Deutschlands zweitgrößter Stahlerzeuger Salzgitter AG hat den nächsten Schritt gemacht auf dem Weg zu einer klimaneutralen Produktion. Am Firmensitz im Südosten des Landes Niedersachsen wurden sieben Windkraftanlagen und eine Elektrolyse mit zugehöriger Infrastruktur in Betrieb genommen. Darüber soll künftig grüner Wasserstoff mit Strom aus Windenergie erzeugt werden.
„Das ist echte Pionierleistung“, freute sich Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann. Die bislang in Deutschland einzigartige Sektor-Kopplung „Windwasserstoff Salzgitter – WindH2“ sei ein bedeutender Baustein auf dem Weg in eine klimafreundliche Stahlproduktion, erklärte er.
Mit dem Projekt wollen Salzgitter und seine Partner Know-how sammeln über die Vor-Ort-Produktion von Windstrom und Wasserstoff sowie deren Einbindung in die Prozesse eines integrierten Hüttenwerks. Die sieben auf und um das Werksgelände errichteten Windkraftanlagen haben eine Leistung von insgesamt 30 Megawatt. Sie werden von der E.ON-Tochter Avacon betrieben. Zwei Siemens 1,25 Megawatt-PEM-Elektrolyse-Einheiten erzeugen pro Stunde rund 450 Kubikmeter hochreinen Wasserstoff. Sämtliche Anlagen laufen derzeit im Probebetrieb.
WindH2 gilt als wesentlicher Schritt für das Gelingen des von Salzgitter AG entwickelten Technologieprojektes SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking). Dabei wird regenerativ erzeugter Wasserstoff den bislang für die Verhüttung von Eisenerzen erforderlichen Kohlenstoff ersetzen. Die drei Hochöfen sollen dazu schrittweise durch eine Kombination aus Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen abgelöst werden. Salzgitter schätzt, dass die CO2-Emissionen seiner Stahlerzeugung bis 2050 so um etwa 95 Prozent verringert werden könnten. Heute liegt der Ausstoß von Salzgitter nach eigenen Angaben bei 8 Millionen Tonnen im Jahr – das ist ein Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland.
(Quelle: Salzgitter AG)
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