Unternehmen Trendthema News
Bundesfinanzminister und Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit dem Bremer ArcelorMittal-Vorstandschef Reiner Blaschek, Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Ute Buggeln von der IG Metall Bremen und Klaus Hering vom Gesamtbetriebsrat sowie weiteren Vertretern der Geschäftsführung und des Betriebsrats. - Photo: ArcelorMittal
16.06.2021

Olaf Scholz bei ArcelorMittal Bremen

Klimaneutrale Stahlproduktion hat Zukunft

Klimaneutrale Stahlproduktion ist ein wichtiges Thema für ArcelorMittal. In Deutschland treibt der weltweit führende Stahlhersteller mit der Strategie „Steel4Future“ die
Transformation an seinen vier Produktionsstandorten in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg mit ehrgeizigen Initiativen voran. Während eines Besuchs bei ArcelorMittal Bremen überzeugte sich Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz vor Ort von den Plänen und Herausforderungen, um den Weg zum grünen Stahl erfolgreich zu gehen.

Neben politischen Gesprächen mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat des Standorts sowie der IG Metall Bremen hatte Scholz auch Gelegenheit, beim Treffen mit der Belegschaft direkt ins Gespräch mit Stahlwerker*innen des größten Produktionsstandorts von ArcelorMittal in Deutschland zu kommen.

Für die beiden Flachstahlwerke Bremen und Eisenhüttenstadt hat ArcelorMittal ein Konzept vorgelegt, um dort noch vor 2030 rund 3,5 Millionen Tonnen Stahl klimaneutral zu produzieren und so mehr als fünf Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einzusparen. Dafür sollen an beiden Standorten je eine Direktreduktionsanlage für Eisenerz und ein Elektrolichtbogenofen neu gebaut werden, um jeweils einen Hochofen bereits bis 2026 abzulösen und grünen Wasserstoff einzusetzen. Die CO2-Minderung wird zunächst mit Einsatz von Erdgas und – sobald in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Kosten verfügbar – grünem Wasserstoff geplant. Zum Aufbau der erforderlichen
Infrastruktur mit grünem Wasserstoff durch Elektrolyse beteiligt ArcelorMittal sich in Bremen am regionalen Wasserstoffnetz „Clean Hydrogen Coastline“.

Olaf Scholz, Bundesfinanzminister: „Der Kampf gegen den Klimawandel geht uns alle an. Das Konzept von ArcelorMittal zum Umstieg auf klimaneutrale Stahlproduktion ist beeindruckend. Als Bundesregierung unterstützen wir das Vorhaben des Standorts in Bremen, die Stahlherstellung klimaneutral zu gestalten. In Brüssel wollen wir uns dafür stark machen, dass klimaneutraler Stahl hier hergestellt werden kann. Der Weg zur Klimaneutralität ist ein zentrales gesellschaftliches Thema, es geht um den Schutz des Klimas und gleichzeitig auch um wirtschaftlichen Wohlstand und Arbeitsplätze.“

Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Flachstahl Deutschland: „Wir wollen in Deutschland eine Vorreiterrolle übernehmen, bereits ab 2026 bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen reduzieren und die klimaneutrale Produktion damit deutlich vor dem Ziel der Bundesrepublik erreichen, bis 2045 klimaneutral zu sein. Dazu sind enorme Investitionen notwendig, die wir nicht allein stemmen können. Wir begrüßen daher die Unterstützungsabsicht der Bundesregierung sehr und setzen darauf, dass auch die EU die Fördergenehmigung zu dem Konzept erteilt. Doch das allein wird noch nicht reichen: wir brauchen auch Kunden für grünen Stahl, der mit höheren Produktionskosten verbunden sein wird. Hierzu ist ein Ausgleich der höheren Kosten notwendig, bis sich ein Markt für grünen Stahl etabliert hat.

Ute Buggeln, Geschäftsführerin IG Metall Bremen: „Der Besuch von Olaf Scholz ist ein wichtiges Signal. Denn in der Stahlindustrie liegt der größte Hebel zur Erreichung der Klimaziele. Forciert werden kann dieser Prozess durch die Einrichtung eines Transformationsfonds über zehn Milliarden Euro bis zum Jahr 2030, um Investitionen zu fördern und erhöhte operative Kosten abzufedern. Die Unternehmen müssen sich an diesen Kosten beteiligen. Ebenso braucht es die Bereitschaft der Belegschaften, Veränderungen der Produktionsprozesse aktiv mitzugestalten und sich weiter zu qualifizieren. Die Absicherung von Arbeitsplätzen ist dafür unabdingbar. Der ökologische Wandel wird uns nur gelingen, wenn wir ihn mit sozialer Verantwortung, Beteiligung und Mitbestimmung verknüpfen.“

(Quelle: ArcelorMittal)

 

Schlagworte

ArcelorMittalCO2grüner StahlKlimazielOlaf Scholz

Verwandte Artikel

Ubaid Manzoor, Doktorand am MPI-SusMat und Erstautor der Nature-Publikation, beim Lichtbogenofen mit dem er minderwertige Nickelerze mittels Wasserstoffplasma reduziert
02.05.2025

Grünes Nickel für die globale Elektrifizierung

Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien haben ein CO2- freies und energiesparendes Verfahren entwickelt, um Nickel für Batterien, Magnete und E...

ABB Anlagen Bauindustrie CO2 CO2-Emissionen Edelstahl Elektrifizierung Emissionen Energie Ergebnis EU Forschung HZ Industrie ING Klima LED Lichtbogenofen Max-Planck-Institut Metallurgie Produktion Schlacke Schmelze Schmelzen Stahl Stahlproduktion Studie Transport Umwelt USA Verlag Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Ambrians Hafeninfrastruktur für das zukünftige CO2-Terminal in Bremen
30.04.2025

Positive Studie für CO₂-Terminal im Hafen Bremen

Die geplante Infrastruktur könnte einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung von Carbon Capture & Storage (CCS) in Deutschland leisten

Bremen CO2 Deutschland Emissionen EU Industrie Klage Klima Klimaziel Klimaziele Lieferung Logistik Machbarkeitsstudie Messe Partnerschaft Service Studie Transport Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
30.04.2025

Salzgitter AG erhält Bestnote „A“ im CDP-Rating

Die Salzgitter AG ist von der renommierten globalen Non-Profit-Organisation CDP mit der Bestnote „A“ für ihr Engagement im Bereich Klimaschutz ausgezeichnet worden.

2016 Auszeichnung CDP CO2 Dekarbonisierung Deutschland DSV EU HZ Industrie ING Innovation KI Klima Klimaschutz Klimaziel Klimaziele Ltd Partnerschaft Stahl Stahlerzeugung Stahlherstellung Strategie Transformation Umwelt Unternehmen USA Vorstand Wasserstoff Wasserstoffbasiert Wettbewerb Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Computergrafik des neuen integrierten Elektrostahlwerks von SSAB in Luleå
29.04.2025

SSAB sichert die Finanzierung des Transformationsprojekts

Der schwedische Stahlhersteller SSAB hat sich ein Finanzierungspaket in Höhe von 2,3 Milliarden Euro für den Bau eines hochmodernen, klimafreundlichen Elektrostahlwerks i...

Bandverzinkung CO2 Einsatzstoffe Eisenschwamm Elektrostahlwerk Emissionen EU Finanzierung Industrie ING Investition Italien Kaltwalzkomplex Klima Metallurgie Nachhaltigkeit Produktion Recycling Roheisen Schmelze Schmelzen Schrott Schweden Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlwerk Strategie Transformation Unternehmen Vorstand Walzwerk Wettbewerb
Mehr erfahren
Der Hafen von Antwerpen-Brügge möchte eine wichtige Wasserstoff-Drehscheibe für Europa zu werden.
22.04.2025

Austausch zur Transformation der Stahlindustrie

Die Veranstaltung von Swiss Steel Group und Dirostahl thematisierte dabei u.a. den Ausbau der europäischen Wasserstoff-Infrastruktur. So gab ein Vertreter des Hafens Antw...

Bund Edelstahl Emissionen Energie Essen EU Getriebe Green Steel Industrie ING KI Klima Klimaziel Klimaziele Nachhaltigkeit Partnerschaft Produktion Stahl Stahlwerk Strategie Swiss Steel Group TEMA Transformation Unternehmen Veranstaltung Vertrieb Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren