China hat schneller als alle anderen Länder die durch Corona ausgelöste Wirtschaftskrise 2020 bewältigt und ist bereits wieder auf Wachstumskurs. Davon profitiert auch der international tätige voestalpine-Konzern mit seinen 40 Standorten und 3.000 Mitarbeitern vor Ort. Insbesondere die steigende Nachfrage aus der Premium-Automobilindustrie sorgt für eine gute Auslastung und die voestalpine reagiert darauf rasch mit Kapazitätserweiterungen. Auch neue High-Tech-Produkte in der Bahninfrastruktur und bei Schweißzusatzwerkstoffen füllen zunehmend die Auftragsbücher. Darüber hinaus rollte der Stahl- und Technologiekonzern sein zukunftsweisendes 3D-Druckverfahren mit Metallpulver zuletzt mit zwei neuen chinesischen Standorten weiter aus.
Schon seit Jahren zählt China zu den Wachstumsmärkten der voestalpine. Zentrale Kundensegmente sind die Automobil-, Bahninfrastruktur-, Haushaltsgeräte- und Energieindustrie, in denen das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019/20 557 Millionen Euro erwirtschaftete.
„Inmitten der Covid-19 Pandemie macht sich die breite regionale und technologische Aufstellung sowie die konsequente Ausrichtung auf innovative Produktlösungen einmal mehr bezahlt. In China profitieren wir als High-Tech-Anbieter besonders vom aktuellen Wirtschaftsaufschwung“, sagt Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.
Für die Volksrepublik, die 2020 als einzige große Wirtschaftsnation weltweit gewachsen ist, erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2021 ein Plus beim Wirtschaftswachstum von rund 8 Prozent. Neue Impulse werden darüber hinaus durch den im März 2021 in Kraft getretenen neuen Fünfjahresplan der Regierung erwartet.
Die positive Nachfrage im Premium-Automobilsegment sorgt derzeit für eine hohe Auslastung in den chinesischen Automotive-Werken der voestalpine. Die Gesellschaften der voestalpine Automotive Components Gruppe produzieren an den Standorten Shenyang und Tianjin höchstfeste Karosserieteile in unmittelbarer Nähe zu ihren deutschen Automobilkunden. Eine essentielle Rolle dabei spielt die voestalpine-Leichtbauinnovation „phs-ultraform“.
„Als einziger lokaler Hersteller dieser höchstfesten Leichtbaukomponenten für die Automobilindustrie haben wir uns einen Innovationsvorsprung erarbeitet, der uns jetzt zugutekommt. Daher sind unsere Anlagen in China derzeit voll ausgelastet“, so Eibensteiner.
Für das aktuelle Geschäftsjahr 2021/22 wird bereits in eine Produktionserweiterung investiert, um zusätzliche Aufträge abarbeiten zu können.
voestalpine Railway Systems betreibt in China zwei Joint Ventures im Bereich der Weichentechnologie und zählt zu den Top-3-Lieferanten für das nationale Hochgeschwindigkeitsnetz. 2020 wurde die erste lokale Produktionsstätte für Monitoringsysteme von Weichen gegründet, die nun ihren ersten Großauftrag in der Millionen-Metropole Kunming abgearbeitet hat. Auf einer Länge von über 43 Kilometern und an 29 Stationen wurde die Linie 4 der Metro mit einem hochmodernen Achszählsystem ausgestattet. Dieses überwacht volldigitalisiert die einzelnen Gleisabschnitte und liefert Besetzt- oder Freimeldungen für einen sicheren Bahnbetrieb. Die chinesische Regierung plant auch künftig in Städten mit über einer Million Einwohnern insgesamt mehr als 100 neue Straßen- und U-Bahnen. Mit den lokalen Standorten und laufenden Innovationen zur Digitalisierung will sich die voestalpine hier auch in Zukunft wichtige Projektaufträge sichern.
Auf Wachstum stehen die Zeichen bei höchstfesten Schweißdrähten, die bei Stahlkonstruktionen zum Einsatz kommen, sowie Schweißzusatzwerkstoffen unter anderem für die Automobil-, Öl- und Gasindustrie. Die darauf spezialisierte voestalpine Böhler Welding produziert in China zu europäischen Qualitätsstandards und ist aufgrund massiver öffentlicher Investitionen in neue Infrastrukturprojekte ausgebucht. 2020 profitierte das Unternehmen trotz Wirtschaftskrise nicht zuletzt von der guten Auftragslage aus der Bauindustrie. Eine weitere Produktionslinie am Standort Suzhou ist derzeit in der Hochlaufphase.
(Quelle: voestalpine AG)