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14.08.2020

Halbjahreszahlen zum Geschäftsjahr 2020 der Schmolz + Bickenbach AG

Die Finanzzahlen im zweiten Quartal 2020 waren massiv gezeichnet von der COVID-19-Krise. Der durch Produktionsstillstände verursachte Nachfragerückgang zeigt sich in reduzierten Absatzmengen und Umsatz.

SCHMOLZ + BICKENBACH, ein weltweit agierendes Unternehmen für Speziallangstahl, hat heute um 38,1 % geringere Absatzmengen von 301 Kilotonnen im Vergleich zu 486 Kilotonnen im zweiten Quartal 2019 gemeldet. Der Umsatz sank um 41,8 % von EUR 808 Mio. auf EUR 470 Mio. Das bereinigte EBITDA, das Konzernergebnis und der Free Cash Flow fielen negativ aus. Die Nettoverschuldung konnte im Vergleich zum Jahresende 2019 aufgrund der erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung sowie des strikten Liquiditätsmanagements um EUR 172,7 Mio. resp. 21,7 % auf EUR 624,9 Mio. reduziert werden.

Clemens Iller, CEO des Unternehmens, kommentierte: „Das zweite Quartal 2020 war fest im Griff der COVID-19-Krise. Dabei kam es zu drastischen Einbrüchen beim Absatz und in den Konzernergebnissen. Am stärksten wirkten sich die weitreichenden Stillstände großer europäischer Automobilproduzenten und ihrer Zulieferer aus. Ab April machte sich im Maschinen- und Anlagenbau ebenfalls ein negativer Trend bemerkbar. Wir waren zu weitreichenden und anhaltenden Stillständen in unseren Werken gezwungen. Trotz der ab Mai leicht steigenden Kundenaktivität kommt die Nachfrage nur sehr langsam zurück. Eine vorsichtige Erholung auf tiefem Niveau wird nicht vor dem vierten Quartal 2020 spürbar sein. Es zeichnet sich allerdings ab, dass das negative bereinigte EBITDA bis zum Ende des Jahres 2020 saisonal und Marktumfeld bedingt nicht annähernd aufgefangen werden kann. Angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten insbesondere aufgrund der COVID-19-Krise sind Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Entsprechend ist eine verlässliche Schätzung des bereinigten EBITDA durch die bestehenden Unsicherheiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Um unsere Transformationsorganisation weiter zu verstärken, haben wir den Restrukturierungsexperten Josef Schultheis als CRO in die Konzernleitung geholt.“

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020

Das Hauptaugenmerk von SCHMOLZ + BICKENBACH wird 2020 weiterhin und noch verstärkt auf den kurzfristigen Liquiditätssicherungsmaßnahmen liegen, um die COVID-19-Krise und den daraus resultierenden Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagebau sowie der Öl- und Gasindustrie sicher zu bewältigen. Im Rahmen der strukturellen Verbesserungen wird der Fokus auf der konsequenten Exekution und Umsetzung des Transformationsplans liegen. Dabei stehen vermehrt temporäre und strukturelle Personalmaßnahmen im Fokus.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Sicherung der mittel- bis langfristigen Finanzierung. Dabei ist vorgesehen, weitere staatliche Hilfsprogramme zu nutzen. Während SCHMOLZ + BICKENBACH in Frankreich für eine der Business Units bereits staatlich garantierte Kredite erhalten hat, sind weitere Kredite in Frankreich, in der Schweiz und in Deutschland in fortgeschrittenem Stadium. Zudem befindet sich das Unternehmen in proaktiven und konstruktiven Gesprächen mit Banken, Ankeraktionären und potenziellen Investoren, um ein nachhaltiges Finanzierungskonzept voranzutreiben. Die Anpassung der Finanzierung an COVID-19 ist auf gutem Weg mit einer Backstop-Fazilität. Diese wird durch den Ankeraktionär BigPoint Holding AG bereit-gestellt und dient insbesondere dazu, die Finanzierung des Wachstums sicherzustellen, wenn die Nachfrage wieder anzieht.

Aus heutiger Sicht erwartet das Unternehmen frühestens im Laufe des vierten Quartals eine vorsichtige Erholung auf tiefem Niveau. Es zeichnet sich allerdings ab, dass das negative bereinigte EBITDA bis zum Ende des Jahres 2020 saisonal und durch das Marktumfeld bedingt nicht aufgefangen werden kann.

(Quelle: Schmolz + Bickenbach)

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