Wirtschaft
Photo: FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V.
06.01.2023

Transformation und Kreislaufwirtschaft für Duisburg

Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog zu Gast im FEhS-Institut

In der Reihe „Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog“ der Duisburg Business & Innovation (DBI) war Sören Link am 5. Januar  beim FEhS – Institut für Baustoff-Forschung. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Transformation der Wirtschaft und der verstärkte Einsatz von Nebenprodukten aus der Stahlindustrie, etwa im Zement und im kommunalen Straßen- und Verkehrswegebau. Dabei stellte das FEhS-Institut auch aktuelle Forschungen wie „SAVE CO2" vor, die die neuen Schlacken der zukünftigen wasserstoffbasierten Stahlproduktion untersuchen.

Weitere Teilnehmer der Veranstaltung waren: Rasmus C. Beck, Geschäftsführer DBI, FEhS-Vorstandsvorsitzender Markus Wischermann, bei thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für das Thema Roheisen, FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche und der Vorsitzende des Fachverbandes Eisenhüttenschlacken Christian Renner, bei thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für die Vermarktung der Nebenprodukte.   

Oberbürgermeister Sören Link unterstrich bei seinem Besuch die Bedeutung von internationaler Spitzenforschung in der Kreislaufwirtschaft für Duisburg und die Zukunft der deutschen Industrie:
„Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Forschung müssen wir weiter hart daran arbeiten, nachhaltige Lösungen zu erarbeiten, um in den kommenden Jahren wirkungsvoll gegen den Klimawandel anzukämpfen. Damit können wir zugleich auch wirtschaftlich an Schlagkraft für Duisburg als größten Industriestandort im Ruhrgebiet gewinnen. Die Stahlindustrie mit ihren hochwertigen Nebenprodukten ist darüber hinaus für Deutschland ein entscheidender Standortfaktor.“   

Für Thomas Reiche unterstreicht der Besuch des Oberbürgermeisters die Bestrebungen des Instituts, den bewährten Einsatz industrieller Nebenprodukte aus der Stahlindustrie in Baustoffen und Düngemitteln als Beitrag zu Ressourcenschonung und -effizienz auch in den nächsten Jahrzehnten sicherzustellen:
Die kommende Umstellung der deutschen Stahlproduktion auf eine Direktreduktion/Elektroschmelz-Route führt auch zu chemisch und mineralogisch völlig veränderten Nebenprodukten, deren Eigenschaften bisher weitgehend unbekannt sind. Mit „SAVE CO2“ sollen unter Federführung des FEhS-Instituts durch das Aufschmelzen von direkt reduziertem Eisen (DRI) hochwertige Schlacken hergestellt werden. Ziel ist, diese Nebenprodukte aus einer transformierten Stahlindustrie auch zukünftig ressourcen- und klimaschonend in der Zementindustrie einsetzen zu können. Wichtig ist aber auch der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen im Straßen- und Verkehrsbau. Mit der Ersatzbaustoffverordnung ist ein bundesweit harmonisierter Rahmen geschaffen worden, von dem wir uns einen deutlichen Schub für die Nutzung unserer Baustoffe im Straßenbau auf Bundes-, Landes-, aber auch besonders auf kommunaler Ebene erhoffen.“   

Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Duisburg Business & Innovation:
Ohne die Nebenerzeugnisse aus der Duisburger Stahlproduktion wären klimagerechter Zement und Straßenbauschlacke knapp. Am FEhS werden ökologisch nachhaltige Verfahren entwickelt, die international sehr gefragt sind.“  

Der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen und Düngemitteln hat in Deutschland allein in den letzten sieben Jahrzehnten den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf den Verkehrswegebau. Im gleichen Zeitraum konnte durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement die Emission von 221 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.

(Quelle: FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V.)

Schlagworte

ABBBaustoffeBundCO2DeutschlandDirektreduktionDSVDuisburgEUForschungIndustrieInnovationKlimaKreislaufwirtschaftPolitikProduktionRoheisenSchlackeSchmelzeSchmelzenStahlStahlindustrieStahlproduktionThyssenthyssenkruppThyssenkrupp Steel EuropeVeranstaltungWasserstoffWasserstoffbasiertWirtschaft

Verwandte Artikel

27.03.2025

GravitHy erhält Finanzierung von 60 Millionen Euro

GravitHy, künftiger Produzent von kohlenstoffarmem Eisen für die grüne Stahlproduktion, hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 60 Millionen Euro bekannt gegeben. Sie umf...

CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Direktreduktion Eisenerze Elektrolyse Elektrolyseur Emissionen Energie Energiewende Entwicklung EU Finanzierung Fonds Frankreich Gesellschaft Handel HZ Industrie ING Investition Japan Klima Koks Lieferung Primetals Produktion Produktionsprozess Rio Tinto Roheisen Roheisenerzeugung Schrott Service Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie Unternehmen USA Vertrieb Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Primetals Technologies installiert bei Jindal Stainless in Indien ein neues AOD-Konverterstahlwerk und eine Stranggießanlage
27.03.2025

Jindal Stainless vergibt Endabnahmezertifkat

Der Edelstahlhersteller Jindal Stainless Ltd. (JSL) erteilte Primetals Technologies das Endabnahmezertifikat (FAC) für eine neue Edelstahl-Produktionslinie am Standort Ja...

Anlagen Anpassung Antrieb Automatisierung Betonstahl Blech Bleche Bramme Coils Draht Edelstahl Endabnahme Energie Entstaubung EU HZ IBU Indien ING Instandhaltung KI Konverter Ltd Ltd. Modernisierung Optimierung Pfannenofen Primetals Produktion Prozessautomatisierung Prozessgase Prozessoptimierung Prozesssteuerung Reduktionsmittel Stahl Stahlerzeugung Steuerung Unternehmen USA Zertifikat
Mehr erfahren
Dr. Jan Schmidt, Vorsitzender bauforumstahl e.V.
26.03.2025

bauforumstahl fordert Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Mit den Koalitionsverhandlungen der einer möglichen schwarz-roten Bundesregierung gibt es erste positive Signale, doch es braucht klare und verlässliche Maßnahmen, um die...

Bauindustrie Baustoffe Bund Deutschland Energie EU Finanzierung Handel HZ IBU Industrie ING Innovation Investition Klima Klimaziel Klimaziele Modernisierung Nachhaltigkeit Politik Produktion Produktionsprozess Schienen Stahl Stahlbau Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie TEMA Transformation Unternehmen Wasserstoff Wasserstofftechnologie Wettbewerb Wettbewerbsfähigkeit Wirtschaft Wirtschaftsstandort
Mehr erfahren
Auf der Messe Coiltech wird thyssenkrupp Steel das CO2-reduzierte bluemint® Hochleistungs-Elektroband vorstellen
26.03.2025

thyssenkrupp Steel stellt neues Hochleistungs-Elektroband vor

thyssenkrupp Steel stellt CO₂-reduziertes Hochleistungs-Elektroband vor, das sich durch einen sehr niedrigen Ummagnetisierungsverlust und eine hohe mechanische Festigkeit...

Automobil BMW Bund CO2 Elektroband Energie Entwicklung Essen EU Forschung Forschungsprojekt HZ Industrie ING Innovation KI Klima Klimaschutz LED Lehrstuhl Messe Produktion Produktionsprozess RWTH RWTH Aachen Stahl Studie Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transformation Umwelt USA Veranstaltung Werkstoff Werkstoffe Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Das CARTA®neo SRM Technology System (Computer Aided Resource Tracking and Analysis) ermöglicht die Überwachung und Steuerung des Streckreduzierwalzprozesses (SRM) in Echtzeit.
25.03.2025

Benteler Steel/Tube beauftragt Anlagenmodernisierung

Die Benteler Steel/Tube GmbH & Co KG hat SMS group beauftragt, ihr Nahtlos-Rohrwalzwerk in Paderborn-Schloß Neuhaus mit dem CARTA®neo SRM-Technologiesystem zu modernisier...

Anlagen Anpassung Architekt Architektur Automatisierung Automobil Deutschland Energie EU Industrie ING Lieferung Modernisierung Partnerschaft Rohre Service SMS SMS group Software Steuerung Tube Walzwerk Wettbewerb
Mehr erfahren