Gemeinschaftsprojekt von LIBERTY Steel, Dillinger und Saarstahl mit Paul Wurth als Technologiepartner
Die LIBERTY Steel Group hat eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding - MoU) mit Paul Wurth und SHS - Stahl-Holding-Saar (SHS) unterzeichnet, um den Bau und Betrieb einer wasserstoffbasierten Direktreduktionsanlage in industriellem Maßstab in Dunkerque in Frankreich zu prüfen. Im Falle einer Realisation wäre dies eine der ersten Anlagen dieser Art in Frankreich.
Die paneuropäische Partnerschaft wird gemeinsam an einem Projekt arbeiten, bei dem eine 2-Millionen-Tonnen-Anlage für direktreduziertes Eisen (DRI) sowie eine Wasserstoff-Elektrolyse mit einer Kapazität von 1 GW im Mittelpunkt stehen. Das Projekt soll am Standort der Aluminiumhütte ALVANCE in Dünkirchen realisiert werden.
Die DRI-Anlage soll anfangs eine Mischung aus Wasserstoff und Erdgas als Reduktionsgas nutzen. Nach Fertigstellung der Elektrolyse soll auf den Betrieb mit 100% Wasserstoff umgestellt werden.
Das produzierte DRI/HBI soll hauptsächlich im Elektrostahlwerk LIBERTY Ascoval in Frankreich verarbeitet werden. darüber hinaus sollen auch die Stahlwerke von LIBERTY in Ostrava (Tschechische Republik) und Galati (Rumänien) sowie Dillinger und Saarstahl beliefert werden.
Professor Hans Ferkel, CTO der SMS group GmbH:
„Der Hauptstandort von Paul Wurth in Luxemburg ist Sitz des globalen SMS group-Kompetenzzentrums für Wasserstoff. Gemeinsam arbeiten wir an den Dekarbonisierungs-Lösungen von morgen, mit dem klaren Ziel, eine CO2-freie Stahlproduktion weltweit zu ermöglichen. Wir sind stolz, unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich Wasserstoff in dieses tolle Projekt einzubringen und freuen uns auf gemeinsame Erfolge.“
LIBERTY arbeitet seit Anfang letzten Jahres mit Paul Wurth und SHS an der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit dieses Projekts. Gemeinsam konzentrieren sich die Partner strategisch auf die Entwicklung von Technologien, die es der Stahlindustrie ermöglichen, ihre ehrgeizigen Umweltziele zu erreichen. LIBERTY führt dabei weltweit klimaneutrale Programme durch, um bis 2030 klimaneutral zu sein.
Sanjeev Gupta, Vorstandsvorsitzender von GFG Alliance und LIBERTY Steel Group, kommentierte die Nachricht mit den Worten "Unsere Industrie muss die Stahlproduktion schnell neu erfinden, da die Notwendigkeit, unsere Emissionen zu reduzieren, vor dem Hintergrund der steigenden globalen Nachfrage nach unseren Produkten und dem Druck der Gesetzgebung, kohlenstoffneutral zu werden, immer dringlicher wird."
Paul Wurth ist ein in Luxemburg ansässiges Unternehmen und Mitglied der SMS Gruppe, das sich als Anlagenbauer und Dienstleister einen Namen gemacht hat. In seiner Partnerschaft mit Sunfire, einem deutschen Technologieanbieter, der Hochleistungselektrolyseure zur hocheffizienten Wasserstofferzeugung entwickelt, will Paul Wurth diese Technologie für industrielle Anwendungen zur Reife bringen.
SHS ist mit den Unternehmen Dillinger und Saarstahl ein hoch angesehener deutscher Stahlproduzent. Die SHS - Gruppe bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens und arbeitet mit Nachdruck daran, Eisen und Stahl mit einem reduzierten CO2-Fußabdruck zu produzieren. Die Partner werden in Betracht ziehen, andere Wasserstoffproduzenten an Bord zu nehmen.
Martin Baues, Geschäftsführer Technik der SHS - Stahl-Holding-Saar und Vorstand von Dillinger und Saarstahl, sagte: „Trotz der hohen Hürde von immensen Investitions- und Betriebskosten, sind Dillinger und Saarstahl fest entschlossen, den Weg zur Klimaneutralität konsequent zu gehen. Diese Partnerschaft stellt dabei einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur kohlenstoffneutralen Stahlproduktion dar und wird uns helfen, unsere Kohlenstoffemissionen auf Basis dieser Technologie weiter zu reduzieren und gleichzeitig wichtige Erfahrungen beim Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion zu sammeln.“
(Quelle: LIBERTY Steel Group / Paul Wurth S.A. / SHS-Stahl-Holding-Saar / SMS group)
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DirektreduktionFrankreichLibertyPaul WurthSHS – Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaAWasserstoff