Tata Steel Nederland und das Transportunternehmen ECOLOG haben gemeinsam mit weiteren Partnern Pläne vorgestellt, Wasserstoff aus Norwegen in die Niederlande zu importieren und gleichzeitig CO2 aus Amsterdam nach Norwegen zu exportieren. Dazu haben sie eine Studie angekündigt, um die Wirtschaftlichkeit eines sogenannten „Handelskorridors“ zu untersuchen.
Die Ankündigung erfolgte im Rahmen des Arbeitsbesuchs des niederländischen Königs Willem Alexander und der niederländischen Ministerin Sophie Hermans für Klima und grünes Wachstum in Norwegen. Wasserstoff ist entscheidend für den Green-Steel-Plan von Tata Steel Nederland.
Gemeinsam mit dem norwegischen Produzenten Gen2 Energy und dem Hafen von Amsterdam haben Tata Steel und ECOLOG eine Vereinbarung getroffen, um den Import von flüssigem Wasserstoff in die Niederlande zu untersuchen. Der Wasserstoff in diesem Projekt wird in Norwegen aus Wasserkraft hergestellt. Anschließend wird er gekühlt, um ihn zu verflüssigen, bevor er mit Spezialschiffen von ECOLOG nach Amsterdam verschifft wird.
Dort wird der Wasserstoff im ECOLOG-Terminal wieder in einen gasförmigen Zustand versetzt und anschließend über ein geplantes Pipelinenetzwerk an Tata Steel und andere Unternehmen geliefert.
Carbon Capture
Bei der Stahlproduktion wird selbst in neuen Green-Steel-Anlagen immer noch eine geringe Menge CO2 ausgestoßen. Diese Menge ist nur ein Bruchteil dessen, was bei der Produktion von kohlebasiertem Stahl ausgestoßen wird. Um klimaneutralen Stahl zu produzieren, setzt Tata Steel Nederland auf die Abscheidung und Speicherung dieses CO2.
Während des Besuchs des niederländischen Königs Willem-Alexander unterzeichneten Tata Steel und ECOLOG eine zweite Vereinbarung zur Erkundung eines CO2-Korridors mit Horisont Energi, dem Hafen von Amsterdam, OCAP, der norwegischen Bank DNB und ABN AMRO.
Im Rahmen des Projekts wird CO2, das unter anderem bei Tata Steel und anderen Unternehmen in der Region abgeschieden wird, nach Norwegen exportiert. Ein innovativer Ansatz sorgt dabei für Energieeffizienz: Die bei der Rückvergasung von flüssigem Wasserstoff im ECOLOG-Terminal entstehende Kälteenergie wird genutzt, um das abgeschiedene CO2 am selben Standort zu verflüssigen.
Dieses verflüssigte CO2 kann dann per Schiff zum Importterminal von Horisont Energi in Norwegen transportiert werden, wo es dauerhaft gelagert wird. So entsteht ein Korridor für Flüssigwasserstoff und CO2 mit effizientem Energiemanagement.
Niederländisch-norwegische Zusammenarbeit
Die beiden Vereinbarungen basieren auf der engen Zusammenarbeit zwischen der norwegischen und der niederländischen Regierung im Energiesektor. König Willem Alexander und Ministerin Hermans konzentrierten sich bei ihrem Arbeitsbesuch auf verschiedene Themen wie Wasserstoff, CO2-Speicherung und den Ausbau von Infrastruktur.
Die Erkundung von Korridoren für Flüssigwasserstoff und CO2 unterstreicht die Ambitionen beider Länder, ihre Partnerschaft weiter zu vertiefen. Der beabsichtigte Aufbau einer strukturellen Verbindung zwischen dem Hafen von Amsterdam und Norwegen soll einen klaren Beitrag zum gemeinsamen Ziel der CO2-Reduzierung leisten.
(Quelle: Tata Steel Nederland)