In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/2019 ist thyssenkrupp auch in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld weiter gewachsen. Der Auftragseingang stieg um 2 % auf 30,7 Mrd. €. Der Umsatz verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1 % auf 31,2 Mrd. €. Das Wachstum gebremst haben die zunehmend schwächere weltwirtschaftliche Dynamik, eine deutliche Eintrübung im Automobilsektor und der weiterhin hohe Importdruck beim Stahl. Hinzu kam die massive Erhöhung bei den Rohstoffpreisen, insbesondere bei Eisenerz. Diese Faktoren spiegeln sich im operativen Ergebnis insbesondere in den Geschäften mit Auto-Komponenten und bei den Werkstoffgeschäften wider. Das Bereinigte EBIT lag nach neun Monaten mit 683 Mio. € signifikant unter dem Vorjahr (1,3 Mrd. €).
„Mit der Geschäftsentwicklung in den ersten 9 Monaten können wir insgesamt nicht zufrieden sein“, sagt Guido Kerkhoff, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG. „In den Industriegütergeschäften verzeichnen wir trotz Gegenwind einen anhaltend guten Auftragseingang und eine positive Umsatzentwicklung. Das zeigt, dass unsere Maßnahmenpläne greifen. Die Auswirkungen der aktuell schwachen Autokonjunktur und die Entwicklung der Erzpreise haben wir damit aber nicht kompensieren können. Das macht deutlich: Mit unserer klar auf Performance-Steigerung ausgerichteten Unternehmensstrategie haben wir rechtzeitig die richtigen Schwerpunkte gelegt.“
Zur positiven Auftrags- und Umsatzentwicklung in den ersten neun Monaten haben allein die Industriegütergeschäfte beigetragen. Bei Steel Europe führten die deutlich gestiegenen Rohstoffkosten (insbesondere für Eisenerz), die geringere Nachfrage aus der Automobilindustrie sowie das historische Niedrigwasser des Rheins zu einem Ergebniseinbruch auf 77 Mio. € nach 586 Mio. € im Vorjahr.
Vor dem Hintergrund der schwächer als erwarteten konjunkturellen Entwicklung und insbesondere der gestiegenen Rohstoffkosten für Eisenerz hat thyssenkrupp seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 angepasst. Die negativen Mengen- und Margeneffekte haben insbesondere Auswirkung auf die Geschäfte mit Auto-Komponenten und Werkstoffen. Das Bereinigte EBIT wird voraussichtlich bei rd. 0,8 Mrd. € liegen (vorher: 1,1 bis 1,2 Mrd. €; Vorjahr 1,4 Mrd. €). Die Steigerung der Leistungsfähigkeit von thyssenkrupp erfordert nach Konzernaussagen weiterhin den bereits im Mai angekündigten Abbau von 6.000 Stellen, wovon bis zu 2.000 Stellen auf den Stahlbereich entfallen.
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