Hy2gen und revis bioenergy planen Anlage zur Produktion von grünem E-Methanol in Friesoythe
In der niedersächsischen Kleinstadt Friesoythe soll im Jahr 2026 eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff und E-Methanol in Betrieb gehen. Hy2gen startet dazu nun mit dem Betreiber von Biomethananlagen revis bioenergy in die erste Projektphase. EWE NETZ zeichnet zu gegebenem Zeitpunkt für den Netzanschluss verantwortlich. Das Gesamtinvestitionsvolumen des auf Nautilus getauften Projekts beläuft sich auf rund 130 Mio. €. Das in Wiesbaden ansässige Unternehmen Hy2gen agiert international und hat sich auf Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten spezialisiert.
In Zusammenarbeit mit revis bioenergy plant Hy2gen, Friesoythe als Produktionsstandort für klimaneutrale Kraftstoffe zu etablieren. Die Expertise für den Bau und Betrieb der Anlage kommt von Hy2gen, die revis bioenergy GmbH liefert grünes Kohlenstoffdioxid als Nebenprodukt aus der eigenen Biogasanlage, EWE NETZ stellt die Stromversorgung sicher. In der Anlage sollen hauptsächlich grüner Wasserstoff und grünes E-Methanol für den Einsatz im maritimen Sektor produziert werden. Der aktuellen Vorstudie, in der alle Beteiligten verbindliche Erkenntnisse zu Machbarkeit, Risiken und Nutzen erarbeiten, folgt die FEED-Phase, die noch 2022 starten soll. Der eigentliche Baubeginn ist für Q1 2024 angesetzt, im Q1 2026 soll die Anlage mit der Produktion starten. Die anfängliche Elektrolyseurkapazität ist auf 75 Megawatt angesetzt.
„Grüner Wasserstoff und vor allem grünes E-Methanol sind zur Dekarbonisierung der Schifffahrt unverzichtbar. Wir freuen uns, dass das Umweltministerium des Landes Niedersachsen unter Minister Olaf Lies und die Stadt Friesoythe mit Bürgermeister Sven Stratmann die Umsetzung unseres Projektes Nautilus ermöglichen. Mit revis bioenergy haben wir einen kompetenten Projektpartner an unserer Seite, sodass wir zuversichtlich sind, dass das Projekt ein voller Erfolg wird“, so Hy2gen-CEO und -Co-Gründer Cyril Dufau-Sansot.
Für Simon Detscher, Geschäftsführer der revis bioenergy und Verantwortlicher für die Realisierung der Biomethananlage im Industriepark c-Port, ist der Bau der Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff und E-Methanol „ein weiterer Meilenstein für die Region, sich als Standort für innovative und klimafreundliche Kraftstoffe deutschland- und europaweit einen Namen zu machen“. Detscher freut sich, dass revis bioenergy durch die Lieferung des grünen Kohlendioxids aktiv einen Teil zur Ansiedlung beitrage.
„Die Kombination beider Anlagen in unmittelbarer räumlicher Nähe bringt viele Synergievorteile, die ab 2026 genutzt werden können“, so Detscher.
Sven Stratmann, Friesoythes Bürgermeister, zeigt sich stolz ob des Baus der Anlage in seiner Stadt: „Mit der Umsetzung eines der größten Wasserstoffprojekte Deutschlands in Friesoythe sehe ich eine große Chance für die Region Oldenburger Münsterland. Für die Entwicklung im Bereich erneuerbare Energien stellt dieses Projekt einen Meilenstein dar.“
Friesoythe käme damit eine zentrale Rolle bei der Energiewende zu.
„Es freut mich, dass hier Unternehmen richtige und zukunftsgerichtete Investitionen tätigen und in eine nachhaltige Energiewirtschaft investieren. Grünes Methanol, das mithilfe von grünem Wasserstoff erzeugt wird, wird uns helfen, klimaneutral und unabhängig von fossilen Energieträgern und deren Lieferanten zu werden. Damit die Energiewende ein Erfolg wird, brauchen wir mehr als nur Strom und Wasserstoff. Deshalb ist es gut, wenn Unternehmen hier den Schritt wagen und dafür Sorge tragen, dass wir auch in Zukunft mit grünem Methanol flüssige Energieträger zur Verfügung haben werden“, sagt Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.
Ralf Kuper, EWE-Netzregionsleiter Cloppenburg/Emsland, sagt: „Um die Klimawende voranzutreiben, braucht es verschiedene Lösungsansätze. Grüner Wasserstoff und grünes Methanol sind zwei davon. Wir unterstützen begrüßen deshalb die Ansiedlung des Projekts in Friesoythe. In unserer Rolle als örtlicher Netzbetreiber prüfen wir, wie wir den Stromanschluss für den Standort sicherstellen können.“
(Quelle: Hy2gen)