Der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat seine Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres 2023 veröffentlicht. Im Berichtszeitraum lag der Umsatz bei 4.152 Millionen Euro (Vorjahr: 3.758 Millionen Euro). Dies entspricht einem währungsbereinigten Anstieg der Umsatzerlöse um 10,4 Prozent, zu dem alle Sparten und Regionen beigetragen haben. Die Sparten Automotive Technologies, Automotive Aftermarket und Industrial steigerten ihren Umsatz währungsbereinigt um 6,0 Prozent, 25,7 Prozent und 13,4 Prozent. Der Umsatzerlös stieg vor allem in der Region Europa mit 17,3 Prozent deutlich. In der Region Americas wuchs der Umsatz währungsbereinigt um 5,4 Prozent, in der Region Greater China wurde ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 1,0 Prozent erreicht, der Umsatz in Asien/Pazifik stieg währungsbereinigt um 12,9 Prozent.
Die Schaeffler Gruppe erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres ein EBIT vor Sondereffekten von 336 Millionen Euro (Vorjahr: 258 Millionen Euro), was einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 8,1 Prozent entspricht (Vorjahr: 6,9 Prozent). Der Anstieg der EBIT-Marge vor Sondereffekten war vor allem auf positive Mix- und Volumeneffekte zurückzuführen. Das Ergebnis im Berichtszeitraum war durch Sondereffekte in Höhe von 92 Millionen Euro belastet (Vorjahr: 11 Millionen Euro). Das EBIT betrug 244 Millionen Euro (Vorjahr: 247 Millionen Euro).
Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, sagte zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023:
„Schaeffler ist in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres um mehr als 10 Prozent gewachsen, vor allem getrieben durch die Sparten Automotive Aftermarket und Industrial. Positiv zu erwähnen ist zudem die Verbesserung der EBIT-Marge vor Sondereffekten auf 8,1 Prozent zu der vor allem die Sparten Automotive Technologies und Automotive Aftermarket beigetragen haben.“
Automotive Technologies – bereinigte EBIT-Marge steigt auf 4,3 Prozent
Die Sparte Automotive Technologies erzielte während der ersten drei Monate Umsatzerlöse von 2.440 Millionen Euro (Vorjahr: 2.292 Millionen Euro). Der Umsatz wuchs währungsbereinigt um 6,0 Prozent, vor allem aufgrund eines marktgetriebenen Volumenanstiegs. Währungsbereinigt wuchs der Umsatz der Sparte im ersten Quartal leicht stärker als die globale Automobilproduktion. Die Outperformance gegenüber der globalen Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen lag bei 0,3 Prozentpunkten).
Die Unternehmensbereiche (UB) Fahrwerksysteme und E-Mobilität steigerten den Umsatz im Berichtszeitraum mit währungsbereinigt 21,3 Prozent und 9,5 Prozent am deutlichsten. Der UB Motor- & Getriebesysteme wuchs um währungsbereinigt 5,8 Prozent. Der Umsatz des UB Lager lag währungsbereinigt um 2,6 Prozent über dem Vorjahreswert. In den ersten drei Monaten erwirtschaftete die Sparte Automotive Technologies ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 105 Millionen Euro (Vorjahr: 81 Millionen Euro). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag im Berichtszeitraum bei 4,3 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent). Der Anstieg der EBIT-Marge vor Sondereffekten war auf Preis- und Volumeneffekte zurückzuführen.
Automotive Aftermarket – hervorragendes 1. Quartal
Die Sparte Automotive Aftermarket verzeichnete im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 582 Millionen Euro (Vorjahr: 464 Millionen Euro), was währungsbereinigt einem Anstieg von 25,7 Prozent gegenüber der vergleichsweise niedrigen Vorjahresbasis entspricht. Der währungsbereinigte Anstieg der Umsatzerlöse war im Wesentlichen auf einen deutlichen Volumenanstieg zurückzuführen. Zusätzlich wirkten sich Verkaufspreiseffekte positiv auf die Umsatzentwicklung aus.
Getragen wurde die Umsatzentwicklung in besonderem Maße durch die Entwicklung in der Region Europa, in der der Umsatz währungsbereinigt um 30,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum anstieg. Der währungsbereinigte Umsatz in den Regionen Americas, Greater China und Asien/Pazifik stieg um 15,9 Prozent, 17,2 Prozent und 20,1 Prozent. Auf dieser Basis erzielte die Sparte Automotive Aftermarket ein EBIT vor Sondereffekten von 103 Millionen Euro (Vorjahr: 64 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 17,7 Prozent (Vorjahr: 13,8 Prozent). Dieser Anstieg im ersten Quartal resultierte vor allem aus der gestiegenen Bruttomarge infolge eines vorteilhaften Umsatzmix sowie Verkaufspreisanpassungen.
Industrial – Wachstum in allen Marktclustern
Die Sparte Industrial erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres einen Umsatz in Höhe von 1.130 Millionen Euro (Vorjahr: 1.002 Millionen Euro). Dies entspricht einem währungsbereinigten Anstieg von 13,4 Prozent. Das währungsbereinigte Wachstum der Umsatzerlöse war im Wesentlichen auf einen Volumenanstieg und Preiseffekte zurückzuführen. Maßgeblich für den Anstieg im Marktcluster Industrial Automation war der Struktureffekt aus den Erwerben von Tochterunternehmen, insbesondere der Ewellix Gruppe, der in allen Regionen wirkte. Insgesamt trugen alle Regionen zum Umsatzwachstum bei, vor allem die Regionen Greater China mit einem währungsbereinigten Plus von 19,1 Prozent sowie Europa mit 12,2 Prozent.
Das Wachstum in der Region Americas lag währungsbereinigt bei 14,4 Prozent und der währungsbereinigte Umsatzanstieg in der Region Asien/Pazifik bei 5,9 Prozent. In den ersten drei Monaten erwirtschaftete die Sparte Industrial ein EBIT vor Sondereffekten von 128 Millionen Euro (Vorjahr: 113 Millionen Euro). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag im ersten Quartal 2023 mit 11,3 Prozent auf Vorjahresniveau (11,3 Prozent). Dabei entwickelte sich die Bruttomarge aufgrund von Volumen- und Preiseffekten positiv. Die Akquisition von Ewellix wurde zum Jahresbeginn abgeschlossen. [1]) Enthält von S&P Global Mobility© bereitgestellte Inhalte [IHS Markit Light Vehicle Production Forecast (Base), April 2023]. Alle Rechte vorbehalten.
Starke Bilanz – Anhebung des Ratings durch Moody‘s
Claus Bauer, Vorstand Finanzen und IT der Schaeffler AG, sagte:
„Alle Sparten haben wichtige Beiträge zum guten Ergebnis der Schaeffler Gruppe geliefert. Der Free Cash Flow ist unter anderem aufgrund einmaliger Zahlungen negativ. Erfreulich ist die Ende März kommunizierte Verbesserung des Kredit-Ratings von Moody’s, das die exzellente Liquidität und starke Bilanz der Schaeffler Gruppe unterstreicht. Wir werden auch im aktuellen Geschäftsjahr weiter an unserer finanziellen Performance arbeiten.“
Im ersten Quartal 2023 lag der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten saisonal bedingt bei minus 73 Millionen Euro (Vorjahr: 14 Millionen Euro). Der Rückgang ist vor allem auf einen im Vorjahresvergleich volumenbedingt höheren Aufbau des Working Capital in Höhe von 114 Millionen Euro zurückzuführen sowie zusätzlich unter anderem auf Auszahlungen für Restrukturierungen und die Inflationsausgleichsprämie. Daneben investierte Schaeffler weiter in seine Zukunftsfelder wie die Digitalisierung und die E-Mobilität. Insgesamt beliefen sich die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Capex) auf 221 Millionen Euro und lagen um 64 Millionen Euro über dem Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 156 Millionen Euro). Die Netto-Finanzschulden beliefen sich zum 31. März 2023 auf 2.999 Millionen Euro.
Die Erhöhung der Finanzschulden gegenüber dem 31. Dezember 2022 (2.235 Millionen Euro) ist dabei maßgeblich auf die vollständige Ziehung eines Darlehens über 500 Millionen Euro im Laufe des ersten Quartals 2023 zurückzuführen. Der Verschuldungsgrad vor Sondereffekten lag zum 31. März 2023 bei 1,4x (31. Dezember 2022: 1,1x). Das Gearing-Ratio, also das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Eigenkapital, stieg auf 71,0 Prozent (31. Dezember 2022: 54,0 Prozent). Zum Stichtag 31. März 2023 beschäftigte der Konzern 84.060 Mitarbeitende. Die Dividendenausschüttung im April 2023 belief sich auf 45 Euro Cent je Vorzugsaktie. Die Ausschüttungsquote liegt somit bei rund 48 Prozent und damit am oberen Ende des Zielkorridors von 30 bis 50 Prozent, bezogen auf das den Anteilseignern zurechenbare Konzernergebnis vor Sondereffekten.
Klaus Rosenfeld kommentiert abschließend:
„Die Schaeffler Gruppe behält den mit der Roadmap 2025 eingeschlagenen Wachstumskurs bei. Wir investieren weiter in unsere Zukunftsfelder und werden unsere Profitabilität weiter verbessern.“