Konzepte zur Reduktion der Treibhausgasemissionen
Aktueller Stand und Perspektiven für eine CO2-freie Stahlerzeugung
Die von der EU-Kommission definierten Ziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2050 müssen auch von der Stahlindustrie in Europa umgesetzt werden. Die Stahlproduzenten in der EU sind gefordert, neue Strategien zu entwickeln, damit unter dem globalen Wettbewerbsdruck neue CO2-freie Technologien eingeführt werden können. Die Stahlindustrie hat zur Sicherung ihrer Standorte in der EU neue Entwicklungsprojekte zur Reduktion der CO2-Emissionen gestartet. Die laufenden Projekte können zwei technologischen Konzepten zugeordnet werden: Carbon Direct Avoidance (CDA) und Smart Carbon Usage (SCU). Ein weiterer Schwerpunkt ist Ressourceneffizienzsteigerung im Sinne der Circular Economy. Der Wandel zur CO2-freien Stahlerzeugung ist aber nur möglich, wenn auch die elektrische Energieversorgung und andere energieintensive Industriesektoren auf Technologien ohne CO2-Emissionen umgestellt werden.
Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 2 (2020) Nr. 1/2, S. 32 ff.
Die Eindämmung des Klimawandels, teilweise hervorgerufen durch CO2-Emissionen der Industrie, ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und nahen Zukunft. Die Stahlindustrie trägt weltweit ca. 10 % zu den CO2-Emissionen bei. Es ist erklärtes Ziel der EU-Kommission, ein Vorreiter bei der Erfüllung der Klimaziele zu werden.
In Bild 1 sind die CO2-Ziele der EU dargestellt. Bis zum Jahr 2050 sollen die CO2-Emissionen der Stahlindustrie, verglichen mit dem Stand 1990, um 80 % abgebaut werden. Dazu gibt es auch bereits eine Low Carbon Roadmap. Diese Reduktion ist mit Verbesserungen und Modifikationen an bestehenden Verfahren allein nicht darstellbar. Es sind neue Wege zu beschreiten, unter Einsatz von sogenannten Breakthrough Technologies. Die europäische Stahlindustrie ist bereit, sich den Herausforderungen zu stellen.
Gekürzte Version des Keynote-Vortrags auf dem HÜTTENTAG 2019 am 7. November 2019 in Essen.
Dipl.-Ing. Dr. mont. Axel Sormann, K1-MET GmbH, Leoben, Österreich; Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johannes Schenk, Montanuniversität Leoben, Leoben, und K1-MET GmbH, Leoben, Österreich.
Schlagworte
CO2-Emissionengrüner StahlKlimaschutzStahlerzeugung