Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog zu Gast im FEhS-Institut
In der Reihe „Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog“ der Duisburg Business & Innovation (DBI) war Sören Link am 5. Januar beim FEhS – Institut für Baustoff-Forschung. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Transformation der Wirtschaft und der verstärkte Einsatz von Nebenprodukten aus der Stahlindustrie, etwa im Zement und im kommunalen Straßen- und Verkehrswegebau. Dabei stellte das FEhS-Institut auch aktuelle Forschungen wie „SAVE CO2" vor, die die neuen Schlacken der zukünftigen wasserstoffbasierten Stahlproduktion untersuchen.
Weitere Teilnehmer der Veranstaltung waren: Rasmus C. Beck, Geschäftsführer DBI, FEhS-Vorstandsvorsitzender Markus Wischermann, bei thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für das Thema Roheisen, FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche und der Vorsitzende des Fachverbandes Eisenhüttenschlacken Christian Renner, bei thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für die Vermarktung der Nebenprodukte.
Oberbürgermeister Sören Link unterstrich bei seinem Besuch die Bedeutung von internationaler Spitzenforschung in der Kreislaufwirtschaft für Duisburg und die Zukunft der deutschen Industrie:
„Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Forschung müssen wir weiter hart daran arbeiten, nachhaltige Lösungen zu erarbeiten, um in den kommenden Jahren wirkungsvoll gegen den Klimawandel anzukämpfen. Damit können wir zugleich auch wirtschaftlich an Schlagkraft für Duisburg als größten Industriestandort im Ruhrgebiet gewinnen. Die Stahlindustrie mit ihren hochwertigen Nebenprodukten ist darüber hinaus für Deutschland ein entscheidender Standortfaktor.“
Für Thomas Reiche unterstreicht der Besuch des Oberbürgermeisters die Bestrebungen des Instituts, den bewährten Einsatz industrieller Nebenprodukte aus der Stahlindustrie in Baustoffen und Düngemitteln als Beitrag zu Ressourcenschonung und -effizienz auch in den nächsten Jahrzehnten sicherzustellen:
„Die kommende Umstellung der deutschen Stahlproduktion auf eine Direktreduktion/Elektroschmelz-Route führt auch zu chemisch und mineralogisch völlig veränderten Nebenprodukten, deren Eigenschaften bisher weitgehend unbekannt sind. Mit „SAVE CO2“ sollen unter Federführung des FEhS-Instituts durch das Aufschmelzen von direkt reduziertem Eisen (DRI) hochwertige Schlacken hergestellt werden. Ziel ist, diese Nebenprodukte aus einer transformierten Stahlindustrie auch zukünftig ressourcen- und klimaschonend in der Zementindustrie einsetzen zu können. Wichtig ist aber auch der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen im Straßen- und Verkehrsbau. Mit der Ersatzbaustoffverordnung ist ein bundesweit harmonisierter Rahmen geschaffen worden, von dem wir uns einen deutlichen Schub für die Nutzung unserer Baustoffe im Straßenbau auf Bundes-, Landes-, aber auch besonders auf kommunaler Ebene erhoffen.“
Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Duisburg Business & Innovation:
„Ohne die Nebenerzeugnisse aus der Duisburger Stahlproduktion wären klimagerechter Zement und Straßenbauschlacke knapp. Am FEhS werden ökologisch nachhaltige Verfahren entwickelt, die international sehr gefragt sind.“
Der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen und Düngemitteln hat in Deutschland allein in den letzten sieben Jahrzehnten den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf den Verkehrswegebau. Im gleichen Zeitraum konnte durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement die Emission von 221 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
(Quelle: FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V.)
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