Die beiden Industrieunternehmen thyssenkrupp und Wilhelmsen haben mit „Pelagus 3D“ ein Joint Venture gegründet, das künftig über eine digitale Plattform weltweit Ersatzteile für die Schifffahrt anbieten wird. Das neue Unternehmen nutzt dabei moderne Additive Fertigungs-Technologie sowie ein globales Partnernetzwerk, um Ersatzteile zeit- und kosteneffizienter herzustellen und zu liefern. Kunden sollen so die Seetüchtigkeit ihrer Schiffe sicherstellen und ihren Betrieb planmäßig aufrechterhalten können. Damit adressiert Pelagus 3D die Herausforderung hoher Transport- und Lagerkosten sowie die längere Dauer herkömmlicher Herstellungsverfahren im maritimen Sektor.
Für das Joint Venture bringt thyssenkrupp zum einen sein technologisches Know-how im Bereich der additiven Fertigung sowie die Kompetenzen aus den eigenen Tech Centern in Singapur und Deutschland ein. thyssenkrupp Materials Services, das Werkstoffhandels- und Dienstleistungs-Segment von thyssenkrupp, trägt darüber hinaus fundierte Erfahrung in der Entwicklung digitaler Supply-Chain- Lösungen und Plattformen bei. So haben die Experten beispielsweise die Plattform entwickelt, die für Pelagus 3D eingesetzt wird. Der globale Schifffahrtskonzern Wilhelmsen wiederum bringt sein tiefgreifendes maritimes Fachwissen und seine unmittelbare Erfahrung mit den Bedürfnissen von Schiffsflottenmanagern ein und unterstützt die Bereitstellung eines breiten Portfolios an maritimen Produkten und Dienstleistungen für eine Vielzahl von Schiffen.
„Die Weltwirtschaft ist auf belastbare und flexible Lieferketten angewiesen. Das führt uns das dynamische Marktumfeld spätestens seit Corona wieder und wieder vor Augen“, sagt Ilse Henne, Chief Transformation Officer von thyssenkrupp Materials Services. „In der Partnerschaft mit Wilhelmsen zeigen wir, wie wir den Betrieb von Schiffen und die Sicherung von Warenströmen in der für den internationalen Handel so wichtigen Schifffahrt aufrechterhalten können.“
„Durch unsere Zusammenarbeit mit thyssenkrupp sind wir in der Lage, Pelagus 3D auf den Markt zu bringen und ein grundlegendes und evolutionäres Logistikproblem zu lösen. Wilhelmsen freut sich nicht nur über die Einführung von Pelagus 3D, sondern ist als Gestalter der maritimen Industrie auch stolz darauf, diesen Service endlich der globalen Handelsflotte anbieten zu können“, so André Engen, Präsident von Wilhelmsen Ships Service.
Globales Partnernetzwerk für verschiedene Technologien und lokale Fertigung
Herzstück von Pelagus 3D wird die von thyssenkrupp Materials Services entwickelte digitale Plattform sein, die als Verbindung zwischen Kunden sowie Schiffsmanagern und OEMs dient. Das Joint Venture hat über diese Plattform Zugang zu einem weltweiten Partnernetzwerk mit verschiedenen Fertigungstechnologien, allen voran Drucktechnologien. So kann das Unternehmen auf Anfragen zum Druck jedes Materials reagieren. Die Fertigung erfolgt zudem lokal dort, wo das Ersatzteil benötigt wird, damit lange Transportwege vermieden werden können.
Pelagus 3D wird seinen Hauptsitz in Singapur haben. Die Geschäftsführung bilden dabei Ken Lip Ong, Head of TechCenter Additive Manufacturing bei thyssenkrupp in Singapur, als CEO sowie Håkon Ellekjær, Head of Ventures for 3D Printing bei Wilhelmsen, als CCO. Dem Aufsichtsrat gehören Cetin Nazikkol, Chief Transformation Officer und CEO der Region Asia Pacific Africa bei der thyssenkrupp AG, Dr. Sebastian Smerat, Head of Customer Innovation bei thyssenkrupp Materials Services, sowie Kjell André Engen, President von Wilhelmsen Ship Services, und Nakhul Malhotra, Vice President Emerging Opportunities Portfolio bei Wilhemsen, an.
Neues Joint Venture fester Bestandteil der Unternehmensstrategie von thyssenkrupp Materials Services
Pelagus 3D wird Teil des Innovations-Portfolios von thyssenkrupp Materials Services sein. Als eines der weltweit führenden Unternehmen im globalen Werkstoffhandels- und Dienstleistungsbereich setzt thyssenkrupp Materials Services im Rahmen seiner Strategie „Materials as a Service“ konsequent auf neue digitale Geschäftsmodelle, um zu wachsen. „Wir wollen Innovationen strategisch dafür einsetzen, Angebote und Lieferketten zu digitalisieren, transparent zu machen und damit neue Formen der Wertschöpfung zu ermöglichen“, so Dr. Sebastian Smerat. Neben dem 50 %-igen Anteil an Pelagus 3D sind so beispielsweise weitere Corporate Ventures wie „pacemaker“, eine KI-basierte Forecasting- Lösung, oder „toii“, eine IIoT-Lösung für die Optimierung von Produktionsabläufen, im Portfolio enthalten.
(Quelle: thyssenkrupp Materials Services)
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