermögenswerten im Rahmen von Surtsey erwartet. Für das erste Quartal 2021 wird ein außergewöhnlich hohes operatives Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten von 110 bis 130 Mio. € erwartet.

(Quelle: Klöckner & Co SE)

 

Abb. Klöckner & Co SE
Abb. Klöckner & Co SE

Schlagworte

ErgebnisGeschäftsberichtKlöckner & Co SE

Verwandte Artikel

Hochofenschlacke, ein Nebenprodukt der Stahlherstellung, ist ein wertvoller Sekundärrohstoff. Bild Honorarfrei verwendbar nur in engem redaktionellen Zusammenhang
17.12.2024

FEhS-Institut: Sekundärrohstoffe verbindlicher stärken

Die Bundesregierung hat die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung sieht darin einen zu verhaltenen Schritt zur S...

ABB Baustoffe Bund CO2 Deutschland Ergebnis Essen EU Forschung IBU Industrie ING Klima Kreislaufwirtschaft Messe Recycling Rohstoffe Schlacke Sekundärrohstoffe Stahl Stahlherstellung Stahlindustrie Strategie Umwelt Unternehmen USA Wirtschaft Wirtschaftsminister
Mehr erfahren
13.12.2024

Feralpi Group erhält ESG Transparency Award

Das Stahlunternehmen gehört zur Excellence Class und wurde für den Integriertem Jahresbericht 2023 der Gruppe ausgezeichnet

Auszeichnung Award Bonn Entwicklung Ergebnis Essen EU ING Messe Nachhaltigkeit Stahl Stahlunternehmen Strategie Umwelt Unternehmen
Mehr erfahren
Bertram Kawlath, VDMA-Präsident
10.12.2024

VDMA fordert Wirtschaftspolitik der Freiräume und Flexibilität

Auf der Jahrespressekonferenz erläuterte VDMA-Präsident Bertram Kawlath den Forderungskatalog des Verbandes. Des Weiteren stellte er eine Umfrage vor, wonach 72 % der Mit...

ABB Anlagen Anlagenbau Bund China Deutschland Energie Energiewende Ergebnis Essen EU EU-Kommission Handel IBU Industrie ING Innovation Investition KI Klima Klimaschutz Konferenz Lieferketten Maschinenbau Montage Nachhaltigkeit Nachwuchs OECD Politik Presse Produktion Strategie Studie Transformation Unternehmen USA Weiterbildung Wettbewerb Wirtschaft WTO Zahlen
Mehr erfahren
Dr. Begona Santillana, Leiterin des Projekts bei Tata Steel
04.12.2024

Tata Steel Nederland und ESA forschen auf der ISS an Stählen

Tata Steel Nederland und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) führen auf der Internationalen Raumstation (ISS) Experimente durch, um die thermophysikalischen Eigens...

Anlagen Energie Energiewende Entwicklung Ergebnis Essen EU Forschung Industrie ING Innovation Materialforschung Produktion Produktionsprozess Stahl Stahlproduktion Temperatur Transport USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Das Projekt verspricht als Ergebnis u.a. einen besseren Energieverbrauch
03.12.2024

Tenova Teil eines Projekts für Dekarbonisierung des Blankglühens

Unter der Leitung eines Konsortiums, dem Tenova und DMV angehören, zielt das Projekt darauf ab, die Emissionen bei der Stahlproduktion durch Rückgewinnung und Wiederverwe...

Anlagen Brenner CO2 Dekarbonisierung Edelstahl Emissionen Energie Energieeffizienz Entwicklung Ergebnis Essen EU Glühen Industrie ING Innovation Legierungen Produktion Rohre Stahl Stahlproduktion Stahlrohre Temperatur Tube Umwelt Wasserstoff
Mehr erfahren