Wirtschaft
Das FEhS befasst sich mit Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln - Foto: FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V.
28.04.2020

Sekundärrohstoffe als Ersatz für natürliche Ressourcen

"Leitsätze einer Kreislaufwirtschaft" des Umweltbundesamts

Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. begrüßt die "Leitsätze einer Kreislaufwirtschaft" des Umweltbundesamts (UBA). Ein Schwerpunkt des im März 2020 veröffentlichten Papiers ist die Substitution natürlicher Ressourcen durch Sekundärrohstoffe.

Jetzt gelte es, die Vorgaben der wissenschaftlichen Experten des UBA bundesweit vor allem in Ausschreibungen zu Bauvorhaben verbindlich umzusetzen, sagt Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts. "Eisenhüttenschlacken haben bei der Herstellung von Zement, Beton, Straßenbaustoffen und Düngemitteln in den letzten sieben Jahrzehnten in Deutschland über 1 Mrd. t Naturgestein ersetzt. Sie leisten damit einen großen Beitrag zur Schonung der immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen." Er erwartet im Rahmen der derzeitigen Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes die flächendeckende Zulassung und – soweit wirtschaftlich verfügbar – auch die bedingte Bevorzugung von Sekundärbaustoffen bei öffentlichen Ausschreibungen, die teilweise immer noch explizit Natursteine bevorzugen.  

Die "Leitsätze einer Kreislaufwirtschaft" des Fachbereichs „Nachhaltige Produktion, Produkte, Kreislaufwirt­schaft“ am Umweltbundesamt beschreiben in neun Kapiteln die Grundzüge einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Ökonomie. Skizziert werden unter anderem die Ziele wie die Schonung natürlicher Ressourcen sowie Klima- und Umweltschutz, die bevorzugte Bewirtschaftung mit Sekundärmaterialien, die Vermeidung von Abfällen und Reststoffen, den möglichst langen Werterhalt von Produkten, die Vermeidung von Schadstoffen sowie die Verantwortung aller Akteure.

Mit den Leitsätzen des UBA werden nach dem "EU Green Deal" von Dezember 2019, der Rohstoffstrategie der Bundesregierung von Januar 2020 und dem "Circular Economy Action Plan“ der EU im März 2020 erneut die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Bedeutung von Sekundärrohstoffen für nachhaltiges Wirtschaften betont. Eisenhüttenschlacke, ein Nebenprodukt aus der Stahlindustrie, vermeidet nicht nur die Nutzung natürlicher Ressourcen. Der künstliche Mineralstoff leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. So konnten die CO2-Emissionen durch den Einsatz von Hüttensand bei der Zementherstellung allein in Deutschland in den letzten Jahrzehnten um mehr als 200 Mio. t reduziert werden.

FEhS

Schlagworte

CO2NachhaltigkeitStahlerzeugungUmweltschutz

Verwandte Artikel

21.11.2024

HÜTTENTAG thematisiert Wasserstoff und Künstliche Intelligenz

Am 19. November 2024 war es so weit: Über 300 Teilnehmende aus der Stahlbranche haben sich zum HÜTTENTAG im Glasfoyer des Congress Centers Ost der Messe Essen versammelt,...

3D-Druck ABP ABP Induction Systems GmbH Anlagen Arbeitssicherheit ArcelorMittal Automation Brenner Brennertechnik Bund China CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Deutschland Digitalisierung Direktreduktion DSV DVS Media GmbH Elektrifizierung Elektrolyse Elektrolyseur Emissionen Energie Entwicklung Erdgas Erfolgsfaktor Essen EU Finanzierung Flachstahl Gesellschaft Handel Hochofen HZ Industrie ING Investition KI Klima Koks Kooperation Künstliche Intelligenz LED Logistik Messe Messtechnik Nachwuchs Politik Produktion RWTH RWTH Aachen Schrott Stahl Stahlherstellung Stahlproduktion Stahlunternehmen Studie Technik Temperatur Transformation Umwelt Unternehmen USA VDMA Veranstaltung Wasserstoff Werkstoff Werkstoffe Wettbewerb Wirtschaft WV WV Stahl Zahlen Zukunftstechnologie
Mehr erfahren
thyssenkrupp Steel und der FVN prüfen die Nutzung überschüssiger Abwärme aus mehreren Anlagen, wie den Hubbalkenöfen des Warmbandwerks 2: Bis zu 7.000 Haushalte zusätzlich könnten klimaneutral mit Fernwärme versorgt werden.
16.11.2024

thyssenkrupp Steel baut Abwärme-Partnerschaft aus

Der Fernwärmeverbund Niederrhein (FVN) und thyssenkrupp Steel haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre langjährige Partnerschaft zur Nutzung industrieller Abwä...

Anlagen Bund CO2 Duisburg Energie EU Industrie ING Klima Nachhaltigkeit Partnerschaft TEMA Transformation Warmband Wirtschaft
Mehr erfahren
Vertragsunterzeichnung
14.11.2024

Hochofen- und Direktreduktions-Pellets für saarländischen Stahl

ROGESA und der brasilianische Eisenerz-Produzent Vale unterzeichnen mehrjährigen Liefervertrag für Hochofen- und Direktreduktions-Pellets.

CO2 Dillinger Direktreduktion DRI-Anlage Einsatzstoffe Elektrolichtbogenofen Emissionen EU Inbetriebnahme Kooperation Lichtbogenofen Rogesa Roheisen Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Transformation Umwelt Vertrieb Wasserstoff
Mehr erfahren
13.11.2024

Klimafreundlich produzierte Rohre für die Baubranche

Die umweltfreundlicheren Rohrlösungen von Benteler werden künftig für Rohrverpresspfähle von Ischebek eingesetzt.

Bauindustrie Benteler CO2 Einsparung Elektrostahlwerk Emissionen Energie EU Industrie Konverter Leichtbau Nachhaltigkeit Rohre Schrott Stahl Stahlrohre Stahlwerk Tube Umwelt Unternehmen USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
13.11.2024

Umweltproduktdeklarationen für Edelstahl-Lieferkette

Outokumpu hat neue Umweltproduktdeklarationen veröffentlicht, die unabhängig geprüfte Umweltdaten für seine Edelstahlprodukte liefern.

CO2 Edelstahl Emissionen Energie Energiewirtschaft EPD EU Gesellschaft Industrie Lieferketten Outokumpu Produktion Recycling Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Transformation Umweltproduktdeklaration USA Werkstoff Werkstoffe Wirtschaft
Mehr erfahren