thyssenkrupp hat in Duisburg den Hochofen „Schwelgern 1“ mit einer neuen Technologie ausgestattet: Das sogenannte SIP-Verfahren („Sequenz-Impuls-Prozess mit induzierten Stoßwellen“) leistet einen Beitrag zur Steigerung der Effizienz im Ofen – sowohl im eigenen
Unternehmen als auch weltweit durch die Vermarktung der Technologie.
Dabei handelt es sich um ein innovatives Sauerstoffinjektionsverfahren, das speziell auf den Hochofenprozess zugeschnitten ist. Federführend bei der Entwicklung der Technologie, die weltweit einzigartig ist, waren thyssenkrupp AT.PRO tec GmbH, ein Unternehmen von thyssenkrupp Materials Services, und thyssenkrupp Steel Europe.
Das SIP-Verfahren, das jetzt am Duisburger Hochofen „Schwelgern 1“ zum Einsatz kommt, ist auf eine „Tiefenwirkung“ des Sauerstoffs ausgelegt. Zur technischen Umsetzung wird in jede der 40 Blasformen des Hochofens 1 eine zusätzliche Lanze eingesetzt, durch die der
Sauerstoff injiziert wird. Zudem wird jede der 40 Lanzen von einer eigenen Injektionseinheit, der sogenannten SIP-Box, versorgt. Mit Impulsen wird in der Folge zusätzlicher Sauerstoff in den Ofen gebracht, der tiefer im Ofen reagiert. So werden die Gas- und Flüssigkeitsströme des Hochofens verbessert und die Effizienz gesteigert.
„Das SIP-Verfahren ist eine Eigenentwicklung und unser Ofen der erste weltweit, an dem wir in den Betrieb gehen. Die kohlenstoffbasierte Metallurgie der Hochofenroute wird perspektivisch den wasserstoffbasierten Technologien weichen. Innovationen wie das SIPVerfahren ermöglichen dabei notwendige Effizienzsteigerungen und CO2-Einsparungen in der bestehenden Infrastruktur, bis der Technologiewandel vollständig vollzogen ist“, erklärt Dr. Rainer Klock, Manager Ofenmetallurgie des Hochofenbetriebes Schwelgern von
thyssenkrupp Steel Europe.
thyssenkrupp erwartet, Kosten und auch CO2-Emissionen reduzieren zu können.
„Wir sparen durch den optimierten Verbrauch der Reduktionsmittel Koks und Einblaskohle voraussichtlich allein bei Schwelgern 1 Kosten in Millionenhöhe – und das ist nur der Anfang“, sagt Jörg Glebe, Geschäftsführer der thyssenkrupp AT.PRO tec GmbH. „Auf lange
Sicht möchten wir die Technologie weltweit auf den Markt bringen und sind bereits mit großen Anlagenbauern im Gespräch.“
(Quelle: thyssenkrupp)
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