Swiss Steel Group, ein weltweit führender Anbieter von Speziallangstahl, gab heute für das erste Halbjahr 2023 einen Rückgang der Absatzmenge um – 19 % auf 756 Kilotonnen im Vergleich zu 937 Kilotonnen im ersten Halbjahr 2022 bekannt. Der Umsatz von EUR 1’857,3 Mio. war – 13 % tiefer im Vergleich zu EUR 2’144,6 Mio. im Vorjahreszeitraum.
Das bereinigte EBITDA betrug EUR 70,0 Mio. im Vergleich zu EUR 171,0 Mio. im ersten Halbjahr 2022. Die Nettoverschuldung belief sich auf EUR 942,0 Mio., was einem Anstieg um EUR 93,8 Mio. gegenüber EUR 848,2 Mio. zum Jahresende 2022 entspricht.
Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2023
Im ersten Halbjahr 2023 war das Geschäftsumfeld der Swiss Steel Group von zahlreichen Faktoren geprägt, darunter eine Verlangsamung der globalen Wirtschaft und steigende Zinssätze als Massnahme gegen die Inflation. Die wichtigsten Kundensegmente, die Automobilindustrie und der Anlagen- und Maschinenbau, waren weiterhin durch die weltweiten Verzerrungen beeinträchtigt. Die Probleme in der Lieferkette konnten hingegen allmählich reduziert werden.
Infolgedessen waren sowohl der Auftragseingang als auch der Auftragsbestand im ersten Halbjahr 2023 weiter rückläufig. Dies ist auf die geringere Marktnachfrage in Verbindung mit dem Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden sowie auf die saisonal bedingte Zurückhaltung bei der Vergabe neuer Aufträge vor der Sommerpause zurückzuführen.
Die Absatzmenge ging deutlich zurück, was trotz anhaltend hoher Verkaufspreise einen geringeren Umsatz zufolge hatte. Dies führte zu einer niedrigeren Absatzmenge von 756 Kilotonnen über alle Produktgruppen hinweg im Vergleich zu 937 Kilotonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Absatz ging in allen Divisionen zurück, wobei der stärkste Rückgang in der Division Tool Steel verzeichnet wurde (–32,0 %).
Auch die Absatzmenge der Division Engineering Steel lag aufgrund der geringeren Absatzmenge in der Automobilindustrie deutlich unter dem Vorjahreshalbjahr (–19,6 %). Nach einer längeren Phase steigender Preise ist der durchschnittliche Verkaufspreis pro Tonne Stahl im ersten Halbjahr 2023 gesunken. Mit EUR 2’460 pro Tonne ist der durchschnittliche Verkaufspreis jedoch immer noch höher als der Durchschnittspreis von EUR 2’290 pro Tonne, der im Vorjahreszeitraum (H1 2022) erzielt wurde.
Eine verbesserte Produktpalette mit einem höheren Anteil von Edelstahl im Produktportfolio sowie höhere Legierungszuschläge haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Aufgrund der geringeren Absatzmenge sank der Umsatz in Höhe von EUR 1’857,3 Mio. um – 13,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (H1 2022: EUR 2’144,6 Mio.).
Der Umsatzrückgang verteilte sich auf alle Divisionen, wobei der stärkste Rückgang in der Division Engineering Steel verzeichnet wurde (–21,9 %). Nach Regionen aufgeschlüsselt ist der Umsatz in allen Absatzmärkten zurückgegangen, mit Ausnahme des amerikanischen Marktes. Trotz der eingeleiteten kostensenkenden Massnahmen lag das bereinigte EBITDA mit EUR 70,0 Mio. deutlich unter dem Halbjahresergebnis des Vorjahres von EUR 171,0 Mio.
Die Einmaleffekte beliefen sich auf EUR 11,5 Mio. und beinhalteten unter anderem Kosten für das Reorganisationsprogramm und Verluste aus der Entkonsolidierung. Im ersten Halbjahr 2023 sank die bereinigte EBITDA-Marge auf 3,8 % (H1 2022: 8,0 %). Im ersten Halbjahr 2023 erzielte die Gruppe ein Ergebnis von EUR – 30,0 Mio., was unter dem des Vorjahres liegt (2022: EUR 74,0 Mio.).
Ende Juni 2023 war das Eigenkapital im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um EUR 32,2 Mio. gesunken. Dies ist hauptsächlich auf das negative Konzernergebnis zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote von 20,6 % war damit niedriger als zum Jahresende mit 22,2 %. Der Free Cash Flow für das Jahr war aufgrund der üblichen Saisonalität in den ersten sechs Monaten mit EUR – 62,7 Mio. negativ.
Die Nettoverschuldung, die sich aus den kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten nach Abzug der flüssigen Mittel zusammensetzt, belief sich auf EUR 942,0 Mio. und stieg damit deutlich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 (EUR 848,2 Mio.). Dies ist hauptsächlich auf die niedrige operative Rentabilität und die laufende Finanzierung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023
Im Zuge der konjunkturellen Abschwächung erlebte das Unternehmen eine schwächere Nachfrage, die durch den Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden noch verstärkt wurde, sodass die Ergebnisse des ersten Halbjahres unter den Erwartungen blieben. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Volatilität anhalten wird, aber erwartet, dass sich die Geschäftstätigkeit und die spezifische Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte verbessern werden.
Auf dieser Grundlage hält es trotz des schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfelds vorerst an der Prognose für das Gesamtjahr fest, wonach es ein bereinigtes EBITDA in einer Bandbreite von 160 bis 200 Mio. EUR erwartet.
(Quelle: Swiss Steel Group)
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