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Die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen werden bei thyssenkrupp tiefe Spuren hinterlassen - Foto: thyssenkrupp
12.05.2020

thyssenkrupp: Geschäftsentwicklung von Corona-Krise belastet

„Die Corona-Pandemie stellt uns vor gewaltige Herausforderungen."

Die Geschäftsentwicklung von thyssenkrupp war im 1. Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2019/2020 maßgeblich von ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Zudem machten sich insbesondere die schwache Autokonjunktur sowie Preis- und Mengeneinbußen in den Werkstoffgeschäften negativ bemerkbar.

Vor diesem Hintergrund ging der Auftragseingang um 8 % auf 15 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr zurück. Der Umsatz fiel um 4 % auf 15,9 Mrd. €. Trotz sofortiger Gegenmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie lag das Bereinigte EBIT mit -443 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreszeitraum (55 Mio. €), was insbesondere auf die Entwicklung bei Steel Europe zurückzuführen ist.

Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der thyssenkrupp AG: „Die Corona-Pandemie stellt uns vor gewaltige Herausforderungen. Noch ist das ganze Ausmaß der Krise für unsere Geschäfte nicht vollständig absehbar. Aber bereits jetzt wird deutlich, dass die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen sehr tiefe Spuren hinterlassen werden. Wir haben in den letzten Monaten etliche Fortschritte beim Umbau gemacht. Das Unternehmen hat geliefert. Wir haben das Aufzuggeschäft verkauft und die Umsetzung der Stahlstrategie ausverhandelt und begonnen. Außerdem haben wir Lösungen für alle unsere Geschäfte auf dem Prüfstand gefunden. Die eingeleiteten Restrukturierungen sind auf einem guten Weg. Also, da geht einiges voran. Corona bremst zwar die Entwicklung, aber wir drücken weiter aufs Tempo.“

Bei der dafür finanziell notwendigen Elevator-Transaktion wird mit dem Vollzug (Closing) bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 gerechnet. Von 13 erforderlichen kartellrechtlichen Freigaben liegen bereits acht ohne Auflagen vor. Parallel zur Closing-Vorbereitung arbeitet thyssenkrupp weiter am geplanten Strategieupdate: „Wir haben einen klaren Plan für die Zukunft erarbeitet und werden die Eckpfeiler dem Aufsichtsrat in der kommenden Woche vorstellen. Die finanziellen Mittel aus der Elevator-Transaktion werden wir dabei bestmöglich für das Unternehmen einsetzen. Allerdings ist heute schon klar, dass Corona unseren Spielraum deutlich einschränken wird“, so Merz weiter.

Prognose 2019/2020

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft ist die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Geschäfte von thyssenkrupp für die verbleibenden Monate des Geschäftsjahres derzeit nicht im vollen Umfang vorhersehbar. Aus diesem Grund hatte das Unternehmen Ende März seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zurückgezogen. Bereits absehbar ist, dass infolge der vorübergehenden Werksschließungen und Produktionsrücknahmen der Kunden aus der Automobilindustrie der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten vor allem im 2. Halbjahr deutlich zurückgehen wird. Infolgedessen wird das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten stark negativ erwartet. Im 3. Quartal ist dabei ein Verlust im hohen 3-stelligen Millionen-€-Bereich wahrscheinlich und bis zu gut 1 Mrd. € nicht auszuschließen. Infolge des Mittelzuflusses aus der Elevator-Transaktion wird der Free Cashflow des Konzerns im laufenden Geschäftsjahr signifikant positiv ausfallen. Das Closing der Elevator-Transaktion wird zudem einen deutlich positiven Effekt auf den Jahresüberschuss mit einem entsprechend positiven Effekt auf das Eigenkapital und auf die Netto-Finanzschulden des Gesamtkonzerns haben.

thyssenkrupp

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CoronaWirtschaft

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