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09.08.2024

Outokumpu veröffentlicht Halbjahresbericht

Der finnische Edelstahhersteller zeigt sich zufrieden mit den Unternehmenszahlen. Im folgenden werden die einzelnen Werte erläutert:

Q2 / 2024 im Vergleich zu Q2 / 2023

Der Umsatz von Outokumpu sank im zweiten Quartal 2024 auf 1.540 Millionen Euro im Vergleich zum Referenzzeitraum (1.911 Millionen Euro). Die gesamten Edelstahllieferungen gingen um sieben Prozent zurück, da der deutliche Rückgang der Lieferungen im Geschäftsbereich Europa (BA Europe) teilweise durch höhere Lieferungen im Geschäftsbereich Amerika (BA Americas) ausgeglichen wurde.

Das bereinigte EBITDA sank im zweiten Quartal 2024 auf 56 Millionen Euro (190 Millionen Euro) und wurde durch den politischen Streik in Finnland negativ beeinflusst. Durch die Unterbrechung der internen Materialflüsse in Europa und Amerika, wirkte sich der Streik indirekt auch auf die Geschäftstätigkeiten in anderen Ländern aus.

Die Negativeffekte des politischen Streiks auf das bereinigte EBITDA bezifferten sich im zweiten Quartal 2024 auf etwa 30 Millionen Euro. Im zweiten Quartal 2024 konnten infolge der Marktdynamik in Europa höhere Preise für Edelstahl erzielt werden, die während des Referenzzeitraums durch eine Reduzierung in Amerikageschäft teilweise aufgehoben wurde.

Die Rentabilität beider Geschäftsbereiche (BA Europe und BA Americas) wurde durch den angespannten Schrottmarkt belastet. Die variablen Kosten sanken in Europa aufgrund niedrigerer Energie- und Verbrauchsmaterialpreise. Die Rentabilität des Geschäftsbereichs Ferrochrom wurde durch den niedrigeren Verkaufspreis für Ferrochrom negativ beeinflusst.

Die rohstoffbezogenen Verluste aus Vorräten und Metallderivaten beliefen sich auf acht Millionen Euro (Verluste von 12 Millionen Euro).  Das EBIT bezifferte sich im zweiten Quartal 2024 auf eine Million Euro (124 Millionen Euro). Die Kapitalrendite (ROCE) für die rollierenden 12 Monate betrug -8,7 % (11,4 %), was auf die geringere Rentabilität und die erheblichen Abschreibungen im Zusammenhang mit dem neu verhandelten Warmwalzvertrag in der Business Area Americas Ende 2023 zurückzuführen ist.

Das Nettoergebnis sank im zweiten Quartal 2024 auf -5 Millionen Euro (89 Millionen Euro) und das Ergebnis je Aktie betrug -0,01 Euro (0,21 Euro). Die Nettofinanzaufwendungen beliefen sich im zweiten Quartal 2024 auf neun Millionen Euro (7 Millionen Euro) und die Zinsaufwendungen blieben mit 16 Millionen Euro (16 Millionen Euro) stabil.

Q2 / 2024 im Vergleich zu Q1 / 2024

Der Umsatz von Outokumpu belief sich im zweiten Quartal 2024 auf 1.540 Millionen Euro (Q1/2024: 1.479 Millionen Euro). Die gesamten Edelstahllieferungen stiegen gegenüber dem Vorquartal um fünf Prozent mit einer positiven Entwicklung in den beiden Geschäftsbereichen Europa und Amerika.  Das bereinigte EBITDA von Outokumpu stieg im zweiten Quartal auf 56 Millionen Euro (Q1/2024: 38 Millionen Euro). Die negativen finanziellen Auswirkungen des politischen Streiks auf das bereinigte EBITDA beliefen sich auf rund 30 Millionen Euro analog zu den Negativeffekten des Vorquartals.

Die für Edelstahlverkäufe erzielten Preise gingen im zweiten Quartal sowohl in Europa als auch im Geschäftsbereich Amerika leicht zurück. Der Schrottmarkt blieb während des gesamten Quartals angespannt, aber die negativen Auswirkungen wurden durch eine effiziente Beschaffung von Rohstoffen abgeschwächt.

Die Instandhaltungskosten stiegen im zweiten Quartal leicht an, die Gesamtkosten hingegen konnten gesenkt werden aufgrund besserer Kostendeckung nach dem Streik. Die rohstoffbedingten Verluste aus Vorräten und Metallderivaten beliefen sich im zweiten Quartal auf acht Millionen Euro (Q1/2024: Verluste von 4 Millionen Euro). Das EBIT belief sich im zweiten Quartal 2024 auf eine Million Euro (Q1/2024: -19 Millionen Euro).

Die Kapitalrendite (ROCE) für die rollierenden 12 Monate betrug -8,7% (Q1/2024: -5,7%). Die Entwicklung der Kapitalrendite ist auf eine geringere Rentabilität und die erhebliche Wertminderung im Zusammenhang mit dem neu verhandelten Warmwalzvertrag im Geschäftsbereich Amerika Ende 2023 zurückzuführen, was sich sowohl auf das zweite Quartal als auch auf das erste Quartal 2024 auswirkte.

Das Nettoergebnis belief sich im zweiten Quartal auf -5 Millionen Euro (Q1/2024: -23 Millionen Euro) und das Ergebnis je Aktie auf -0,01 Euro (Q1/2024: -0,05 Euro). Das Finanzergebnis belief sich auf neun Millionen Euro (Q1/2024: 11 Millionen Euro) und die Zinsaufwendungen auf 16 Millionen Euro (Q1/2024: 16 Millionen Euro). 

Q1–Q2 / 2024 im Vergleich zu Q1-Q2 / 2023

Von Januar bis Juni 2024 sank der Umsatz von Outokumpu auf 3.019 Millionen Euro (3.916 Millionen Euro). Die gesamten Edelstahllieferungen waren im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent niedriger, da die Lieferungen im Geschäftsbereich Europa deutlich zurückgingen und im Geschäftsbereich Amerika zunahmen. Das bereinigte EBITDA von Outokumpu sank im Zeitraum Januar bis Juni 2024 auf 94 Millionen Euro (394 Millionen Euro). Der Rentabilitätsrückgang ist hauptsächlich auf die geringeren Edelstahllieferungen in Europa sowie auf die negativen Auswirkungen des angespannten Schrottmarktes und des politischen Streiks in Finnland zurückzuführen.

Die Negativeffekte des politischen Streiks auf das bereinigte EBITDA betrugen rund 60 Millionen Euro im Gesamtzeitraum. Aufgrund des politischen Streiks wurde der Großteil der Edelstahl- und Ferrochrom-Geschäftsaktivitäten von Outokumpu in Finnland sowie der Hafen von Tornio in Finnland für vier Wochen stillgelegt.

Durch die Unterbrechung der internen Materialflüsse in Europa und Amerika, wirkte sich der Streik indirekt auch auf die Geschäftstätigkeiten in anderen Ländern aus. Die für Edelstahlverkäufe erzielten Preise stiegen in Europa leicht an, während sie in Amerika zurückgingen. Die Rentabilität wurde durch den Rückgang der variablen Kosten etwas gestützt, was vor allem auf die niedrigeren Preise für Strom und Verbrauchsmaterialien zurückzuführen ist.

Die geringere Rentabilität des Geschäftsbereichs Ferrochrom war hauptsächlich auf niedrigere Ferrochrom-Verkaufserlöse zurückzuführen. Die rohstoffbezogenen Verluste aus Vorräten und Metallderivaten beliefen sich im Zeitraum Januar bis Juni 2024 auf 12 Millionen Euro (Verluste von 18 Millionen Euro).  Das EBIT belief sich im Zeitraum Januar bis Juni 2024 auf -18 Millionen Euro (259 Millionen Euro).

Die Kapitalrendite (ROCE) für die rollierenden 12 Monate betrug -8,7 Prozent (11,4 Prozent), hauptsächlich aufgrund der geringeren Rentabilität und der erheblichen Wertminderungsbuchung im Zusammenhang mit dem neu verhandelten Warmwalzvertrag im Geschäftsbereich Amerika Ende 2023.  Das Nettoergebnis sank im Zeitraum Januar bis Juni 2024 auf -28 Millionen Euro (186 Millionen Euro) und das Ergebnis je Aktie betrug -0,07 Euro (0,43 Euro). Die Nettofinanzaufwendungen beliefen sich auf 20 Millionen Euro (15 Millionen Euro) und der Zinsaufwendungen auf 32 Millionen Euro (31 Millionen Euro). 

Veräußerung des Geschäftsbereichs Langprodukte

Wie in 2022 angekündigt, hatte Outokumpu eine Vereinbarung über die Veräußerung eines Großteils des Geschäftsbereichs Langprodukte an die Marcegaglia Steel Group unterzeichnet, und infolgedessen hatte Outokumpu im Berichtswesen das Langprodukte-Geschäft als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Geschäfte ausgewiesen.

Die Veräußerung wurde am 3. Januar 2023 abgeschlossen, und der Gewinn aus dem Verkauf in Höhe von 5 Millionen Euro wurde unter nicht fortgeführte Geschäfte ausgewiesen. Im vorliegenden Zwischenbericht werden alle Vergleichszahlen als fortgeführte Geschäfte ausgewiesen ohne Berücksichtigung des Veräußerungsgewinns, sofern nicht anders deklariert.

Präsident & CEO Heikki Malinen zeigt sich zufrieden

Präsident & CEO Heikki Malinen erklärt:
"Nach vier Jahren als CEO von Outokumpu bin ich stolz auf das, was das Outokumpu-Team erreicht hat. Wir sind der führende Anbieter von nachhaltigem Edelstahl mit der stärksten Bilanz in der Branche. Während meiner Amtszeit haben wir Risiken, die den Unternehmenserfolg gefährden, abgebaut und unser Kerngeschäft gestärkt, insbesondere im amerikanischen Markt. Wir haben eine solide Grundlage für die dritte Phase der Strategieumsetzung geschaffen. Unser Ziel bleibt es, langfristige Werte für unsere Anteilseigner zu schaffen. Seit 2022 haben wir 476 Millionen Euro an unsere Aktionäre ausgeschüttet.

Das Unternehmen wird auch in Zukunft in guten Händen sein. Kati ter Horst ist zu meiner Nachfolgerin ernannt worden, und ich wünsche ihr viel Erfolg. Frau ter Horst verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Prozessindustrie und ist seit acht Jahren Mitglied des Aufsichtsrats von Outokumpu. Gemeinsam werden Kati ter Horst und ich für einen reibungslosen Übergang sorgen.

Im zweiten Quartal 2024 stieg das bereinigte EBITDA von Outokumpu auf 56 Millionen Euro, und nach dem langen politischen Streik in Finnland konnte sich unser operatives Geschäft wieder normalisieren. Der Streik hatte das bereinigte EBITDA in der ersten Jahreshälfte um etwa 60 Millionen Euro beeinträchtigt.

Unsere Edelstahllieferungen stiegen im zweiten Quartal um fünf Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Schrottmarkt blieb trotz der geringen Nachfrage nach Endprodukten angespannt. Dies wirkte sich während des gesamten Quartals negativ auf unsere Rentabilität aus. Trotz der angespannten Lage auf dem Schrottmarkt hatten wir keine Probleme bei der Beschaffung.

Im Geschäftsbereich Europa erreichte das bereinigte EBITDA 28 Millionen Euro. Die Edelstahllieferungen stiegen im Vergleich zum Vorquartal um vier Prozent. Unsere verbesserte Rentabilität spiegelt die allmähliche Erholung des Marktes vom Tiefpunkt im dritten Quartal 2023 wider.

Trotz des anhaltenden Aufschwungs bleibt das Umfeld in Europa recht schwierig. Die europäische Wirtschaft ist mit zahlreichen strukturellen Herausforderungen konfrontiert, die sich aus dem Krieg in der Ukraine, der Finanzierung des ökologischen Umbaus der Industrie und der zunehmenden Entglobalisierung ergeben. Um in einem solchen Umfeld Gewinne zu erwirtschaften, müssen wir unsere Bemühungen zur Verbesserung unserer europäischen Kosten-Wettbewerbsfähigkeit beschleunigen, insbesondere bei der Volumenproduktion von Edelstahl.

Wir streben weitere Kosteneinsparungen an und wollen unsere Produktion von Commodity-Edelstahl in Finnland und Deutschland optimieren. Unser Werk in Tornio, Finnland, ist das kosteneffizienteste Werk in Europa mit Auslegung auf hohe Volumina. Wir beabsichtigen, den strukturellen Vorteil grüner Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen in Skandinavien weiter zu nutzen. Outokumpu ist der Marktführer in Europa, und wir wollen diese Position absichern.

Was unsere Amerika-Geschäftsaktivitäten (BA Americas) betrifft, belief sich das bereinigte EBITDA auf 21 Millionen Euro, während die Edelstahllieferungen um sieben Prozent stiegen. Die Rentabilität wurde jedoch durch gestiegene Instandhaltungsaufwendungen infolge vorübergehender betrieblicher Herausforderungen negativ beeinflusst.

Das Marktumfeld schwächte sich im zweiten Quartal ab, und die Importe nach Mexiko störten das regionale Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Dennoch bleibt unsere langfristige Einschätzung des US-Marktes sehr positiv.

Das bereinigte EBITDA des Geschäftsbereichs Ferrochrom belief sich auf 22 Millionen Euro. Der Ferrochrommarkt hat sich im Laufe des Quartals verbessert, und unsere Position wurde gestärkt, da wir die einzige Chrommine im EU-Raum besitzen; in dieser Mine haben wir die niedrigste Kohlenstoffbilanz weltweit.

Da dies mein letzter Quartalsbericht als CEO von Outokumpu ist, möchte ich mich bei unseren Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Aktionären für die gemeinsamen Jahre bedanken. Es war eine großartige Reise. Ich freue mich darauf, das Unternehmen in die nächste Wachstumsphase eintreten zu sehen, sobald die Konjunktur wieder anzieht. Outokumpu ist bereit, den nächsten Marktaufschwung voll auszuschöpfen."

Ausblick für Q3 / 2024 

Für das dritte Quartal wird erwartet, dass die Edelstahllieferungen im Vergleich zum zweiten Quartal konzernweit voraussichtlich stabil bleiben. Außerdem wird erwartet, dass sich die langsame Markterholung in Europa fortsetzen wird, während das Marktumfeld für den Geschäftsbereich Amerika (BA Americas) voraussichtlich schwach bleiben wird. Der Schrottmarkt wird voraussichtlich angespannt bleiben. Voraussichtlich können bei den derzeitigen Rohstoffpreisen im dritten Quartal einige rohstoffbedingte Gewinne aus Lagerbeständen und Metallderivaten realisiert werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Quelle: Outokumpu)