Wirtschaft
Die Stahlindustrie in Deutschland sieht in dem EU-Erholungsplan ein wichtiges Instrument, um den wirtschaftlichen Neustart zu begleiten. - Foto: Stahl-Zentrum/ArcelorMittal Bremen
27.05.2020

EU Recovery Plan: Erholung und industrielle Transformation im Blick

Die EU-Kommission stellt heute einen Plan zur Erholung der Wirtschaft vor. Ziel des Recovery Plans ist es, die belastenden Auswirkungen der Corona-Krise auf Wirtschaft und Gesellschaft abzufedern. Die Stahlindustrie in Deutschland sieht in dem Erholungsplan ein wichtiges Instrument, um den wirtschaftlichen Neustart zu begleiten. Dazu Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl: „Angesichts der tiefen Krise, der sich die Wirtschaft und insbesondere auch die Stahlindustrie gegenübersieht, braucht es auf nationaler und europäischer Ebene ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Ziel muss es sein, einerseits die Nachfrage zu stabilisieren, andererseits die Industrie zu entlasten und Investitionsanreize richtig zu setzen. Nur so kann es auch gelingen, dass trotz der aktuellen Verwerfungen die Ziele des Green Deal erreicht werden.“

Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa ist derzeit hart durch einen dramatischen Nachfrageeinbruch in wichtigen Kundenbranchen durch die Corona-Pandemie getroffen. Zugleich droht der EU eine massive Stahl-Importkrise, wenn die EU-Kommission nicht zügig die Schutzmaßnahmen in Form der EU-Safeguards verschärft. „Die Zukunft der industriellen Wertschöpfungsketten hängt auch davon ab, ob es gelingt, eine Importkrise beim Stahl zu verhindern. Ohne eine entsprechende Anpassung der EU-Schutzmaßnahmen im Außenhandel, ist der wirtschaftliche Neustart und damit eines der Kernziele des Recovery Plans bedroht“, erklärt Kerkhoff.
Der Recovery Plan sollte aus Sicht der Stahlindustrie insbesondere dazu dienen, den Weg zu einer klimaneutralen Industrie zu ebnen. Die Transformation der Stahlproduktion hin zu CO2-armen Verfahren ist mit enormen Investitionen und Kosten verbunden, die für die Branche im globalen Wettbewerb allein nicht zu schultern sind.

„Um diese Mammutaufgabe bewältigen zu können, benötigt die Stahlindustrie einerseits konkrete Unterstützung - insbesondere in Form von Förderungen für CO2-armen Verfahren, Leitmärkten für grünen Stahl und Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur. Zugleich dürfen – mit Blick auf die aktuelle Diskussion um eine Verschärfung der Klimaziele - keine neuen Belastungen in der Energie- und Klimapolitik hinzukommen. So darf die Zuteilung im europäischen Emissionsrechtehandel nicht weiter gekürzt werden. Der Recovery Plan bietet eine Chance, die Weichen richtig zu stellen“, so der Verbandspräsident.

Wirtschaftsvereinigung Stahl

Schlagworte

WirtschaftWirtschaftshilfen

Verwandte Artikel

Die Rader Hochbrücke
04.03.2025

Ilsenburger liefert Grobblech für Brückenbau

Die Ilsenburger Grobblech GmbH – Tochtergesellschaft der Salzgitter AG – unterstützt ein wichtiges Infrastrukturprojekt: Den Ersatzneubau der Rader Hochbrücke.

Baustahl Blech Bleche Brücke Brückenbau Deutschland EU Gesellschaft Grobblech Ilsenburger Grobblech GmbH ING Modernisierung Neubau Partnerschaft Salzgitter Salzgitter AG Sanierung Stahl Stahlbau Unternehmen USA Vertrieb Wirtschaft Zusammenarbeit Zwickau
Mehr erfahren
Der indonesische Stahlproduzent GRP unterzeichnet ein wegweisendes Abkommen mit Primetals Technologies für eine neue Arvedi ESP-Linie.
03.03.2025

Indonesischer Stahlhersteller investiert in Gieß- und Walzanlage

Gunung Raja Paksi Tbk (GRP) setzt auf eine Technologie, die den Gieß- und Walzprozess im Endlosbetrieb direkt miteinander verbindet. Die Warmbandproduktion soll 2027 star...

Anlagen Arvedi Automatisierung Automobil Blech Bleche Bund China CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Digitalisierung Einsparung Elektrostahlwerk Emissionen Energie Energieeffizienz Entwicklung EU Green Steel Hochofen HZ Industrie ING Innovation Investition Italien Kaltwalzanlage KI Kreislaufwirtschaft LED Ltd Ltd. Partnerschaft Primetals Produktion Responsible Steel Schrott Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlunternehmen Stahlwerk Strategie Transformation Umwelt Unternehmen USA Walz- Walzanlage Walzen Walzwerk Warmband Wettbewerb Wirtschaft Zertifikat Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Von links: Dr. Bernd Pitschak und Friedericke Lassen
03.03.2025

Wasserstoffverband mit neuem Vorstandsvorsitzenden

Der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Dr. Bernd Pitschak wurde vom DWV-Präsidium bestellt. Friederike Lassen, die im Herbst bestel...

Berlin Bund Dekarbonisierung Deutschland DSV Energie Energiewende EU Geschäftsführung Gesellschaft ING Investition Politik Umwelt USA Wasserstoff Wirtschaft WV
Mehr erfahren
Robust, zuverlässig und präzise: BÊCHÉ Gegenschlaghämmer sind derzeit stark gefragt.
03.03.2025

Gesenkschmieden mit Gegenschlaghammer

Große Schmiedeteile sind weiterhin gefragt: Gleich vier BÊCHÉ Gegenschlaghämmer in allen Größen konnte der Göppinger Maschinenbauer Schuler zuletzt verkaufen.

Antrieb Energie EU IMU Industrie ING KI Maschinenbau Maschinenbauer Service Steuerung Technik Umformen Umformtechnik Verkauf Wirtschaft
Mehr erfahren
Raban Siebers
27.02.2025

Stahlbauverband stellt grünes Gütesiegel vor

Das neue Grüne Gütesiegel des Deutschen Stahlbau-Verbands schafft Transparenz und zeigt, wo Nachhaltigkeit mit messbaren Maßnahmen gelebt wird. Es ergänzt das etablierte...

Anlagen Anlagenbau Architekt Architektur Bauindustrie Entwicklung Essen EU Handel Industrie ING KI Montage Nachhaltigkeit Regelwerk Responsible Steel Salzgitter Stahlhandel Umwelt Unternehmen Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren